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15.03.24

Pause

 

Eine Pause




Die Zeitabfolge 

Alles begann mit einem Einfall: Eine Zeitabfolge, welche vorab Schülerinnen und Schülern den Weg von der Schule zur Berufslehre und zum Berufsabschluss Schritt für Schritt aufzeigt. 

Mit BEWERBUNGSABLAUF.ch haben wir diesen Einfall in einer Webseite umgesetzt. 

  • Sie gibt den zahlreichen Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrpersonen mit der Zeitabfolge einen kostenlosen Richtungsweiser bei der Berufsfindung und Berufsauswahl an die Hand. 
  • Unzählige Rückmeldungen zeigen uns, dass die Zeitabfolge dabei hilft, die Schritte zeitlich einzuordnen.

Mit dem Start der Webseite begannen wir jeden Monat einen Blogartikel zu veröffentlichen.

Auch hier können wir zu Recht behaupten, mit unseren Blogbeiträgen bislang die Berufswahl von Schülerinnen und Schülern mitgeprägt und erleichtert zu haben. 

Pause

Mit den Blogartikeln haben wir das breitgefächerte Feld der beruflichen Grundbildung fast vollständig abgedeckt. 

Ein Feld allerdings fehlt noch: KI. 

Bevor wir uns mit den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die berufliche Grundbildung auseinandersetzen werden, legen wir jetzt eine Blog-Pause ein. 

Pausen beziehungsweise Kurzpausen sind übrigens wichtig im Berufsalltag wie die Forschungsergebnisse der Arbeits- und Organisationspsychologie klar zeigen. Gönne dir also auch während deiner Lehrzeit (im Ausbildungsunternehmen und in der Berufsfachschule) eine Kurzpause.


EPIJOB.ch

Die Webseite EPIJOB.ch listet übrigens eine Menge von Fragen bei Bewerbungsgesprächen auf. 
www.EPIJOB.ch. Neben Beispielfragen, die Unternehmen stellen, listet die Webseite auch Beispielfragen auf, die Bewerberinnen und Bewerber in ein Einstellungsinterview einbringen können. 



15.02.22

PrA: Praktische Ausbildung für alle mit Lernschwierigkeiten

PrA, das niederschwellige berufliche Gundbildungsangebot




Was bedeutet PrA?


PrA steht für Praktische Ausbildung. 

Sie richtet sich an Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, die noch keinen Zugang zu einem anerkannten Berufsabschluss (EBA, EFZ) haben.
  • Als niederschwelliges Bildungsangebot ist auch sie eine berufliche Grundbildung.
  • Sie ergänzt die beruflichen Grundbildungen und Berufsabschlüsse EBA und EFZ.
  • Sie fördert die berufliche Integration.

Momentan werden 80 PrA-Berufe angeboten. 
Hier findest du die Ausbildungsprogramme und Kompetenzprofile: Ausbildungsprogramme 

In der Schweiz ist die Organisation INSOS für die PrA verantwortlich. 
Sie ist es auch, die PrA-Ausbildungsstätten eine Bildungsbewilligung erteilt.


Wer kommt für eine PrA in Frage?


Die PrA richtet sich in erster Linie an Jugendliche, die die obligatorische Schule absolviert und Lernschwierigkeiten haben. 

Diese Jugendlichen erfüllen die Anforderungen (noch) nicht, um eine berufliche Grundbildung mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) oder Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) zu absolvieren.

Grundsätzlich steht die PrA allen Menschen offen, die keinen Zugang zu einem anerkannten Berufsabschluss (EBA, EFZ) haben; also nicht nur Jugendlichen.


Lernschwierigkeiten


Nicht alle Schülerinnen und Schüler tun sich während der obligatorischen Schulzeit gleich leicht beim Lernen. Niemand hat sich sein Leistungsvermögen selbst ausgesucht.

Gehörst du zu den Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten? 

Dann hast du vielleicht ein paar Hürden mehr zu nehmen als andere.

Wichtig ist, dass du während der PrA an dich glaubst, dich bei Unwägbarkeiten durchboxt und eifrig lernst. 

Mit der PrA schaffst du dir berufliche Perspektiven. So steht dir der Weg offen, eine Berufslehre EBA oder EFZ anzugehen.

Ohne Praktische Ausbildung (oder auch ohne Berufslehre) dagegen wirst du schnell abgehängt und ausgeschlossen. 


Welche beruflichen Aussichten hast du nach erfolgreicher PrA?


Nach einer abgeschlossenen Praktischen Ausbildung kannst du 
  • in das Arbeitsleben eintreten und deinen erlernten Beruf im ersten oder zweiten Arbeitsmarkt ausüben.
  • eine EBA- oder EFZ-Berufslehre beginnen
  • dich in einem Unternehmen oder in Bildungsinstitutionen weiterbilden.

PrA-Ausweis als Ausbildungsnachweis

Für alle Praktischen Ausbildungen (PrA) wird ein Ausweis ausgestellt.

Bei bestimmten PrA kannst du auch einen Individuellen Kompetenznachweis (IKN) erlangen. 
Dieser wird von den Organisationen der Arbeitswelt (OdA) der jeweiligen Berufe anerkannt.



Quellennachweis und weitere Informationen:





15.01.22

Lehrstellenmarkt Schweiz

 Lehrstellenmarkt Schweiz 



Angebot und Nachfrage von Lehrstellen

Fast zwei Drittel aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger wählen eine berufliche Grundbildung für die Ausbildung nach ihrer obligatorischen Schulzeit.

Sie fragen also Berufslehren nach. 

Wo eine Nachfrage besteht, muss auch ein Angebot vorhanden sein, um die Nachfrage zu decken. 

Hier kommen die Lehrbetriebe ins Spiel, die eben dieses Lehrstellenangebote schaffen. 


Stabiler Lehrstellenmarkt

Steigt die Zahl an Schulabgängerinnen und Schulabgängern muss folglich auch die Anzahl der Lehrstellen steigen, damit der Lehrstellenmarkt im Gleichgewicht bleibt. 

  • Allerdings sind Unternehmen nicht verpflichtet, Lehrstellen anzubieten.
    Der stabile Lehrstellenmarkt zeigt aber, dass viele unter ihnen Lehrberufe anbieten. Manche Branchen haben sogar Schwierigkeiten, ihre Lehrstellen zu besetzen.
  • Umgekehrt bist du als Schülerin, Schüler nicht verpflichtet, ein Lehrstellenangebot anzunehmen.
    Es ist aber zu deinem Vorteil, wenn du deinen Blick weitest. So erfährst du von Lehrberufen, an die du sonst gar nie gedacht hättest (z.B.: www.kleinstberufe.ch). Beliebte Lehrberufe müssen übrigens nicht immer die für die geeignetsten Lehrberufe sein.


Unternehmen wollen sich Fachkräfte sichern

Unternehmen, die Lernende ausbilden, haben natürlich einen Hintergedanken: Sie betrachten eine Berufsbildung als Investition. Sie erzeugen so ihren eigenen Fachkräfte-Nachwuchs. 

Gerade im KMU-Bereich (also bei kleineren und mittleren Unternehmen) sind die meisten Führungskräfte den Weg über eine Berufslehre gegangen. Für sie ist ausbilden selbstverständlich. 

  • Sie wollen Wissen weitergeben. 
  • Ihnen ist klar, dass sie über die Berufsbildung genau diejenigen Fachkräfte erhalten, die sie in ihrem Unternehmen benötigen.


Du als Schülerin, Schüler willst die passende Lehrstelle

Du als Schüler, Schülerin verfolgst natürlich deine eigenen Ziele: Du möchtest dir die für dich passende Lehrstelle in deinem Lieblingslehrberuf schnappen. 

Dank vorheriger Schnupperlehre oder vorgängigem Informationstag gehst du auf die Lehrbetriebe zu, die dir eine optimale Ausbildung bieten.

Damit du nichts verpasst, solltest du die  Entwicklung des Lehrstellenmarkts im Auge behalten.


Die Webseite Lehrstellenpuls.ch

Die Webseite Lehrstellenpuls.ch deckt die Trends auf dem Lehrstellenmarkt auf: www.lehrstellenpuls.ch.

So gibt sie beispielsweise - nach Berufsgruppen getrennt - wieder, wie viele Lehrbetriebe weniger, gleich viel oder sogar mehr Lernende behalten. 

Ausserdem zeigt sie zukünftige Lehrstellen pro Berufsfeld (offene Lehrstellen gegenüber besetzten Lehrstellen).




15.01.20

Berufslehre: Kosten-Nutzen - Verhältnis aus der Sicht von Ausbildungsunternehmen

Kosten-Nutzen -Verhältnis: Lohnt es sich, Lernende auszubilden?





Zahlt sich ein Lehrstellenangebot für Unternehmen aus?

Die Schweiz rühmt sich ihres dualen Berufsbildungssystem und der berufliche Grundbildung.

Berufliche Grundbildung bedingt Unternehmen, die Lehrstellen anbieten.

Dabei betrachtet jedes Unternehmen das Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Lehrstellenangebots.
Es überlegt sich, ob sich die Ausbildung von Lernenden lohnt.

Die Kosten für eine Ausbildung unterscheiden sich zwischen Berufsbereichen und zwischen Unternehmen.

Das Angebot an Lehrstellen, welches die Nachfrage übersteigt, zeigt grundsätzlich, dass sich die Ausbildung für zwei Drittel der auszubildenden Unternehmen lohnt.

Für ein Drittel der Unternehmen geht die Rechnung nicht auf. Doch obschon die Kosten den Nutzen übersteigen, bilden sie trotzdem Lernende aus.

Wieso?


Kosten und Nutzen während der Lehre

Jeder Lernende verursacht während seiner Lehrzeit Kosten. Dazu zählen Lehrlingslohn, zeitliche Aufwendungen des Berufsbildners (Personalkosten), Materialkosten, Aufwendungen für Berufsfachschule, Übungen während der Arbeitszeit.

Umgekehrt bringt er mit seinen Arbeitsleistungen, d.h. seiner Arbeitskraft dem Unternehmen einen Nutzen.
  • Einerseits übt er Tätigkeiten aus, die sonst ungelernte Arbeitskräfte verrichten würden (Vorsicht: der Anteil dieser Tätigkeit muss klein gehalten werden, da ein Lehrverhältnis nicht darauf ausgerichtet ist!); 
  • andererseits führt er während der Lehrzeit immer mehr Arbeitstätigkeiten aus, die ein ausgebildete Fachkraft erledigt. 
Je mehr ein Lernender solche fachkraftbezogenen Tätigkeiten ausübt, umso produktiver wird er für den Ausbildungsbetrieb.

Übersteigt dieser Nutzen die Kosten, so gewinnt der Lehrbetrieb mit der Lehrlingsausbildung. Der Lernende bringt dem Unternehmen also mehr, als er kostet.

So viel verdienen Firmen an ihren Lehrlingen: www.tagesanzeiger.ch).



Eine solche Kosten-Nutzen-Abwägung greift allerdings zu kurz.
Es gibt nämlich auch Ausbildungsbetriebe, die aus dem Lehrverhältnis keinen Gewinn (aus Kosten-Nutzen-Sicht) erzielen und trotzdem Lernende ausbilden, z.B. im Bereich Informatik und Gastronomie.


Kosten und Nutzen unter Einbezug der Zeit nach der Berufslehre

Nicht in jedem Lehrberuf können Lernende in kurzer Zeit schon Tätigkeiten von ausgebildeten Berufstätigen übernehmen.

In einigen Berufsbranchen können Lernende zu Beginn noch nicht so viel einbringen. So zahlen die Lehrbetriebe während der Ausbildung mehr als sie an verrechenbarer Arbeitsleistung zurückbekommen.

Erst später können sie von den ausbildungsintensiven Lehrverhältnissen und hohen Ausbildungskosten profitieren.

Da sich die Lehrlingsausbildung also erst später auszahlen, ist sie für sie eine Investition in die Zukunft.
  • Sie rechnen damit, ihre Lernenden später im Unternehmen weiter zu beschäftigen. 
  • Diese Unternehmen versuchen, ihre Lehrabgänger vorzeitig an das Unternehmen zu binden.

Ausbildungsunternehmen und Nichtausbildungsunternehmen

Abgesehen von ein paar Berufszweigen und abhängig vom Unternehmen weisen Ausbildungsunternehmen also einen positiven Nettonutzen aus. Sie verdienen also an Lehrverhältnissen.

Investieren sie allerdings während dem Lehrverhältnis mehr als in der Lehrzeit zurück fliesst, zahlt sich diese Investition für sie bestenfalls erst nach dem Lehrverhältnis aus.
  • Mit der Ausbildung von Lernenden haben sie den Weg geebnet, ihre Arbeitsstellen aus den eigenen Reihen zu besetzen. 
  • Das erspart ihnen Aufwand, nach geeigneten Kandidaten ausserhalb des Unternehmens suchen zu müssen. 
  • Die eingesparten Personalrekrutierungskosten machen die Kosten (Nettokosten) der Ausbildung mehr als wett.
Gerade diese Ausbildungsunternehmen sollten sich aber in Acht nehmen vor Nichtausbildungsunternehmen.
  • Diese Unternehmen setzen sich auf die Lauer und versuchen, Lehrabgänger ab- beziehungsweise anzuwerben. 
  • Sie können bestens ausgebildete Mitarbeiter anheuern, ohne, dass sie sich um deren Ausbildung kümmern mussten.

Kosten-Nutzen Erhebung (OBS EHB): Studie

Das Observatorium für die Berufsbildung des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (OBS EHB) zeigt, in seiner Kosten-Nutzen-Erhebung auf, dass es sich für die meisten Lehrbetriebe lohnt, selbst Fachkräfte auszubilden, statt diese extern zu rekrutieren.
https://www.ehb.swiss/sites/default/files/obs_ehb_bericht_kosten-nutzen.pdf








15.08.19

Praktische Ausbildung (PrA)

Praktische Ausbildung (PrA)





Gymnasium oder Berufslehre?

Schüler*innen stehen in den beiden letzten Jahren ihrer obligatorischen Schulzeit grundsätzlich vor einer Frage: Schulausbildung oder berufliche Grundbildung (EBA, EFZ)?

Schüler*innen mit den besseren Schulnoten wählen häufig das Gymnasium. Doch längst nicht alle gehen diesen Weg. Eine kaufmännische Lehre oder ein Lehrberuf im Handwerk haben nämlich auch ihren Reiz. Die beruflichen Aussichten nach der Berufslehre sind auch hier verlockend.

Doch welchen Weg beschreiten eigentlich Schüler*innen, die mit Einschränkungen, z.B. Lernschwierigkeiten zu kämpfen haben?


EBA und Praktische Ausbildung

Schüler*innen, mit schulischen Schwierigkeiten und schlechteren Schulnoten können eine zweijährige berufliche Grundbildung (Lehre, Berufslehre) ins Auge fassen. Sie führt zu einem anerkannten Abschluss, dem eidgenössischen Berufsattest EBA.

Nicht alle Schüler*innen bringen jedoch die Voraussetzungen für eine solche berufliche Grundbildung mit. Für sie sind die Einstiegshürden für eine EBA-Ausbildung zu hoch (z.B. Lerngeschwindigkeit an der Berufsfachschule).

Trotzdem können sie eine berufliche Ausbildung absolvieren: die praktische Ausbildung PrA.


Praktische Ausbildung PrA als Berufsbildungsangebot

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten,  welche z.B. die obligatorische Schulzeit in einer sonderpädagogischen Schule absolviert haben, bleibt eine berufliche Grundbildung oft verwehrt.

Die Praktische Ausbildung (PrA) ist ein niederschwellige Angebot. Es ermöglicht ihnen, einen beruflischen Abschluss zu erreichen.

Mit der Praktischen Ausbildung (PrA) können Jugendliche ohne Zugang zu einer anerkannten beruflichen Grundbildung also einen Berufsausweis erwerben, der ihre beruflichen Kompetenzen dokumentiert.

Die Praktische Ausbildung (PrA) ist ein institutionalisiertes Berufsbildungsangebot für Jugendliche mit Einschränkungen, welche den Anforderungen einer beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) nicht gewachsen sind.

Getragen wird sie vom nationalen Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung (INSOS).

Schweizweit bieten über 170 INSOS-Institutionen PrA-Ausbildungsplätze an. Sie bilden jedes Jahr rund 1’200 Jugendliche mit Behinderung aus. Diese können zwischen über 50 Berufsrichtungen wählen.

www.insos.ch/praktische-ausbildung


Erfolgsaussichten

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und schlechteren Schulnoten entgeht zwar den Zugang zu einer beruflichen Grundbildung mit EBA oder EFZ, aber sie leisten gleichermassen eine wertvollen und wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

30-40% dieser Jugendlichen finden übrigens  nach Abschluss der praktischen Ausbildung (PrA) einen Anschlusslösung im (ersten) Arbeitsmarkt oder hängen eine zweijährige berufliche Grundbildung an.

Die restlichen finden normalerweise eine Beschäftigung in einem geschützten Arbeitsbereich.



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