15.09.22

TOP-Ausbildungsbetrieb

 TOP-Ausbildungsbetrieb





TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) 

TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) unterstützt Unternehmen dabei, ihre Ausbildungsqualität zu erhöhen. Das Label kennzeichnet Unternehmen, die sich besonders intensiv bei der Ausbildung von Lehrlingen engagieren.

  • Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb ist eine Stiftung. Sie wird vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) empfohlen.
  • TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) ist aber auch ein Label, mit dem sich Ausbildungsunternehmen auszeichnen können.


Welche Ziele verfolgt TOP-Ausbildungsbetrieb

TAB sensibilisiert Betriebe und deren Ausbildner und Ausbildnerinnen auf die Erfolgsfaktoren der Ausbildung und bildet sie in Kursen gezielt weiter. 

Zusätzlich stellt sie Umsetzungsbegleiter vor Ort im Betrieb zu Verfügung. 

TAB ist ein ganzheitliches Fördersystem zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung.

Davon profitieren die Lernenden.


In drei Stufen zum ausgezeichneten Ausbildungsbetrieb

Ausbildungsunternehmen durchlaufen 3 Stufen, um sich mit als TOP-Ausbildungsbetrieb auszuloben.
TOP-Ausbildungsbetrieb werden ... 

Die Ausbildnerinnen und Ausbildner können sich und ihre Betriebe in individuellem Tempo Stufe für Stufe hocharbeiten. Zusätzlich können sie neben den Pflichtkursen nach Bedarf weitere Themenkurse besuchen.

Die Zertifizierung ist kostenpflichtig. Die Jahresbeiträge sind der Betriebsgrösse angepasst. 
Kosten ...




Stufe 1

Diese Stufe 1umfasst einen eintägigen Einstiegskurs sowie eine Selbstdeklaration, mit der die Betriebe bestätigen, dass sie alle grundlegenden Ausbildungsvorgaben erfüllen. Sie ist obligatorisch für Betriebe, welche in das System TOP-Ausbildungsbetrieb einsteigen möchten.

Stufe 2

Diese Stufe 2 beinhaltet zwei weitere Kurse. In diesen vermittelt die Organisation TAB Ausbildungswissen und analysiert den jeweiligen Betrieb auf Optimierungspotenzial.

Stufe 3

Diese Stufe 3erfordert zusätzliche Kriterien, welche die Betriebe erfüllen müssen. Zudem werden weitere Kurse besucht, die individuell auf die Anforderungen der Unternehmen abgestimmt werden. Das Assessment für Stufe 3 findet durch eine verbandsunabhängige Stelle statt.


Wie profitieren Unternehmen und Lernende davon?

Eine Berufslehre ist nicht nur für dich herausfordernd.

Auch für den Lehrbetrieb ist die Ausbildung von Lernenden eine Herausforderung. 

Die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner müssen nicht nur mit dem technischen und technologischen Fortschritt mithalten und produktiv sein, sondern auch Wissen vermitteln.
Zudem müssen sie ihre Rolle als Bezugsperson für die Lernenden wahrnehmen und sie auf ihrem Weg zur Berufskraft angemessen begleiten und mit ihnen ordentlich und altersgerecht umgehen.

Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb hilft diesen Lehrbetrieben, diese Aufgaben gerecht zu werden. 

Das Schulungssystem von TOP-Ausbildungsbetrieb unterstützt dabei die Berufsbildnerin, den Berufsbildner in der umfassenden Förderung ihrer Lernenden - nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. 

Damit können die Unternehmen werben (Lehrstellenmarketing) und Lehrvertragsauflösungen vorbeugen/entgegenwirken.

Als Lernende oder Lernender kannst du sicherer sein, dass du in deinem Lehrbetrieb optimal behandelt wirst, unterstützt wirst und viel dazulernst.



https://topausbildungsbetrieb.ch/


15.08.22

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT 




Einstieg in die Lehrberufswelt

Nicht allen Schülerinnen und Schüler, die die obligatorische Schulzeit abschliessen, gelingt ein Lehrberufseintritt gleich auf Anhieb. 

Einige bringen dafür die Voraussetzungen noch nicht mit. Ihre Ausgangslage für eine Berufslehre direkt im Anschluss an die Schulzeit ist erschwert.

Hier setzt das Integrations- und Präventionsprogramm LIFT an.

LIFT bereitet Jugendliche mit erschwerter Ausgangslage mit Arbeitseinsätzen in Betrieben auf den Einstieg in die Berufswelt vor. 


Erschwerte Ausgangslage

Das Programm LIFT ist Jugendlichen mit erschwerter Ausgangslage vorbehalten: Damit sind Schülerinnen und Schüler gemeint, bei denen der Weg in die Berufsarbeitswelt vielleicht nicht optimal verläuft.

Meistens sind sie schulisch schwächer und besuchen Regelklassen der unteren Leistungsniveaus (das heisst aber überhaupt nicht, dass sie 'dumm' sind). 

Darunter fallen beispielsweise Jugendliche mit Migrationshintergrund, die die Landessprache noch nicht beherrschen. 

Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus einem schwierigen familiären Umfeld oder haben zuhause wenig, ungegnügende Unterstützung. 

Andere wiederum haben Lernschwierigkeiten. 


Angebot von LIFT

Das Kernelement dieses Angebots sind Kurzeinsätze in Betrieben, sogenannte Wochenarbeitsplätze. Sie finden in der Regel an einem Nachmittag statt und dauern zwei bis vier Stunden. 

Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse. 

Die Jugendlichen verpflichten sich in drei verschiedenen Betrieben für je drei Monate zu arbeiten. Das Angebot erstreckt sich also über 9 Monate. 

Für die Arbeitseinsätze erhalten die Jugendlichen einen Stundenlohn. 

Die Einsätze werden mit Modulkursen (schulische Ausbildung) vorbereitet und begleitet. 

Geht der Einsatz in einem Betrieb zu Ende, gibt es eine Besprechung. Die Jugendlichen erhalten eine schriftliche Beurteilung. Diese kann als Arbeitszeugnis für Bewerbungen für eine Lehrstelle verwendet werden. 


Freiwilligkeit

Das Programmangebot beruht auf Freiwilligkeit. Die Motivation, daran teilzunehmen, muss von den Jugendlichen kommen. 

Gefällt ein Betrieb nicht, hat die Jugendliche, der Jugendliche die Möglichkeit, das Programm in einem neuen Betrieb fortzusetzen oder abzubrechen. 

Die Rate der Jugendlichen, die aussteigen, ist übrigens sehr tief. 

Meistens empfehlen die Lehrkräfte die Jugendlichen zur Teilnahme am Programm LIFT.


Anforderungen

Die Jugendlichen müssen sich für die Wochenarbeitsplätze bewerben. 

Ausserdem müssen sie sich in einer Vereinbarung verpflichten, den Einsatz auch tatsächlich zu leisten.


Ziele von LIFT

Die Jugendlichen, welche am LIFT-Programm teilnehmen, sollen eine Lehrstelle finden und so den Einstieg in die Berufarbeitswelt finden. 

Das Programm unterstützt sie, dieses Ziel zu erreichen. 

Die Jugendlichen erleben bei den Kurzeinsätzen, wie es in einem Betrieb abläuft. Sie können Arbeitserfahrungen sammeln und Erfolgserlebnisse verbuchen.

Sie begegnen Aufgaben und Arbeitstätigkeiten, wie sie sie später auch in der Berufslehre vorfinden werden.


Vorteile

Der Vorteile solcher Einsätze liegt auf der Hand: 

  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer merken, dass sie Arbeiten erfolgreich erledigen können. 
  • Das stärkt das Selbstvertrauen. Sie erlernen zusätzliche Sozialkompetenzen.
  • Wenn noch Schwächen vorhanden sind, werden diese spätestens beim Beurteilungsgespräch angesprochen/aufgegriffen. 

In den Modulkursen werden die Erfahrungen aus den Einsätzen besprochen und Verbesserungen ergriffen/eingeleitet. 


Grund für Teilnahme und Erfolgsquote 

Natürlich spricht der Lohn für eine Teilnahme. Rückmeldungen von Jugendlichen zeigen, dass bei den Arbeitseinsätzen Punkte wie Selbstbestätigung, Lob vom Betrieb, Dabeisein im Team zunehmend in den Vordergrund rücken. 

Sie erfahren, dass sie gebraucht und wertgeschätzt werden. Sie können Selbstvertrauen aufbauen und die eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten stärken. 

Durch die Arbeitserfahrungen werden sie bestärkt, dass sie eine Berufslehre packen können.

Zusätzlich wird ihnen der Übergang in die Berufslehre leichter fallen, da sie schon wissen, wie es in einem Betrieb läuft.

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die am Programm teilgenommen haben, schaffen es zu einer Lehrstelle. Das Programm zeitigt also Erfolg.

Der Rest besucht ein Brückenangebot oder wechselt zu einem Praktikum oder macht einen Auslandaufenthalt.



LIFT ist ein Verein.

Er ist in 21 Kantonen, an über 340 Standorten und in rund 400 Schulhäusern gegenwärtig. Schweizweit nehmen rund 3000 Schülerinnen und Schüler am Programm teil.

www.jugendprojekt-lift.ch
www.chance-lift.ch



15.07.22

Der Lehrvertrag

 Der Lehrvertrag




Bestandteile eines Lehrvertrags

Der Lehrvertrag ist die Grundvoraussetzung, eine Lehrstelle bei einem Ausbildungsunternehmen antreten zu können.

Der Lehrvertrag wird unterschrieben, bevor die obligatorische Schulzeit beendet ist, jedoch vor dem Lehrstellenantritt. 

Aber wie ist eigentlich ein Lehrvertrag aufgebaut? 

Welche Bestandteile enthält ein Lehrvertrag?

Folgende Bestandteile sind erforderlich, damit du deine Lehre reibungslos beginnen kannst:

  • Lehrvertragsnummer, Lehrbetriebsnummer, Typ berufliche Grundbildung (EBA, EFZ)
  • Daten Lehrbetrieb
  • Angaben zu lernender Person (inklusive AHV-Nummer, Ausländerausweis (Niederlassung, Status)
  • Angaben zu gesetzlicher Vertretung
  • Berufsbezeichnung, Bildungsdauer, Probezeitdauer
  • Angaben zum Lehrbetrieb (verantwortliche/r Berufsbildner:in im Lehrberuf
  • Berufsfachschule, Berufsmaturität, überbetriebliche Kurse (üK)
  • Entschädigung (Lohn)
  • Arbeitszeit
  • Lohn
  • Berufsnotwendige Beschaffungen (z.B. Werkzeuge, Berufskleider) und Kostenübernahme
  • Versicherungen (Unfallversicherung, Krankentaggeldversicherung)
  • Beilagen zum Lehrvertrag, Regelungen
  • Eingabefelder für Änderung Bildungsdauer oder Auflösung des Lehrvertrags
  • Unterschriften
  • Genehmigung kantonale Behörde (kantonales Berufsbildungs- und Mittelschulamt / Berufsinspektorat)

Sieh dir eine Mustervorlage eines Lehrvertrags an:
Muster-Lehrvertrag.pdf


Lehrbetriebsportal: Beispiel Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Bern

Im Kanton Bern können Lehrbetriebe Lehrverträge papierlos, d.h. online erfassen, einreichen und genehmigen lassen (Lehrvertragsmanagement).
Zusätzlich können auch die Daten zum Ausbildungsunternehmen und zu den Berufsbildner:innen verwaltet und mutiert werden.
www.be.ch/lehrbetriebsportal.ch 


Auf der Webseite www.BEWERBUNGSABLAUF.ch findest du alle Einzelheiten zu einem Lehrvertrag




15.06.22

Zeitpunkt Unterzeichnung Lehrverträge

Damit Lehrverträge nicht immer wie früher unterzeichnet werden




Zeitspannen für Bewerbung für offene Lehrstellen und Unterzeichnung des Lehrvertrags

Die richtige Wahl eines Lehrberufs setzt voraus, dass der Berufswahlprozess allen Schülerinnen und Schüler ausreichend Zeit lässt für Berufserkundungen, Schnupperlehren, Bewerbungen und die Unterzeichnung eines Lehrvertrags oder zur Anmeldung für eine schulische Ausbildung (z.B. 10. Schuljahr, Gymnasium).

Leider hat sich die Unsitte eingeschlichen, Lehrverträge immer wie früher abzuschliessen. Wenn sich die Zeitspanne für Bewerbungen verkürzt, schadet es Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrbetrieben gleichermassen. 


Wettlauf, der keine Gewinner kennt

Abhängig von Angebot von Lehrstellen und Nachfrage nach Lehrstellen kann ein Wettlauf um Ausbildungsplätze entstehen. 

Dadurch geraten Schülerinnen und Schüler - und ihr Umfeld (Eltern) - unter Druck, sich schnell entscheiden zu müssen.

Eine Entscheidung für einen Lehrberuf, welche verfrüht und überhastig gefällt wird, kann sich allerdings als falsch herausstellen. 

Voreilig den falschen Lehrberuf gewählt zu haben, endet oftmals in einem Lehrabbruch.


Verpflichtung der Verbundpartner gegen diesen Wettlauf

Um nicht ins Hintertreffen zu gelangen, sind Schülerinnen und Schüler genötigt, sich immer früher und schneller entscheiden zu müssen. 

Der zeitliche Ablauf des Berufswahlprozesses, d.h. der Berufswahlfahrplan gerät aus den Fugen.

Den Schülerinnen und Schüler verbleibt weniger Zeit, sich mit Lehrberufen auseinanderzusetzen, berufliche Optionen auszuloten und Ausbildungsbetriebe gegeneinander abzuwägen.

Um diesem Wettlauf entgegenzuwirken, haben sich die Verbundpartner Grundsätze auferlegt.

Verbundpartner sind alle Institutionen, Organisationen und Unternehmen, die sich mit der Berufsbildung befassen. Dazu zählen der Bund, die Kantone, die Organisationen der Arbeitswelt (z.B. Branchenverbände) und die Ausbildungsunternehmen. 


Grundsätze zu Bewerbung und Lehrvertragsabschluss

Mit den Grundsätzen zu Berufswahlprozess und Lehrstellenbesetzung für zukünftige Lernende verpflichten sich die Verbundpartner der Berufsbildung dafür, dass

  1. offene Lehrstellen frühestens im August des Jahres vor Lehrbeginn zur Bewerbung ausgeschrieben werden.
  2. Lehrverträge frühestens ein Jahr vor Lehrbeginn abgeschlossen werden.
  3. Lehrverträge frühestens im September des Jahres vor Lehrbeginn genehmigt werden.


Vorteile für Lehrbetriebe

Für die beteiligten Ausbildungsunternehmen sind diese Grundsätze zwar nicht bindend. Sie müssen sich nicht unbedingt daran halten.

Sie müssen allerdings mit Nachteilen rechnen, wenn einzelne Lehrbetriebe ausscheren. 

Schliesst ein Lehrbetrieb seinen Lehrvertrag mit Schülerinnen und Schülern vorher ab (also vor August des Jahres vor Lehrbeginn), haben die anderen Lehrbetriebe das Nachsehen. Im nächsten Jahr müssen die anderen Lehrbetriebe - wohl oder übel - nachziehen; schliesslich wollen auch sie sich die, für die Lehrstelle besten Schülerinnen und Schüler sichern.

Um genau diesen Wettlauf zu verhindern, tun alle gut daran, sich an die Grundsätze zu halten.

Es bringt übrigens auch den Lehrbetrieben nichts, wenn die Lernenden plötzlich merken, dass sie sich in der Lehrberufswahl vertan haben. 


Nicht vergessen:

Nur Betriebe mit Bildungsbewilligung sind berechtigt, Lernende auszubilden. Entsprechend sollen Lehrstellen nur von diesen Betrieben ausgeschrieben werden.




15.05.22

StickTo App: Finde deine Berufung

StickTo - deine App für Berufserkundungen




Was bringt dir die StickTo-App?

StickTo ist ein soziales Netzwerk für Schülerinnen und Schüler, die sich über Lehrberufe schlau machen möchten.

  • Durchstöbere Jobkarten und lerne Berufe und Ausbildungen kennen.

  • Vernetze dich mit Berufsbildungsverantwortlichen der Lehrbetriebe verschiedener Arbeits- und Ausbildungsbereiche und mit Gleichgesinnten.

  • Private Chats, Feed und Mini-Podcasts machen es dir leicht, von Berichten aus Praktikum, und Ausbildung zu erfahren, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu teilen.


Hol dir die StickTo - App

Lade die App einfach über den Apple AppStore oder den Google PlayStore  herunter. 

Die App ist kostenlos.




Hinweis

Obschon die App von StickTo auf den Lehrberufsmarkt in Deutschland ausgerichtetist,  empfiehlt sie sich auch für Schülerinnen und Schüler aus der Schweiz.

Mitunter unterscheiden sich die Berufsbezeichnungen von denjenigen in der Schweiz. Die vorgestellten Lehrberufe in den Videos geben dennoch einen vergleichbaren Einblick in Lehrberufe. 







15.04.22

Berufe via Instagram-Stream erkunden

 'Lehrberufe-Live!' bringt Berufswahl und Berufserkundung direkt ins Schulzimmer




Wie erkundest du eigentlich Lehrberufe?

Berufe erkundest du normalerweise mit einer Schnupperlehre, Berufslehrevideos, mittels Chats mit Lernenden eines Ausbildungsbetriebs und Berufsmessen.

Neu kannst du dich auch mit Instagram über Lehrberufe schlau machen. Mit sogenannten Instagram-Streams wird live aus dem Lehrbetrieb gesendet. 

Ein Beispiel ist LehrberufeLive!, welches die bisherigen Angebote für deine Berufswahl und für Berufserkundungen ergänzt..


Mit einem Instagram-Stream hautnah am Lehrberuf

LehrberufeLive! bringt die Berufwelt via Instagram-Stream in die Klassenzimmer. 

Dabei berichten Lernende aus dem Lehrbetrieb von ihrer Arbeit. Sie beantworten im Chat auch Fragen von Schülerinnen und Schülern zum Lehrberuf. 


Welchen Zweck verfolgt 'Lehrberufe'Live!?

LehrberufeLive! bringt Jugendliche im Berufswahlalter und Lernende zusammen. Das dazu verwendete Medium ist ein Instagram-Stream. 

Zu einem festen Zeitpunkt wird aus mehreren Lehrbetrieben gleichzeitig in die Klassenzimmer gesendet. Der Sendezeitpunkt ist so gewählt, dass er in den Berufswahlunterricht der Volkschulen passt. 

Die Videos wurden nicht im Vorfeld vorab aufgenommen, im Gegenteil: Die Streams erfolgen in Echtzeit direkt aus dem Lehrbetrieb. Du bist also live dabei. 


Wann finden die Live-Streams statt?

Diese Streams finden an vorher festgelegten Zeitterminen statt. 


Wie läuft ein solcher Stream ab, wer steckt dahinter?

In jedem Lehrbetrieb sind jeweils zwei Lernende als Tandem unterwegs. Sie wurden zuvor dafür betreffend Technik geschult. Für die Inhalte und das Drehbuch sind allerdings die Lernenden verantwortlich. Unterstützt werden sie teilweise von ihren Berufsbildungsverantwortlichen. 

Diese beiden Lernenden berichten während 45 Minuten, also während der Dauer einer Schullektion, über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen mit der Lehre.

Sie geben so einen echten, ungefilterten Einblick in den Arbeitsalltag während der beruflichen Grundbildung.


Wie werden die Volkschulen und die Eltern unterstützt? 

Die Volkschulen werden im Vorfeld einer Stream-Veranstaltung von den BIZ Berufs- und Informationszentren des Kantons Bern - sie betreibt die interaktive Plattform - angeschrieben. Sie erhalten ein Dossier mit Arbeitsaufträgen sowie einen Elternbrief.

Die Eltern werden also auch mit einbezogen. Sie können sich die Streams auch anschauen und die Wunschberufe ihrer Kinder besser verstehen. Durch die gewonnenen Einblicke können sie ihre Kinder bei der Berufswahl auch besser unterstützen.


Was bringt 'LehrberufeLive!' den Lehrbetrieben?

Die beteiligten Lehrbetriebe kommen mit ihren Lehrberufen und Angeboten für berufliche Grundbildung direkt per Video-Stream in die Klassenzimmer. 

Schülerinnen und Schüler können dabei direkt während des Streams mittels Live-Chat Fragen stellen. Auch danach können sie auf der Webseite des Lehrbetriebs Fragen einbringen und so mit dem Ausbildungsunternehmen in Kontakt treten.

Lehrbetriebe machen so Werbung für ihr Unternehmen und können erste Kontakte mit Schülerinnen und Schüler knüpfen..


Instagram-Streams für Lehrbetriebe und Schülerinnen, Schüler

Lehrbetriebe können potentielle Lernende kennenlernen. 

Schülerinnen und Schüler können die erste Kontakthürde nehmen und vielleicht schon die Weichen stellen für einen Schnuppertag oder eine Schnupperlehre.

Solche Instagram-Streams ersetzen also eine Schnupperlehre keineswegs. Sie sind eine Vorstufe, um einen ersten Blick hinter die Kulissen eines Ausbildungsbetriebs zu erhaschen.


Wer ist für das Angebot verantwortlich?

Auf der interaktiven Plattform von LehrberufeLive! für die Berufswahl und Lehrstellensuche finden Schulen, Schülerinnen, Schüler, Eltern, Lehrpersonen und Ausbildungsbetriebe weitere Informationen zum Angebot.

www.lehrberufe-live.ch

Hinter 'LehrberufeLive!' stecken das BIZ Berufs- und Laufbahnberatung des Kantons Bern und das Lehrstellennetz. 


Hinweis an Lehrkräfte

Schülerinnen und Schüler sollten im Umgang mit sozialen Medien wie Instagram im Unternehmensumfeld geschult werden. Insbesondere sollte sie wissen, dass in Live-Chats Regeln eingehalten werden müssen. Unpassende Kommentare und Fragen bringen Schülerinnen und Schüler bei den Lehrbetrieben nämlich schnell ins Abseits.

Lehrpersonen müssen zwei bis drei Schullektionen für die Teilnahme sowie die Vor- und Nachbereitung mit einberechnen. 



15.03.22

Rekrutenschule, Militärdienst, Zivildienst während oder nach der Berufslehre

Rekrutenschule, Militärdienst oder Zivildienst während oder nach der Berufslehre




Pflicht zum Militärdienst

Grundsätzlich sind alle männlichen Schweizer Staatsangehörigen militärdienstpflichtig und müssen die Rekrutenschule absolvieren. Der Militärdienst ist also Pflicht. Dabei gilt die gesetzliche Militärdienstpflicht auch während der beruflichen Grundbildung.

Schweizerinnen dagegen können freiwillig Militärdienst leisten.


Zeitpunkt Rekrutenschule

Die Rekrutenschule fällt in den Zeitpunkt, an dem die (erste) berufliche Grundbildung abgeschlossen wird. Der Abschluss dieser beruflichen Erstausbildung hat dabei Vorrang vor der militärischen Ausbildung. 

Lehrabgänger:innen müssen damit rechnen, dass sie vor Beginn der Rekrutenschule (RS) keine Stelle finden, um die Zeit zwischen bestandenem Abschlussprüfung und Rekrutenschule zu überbrücken. 


Rekrutenschule

Der Beginn der Rekrutenschule wird während der Rekrutierung (Aushebung für Militärdienst) festgelegt.

Die Rekrutenschule kann auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. 

Die Rekrutenschule dauert 18 Wochen (mit wenigen Ausnahmen) und in der Regel von

  • Januar bis Mai: Kalenderwochen 3 bis 20
  • Juni bis Oktober: Kalenderwochen 26 bis 43

Der Abschluss der beruflichen Grundbildung erfolgt spätestens in der Kalenderwoche 25.

Rekrutenschule nach Abschluss der Berufslehre

Im Normalfall schliesst sich die Rekrutenschule an den Abschluss der Berufslehre an. 

  • Befindet sich die lernende Person im letzten Lehrjahr, kann die Rekrutenschule, welche nach Abschluss der Berufslehre beginnt, nicht verschoben werden.
  • Die Lehrverträge sind mehrheitlich auf Ende Juli / Mitte August terminiert. Dies bedingt Flexibilität aufseiten der Armee und aufseiten der Lehrbetriebe – zugunsten der Lernenden.
  • Sofern die lernende Person das Qualifikationsverfahren abgeschlossen hat, kann sie vor Abschluss der beruflichen Grundbildung in die Rekrutenschule einrücken. Die Lehrbetriebe können unterstützen, indem sie ihre Lernenden so freistellen, dass diese ihre militärische Grundausbildung in der Kalenderwoche 26 beginnen können.

Rekrutenschule während fortlaufender Berufslehre

Wer vor oder zu Beginn der Rekrutenschule erfährt, dass er/sie eine oder mehrere Prüfungen nicht bestanden hat, kann einen Antrag auf Verschiebung oder Unterbrechung des Militärdienstes stellen, um die Lehrabschluss- bzw. Maturaprüfungen zu wiederholen.

Die berufliche Grundbildung und die Rekrutenschule können sich zeitlich überschneiden:
Dabei sind folgende Varianten möglich:
  • Qualifikationsverfahren bestanden, vertragliche Lehrzeit noch nicht beendet:
    Sofern die lernende Person das Qualifikationsverfahren abgeschlossen hat, kann sie vor Abschluss der beruflichen Grundbildung in die RS einrücken. Die restliche, vertraglich vereinbarte Lehrzeit muss nicht nachgeholt werden.
  • Abschlussprüfung Berufslehre während der Rekrutenschule:
    Lernende werden für die Teilnahme an Abschlussprüfungen wie auch an offiziellen Lehrabschlussfeiern von der Rekrutenschule beurlaubt.
  • Qualifikationsverfahren nicht bestanden (WK-Modell):
    Eine lernende Person tritt die RS an, hat die Abschlussprüfung aber nicht bestanden.
    • Ist es möglich, das Qualifikationsverfahren ohne Besuch des Berufsfachschulunterrichts ein Jahr später zu wiederholen, kann die lernende Person die RS antreten.
    • Muss die lernende Person die Berufsfachschule weiterhin besuchen, kann sie die begonnene RS abbrechen und nach der Wiederholungsprüfung erneut starten. 
  • Lehrabschlussprüfung nicht bestanden (Durchdiener-Modell):
    Beginnt eine lernende Person die Rekrutenschule im Durchdiener-Modell (Dauer: zehn Monate) und hat sie die Abschlussprüfung aber nicht bestanden, muss sie sich, um an der Prüfung des folgenden Jahres teilzunehmen, bis Ende September bei der zuständigen Fachstelle Qualifikationsverfahren melden (Sitz des Lehrbetriebs ist massgebend).


Zivildienst

Eine Option zum Militärdienst ist der Zivildienst. Nach Zivildienstgesetz muss aber 1,5-mal so lange Zivildienst wie Militärdienst geleistet werden.

Die Dauer des zivilen Ersatzdienstes beträgt also das 1,5-Fache der üblichen militärischen Dienstpflicht.

Gleich wie beim Militärdienst besteht auch beim Zivildienst eine Pflicht zur Dienstleistung. Im Falle einer noch nicht abgeschlossenen Berufslehre müssen die Einsätze deshalb mit der Ausbildung koordiniert werden. 

Lernende Personen, welche aus bestimmten Gründen keinen Militärdienst leisten können, müssen ein Gesuch für einen zivilen Ersatzdienst stellen.


Weitere Informationen und Quellennachweis:

BEROF.ch 

BERUFSBILDUNG.ch

ZIVI.ADMIN.ch

PROJUVENTUTE.ch

VBAO.ch 



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