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15.06.20

Schwierigere Lehrstellensuche

Schwierigere Lehrstellensuche für Schüler*innen mit schlechteren Schulnoten



Herausforderungen für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler

Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die damit verbunden Unsicherheiten wirken sich auf die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze aus.

Die Zahl der angeboten Lehrstellen bricht in manchen Berufszweigen ein. Eine Entspannung ist erst später wieder in Sicht, wenn überhaupt. Gemäss dem Studienautor der Lehrstellenstudie, Stefan Wolter der Universität Bern, könnten in den nächsten 5 Jahren insgesamt 15'000 Ausbildungsplätze (EFZ, EBA) verloren gehen. 

Dieser Einbruch fällt in eine Zeit, in der die Anzahl Schulabgängerinnen und Schulabgänger wieder steigt.

Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler mit schlechteren Schulnoten haben das Nachsehen. Für sie wird es schwierig eine Lehrstelle zu finden. Sie bleiben oftmals auf der Strecke.

Ein holpriger Weg steht bevor

Für Schülerinnen und Schülern mit schulischen Unzulänglichkeiten kann die Lehrstellensuche zu einem Kraftakt werden, mit ungewissem Ausgang.

Die meisten Unternehmen suchen nach den besten Schülerinnen und Schülern, die auch im Eignungstest bestens abgeschlossen haben (dabei vergessen sie mitunter, dass leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler nicht unbedingt schlechtere Lernende sein müssen). 

Fallen deine Schulnoten nicht so toll aus und hast du beim Grundlagentest nicht so gut abgeschnitten, musst du dich auf eine Durststrecke einstellen. 
Die Lehrstellensuche kann sich hinziehen. Du musst damit rechnen, dass du viele Bewerbungsabsagen erhältst. 

Gegenkurs geben

Deine Chancen, eine Lehrstelle zu ergattern, müssen trotzdem nicht schlecht sein. 
  • Du solltest dich nicht auf einen einzigen Beruf versteifen. Du solltest auch Berufe in Betracht ziehen, die bei dir nicht an erster Stelle gestanden sind.
  • In manchen Branchen und Berufsfeldern sind noch Lehrstellen frei. 
  • Nutze den Trend, dass es immer mehr unbesetzte Lehrstellen kurz vor Schuljahresende gibt, für dich aus.
  • Vielleicht überzeugst du mit handwerklichen Geschick und schaffst es, den Lehrbetrieb mit deiner Person und Persönlichkeit, für dich zu gewinnen (kluge Ausbildungsunternehmen wissen, dass du dich während der Lehre noch weiterentwickeln wirst; schon mancher Lehrling konnte seine schulischen Leistungen verbessern).
  • Wenn du schon in der Schnupperlehre gezeigt hast, was in dir steckt, steigerst du deine Chancen auf einen Lehrstellenplatz. 
  • Punkte mit besten Referenzen.
  • Frage in deinem Bekanntenkreis (z.B. im Sportklub) nach offenen Lehrstellen oder die/der deinen von dir angestrebten Lehrberuf schon ausübt.

In jedem Fall darfst du nicht den Kopf hängen lassen, wenn es mit der Lehrstellensuche nicht auf Anhieb klappt. 

Zwischenjahr

Solltest du einsehen müssen, dass eine Lehrstellensuche aussichtlos ist, solltest du dich nach einem Brückenangebot (10. Schuljahr, berufsvorbereitendes Schuljahr) oder einer Zwischenlösung (Sprach-/Austauschjahr) umschauen.

Während dieses Zwischenjahres solltest du dich schon wieder mit der Lehrstellensuche beschäftigen. 

Denke jedoch daran, dass du dich im nächsten Jahr mit den dann neuen Schulabgänger*innen messen musst.
Daher ist es gar nicht schlecht, wenn du dich direkt nach Schulabschluss nach alternativen Lehrberufen umschaust und dich darauf bewirbst.

Merke dir

Du darfst bei der Lehrstellensuche in keinem Fall eine falsche Zurückhaltung zeigen. 
Selbst schlechtere Schulnoten sind kein Grund, an dir zu zweifeln!  Schulnoten sind nur ein Teil, der deine Person ausmacht. Du bist viel mehr als die Schulnoten es widerspiegeln können. 

Du wirst dich während der Lehre weiter entwickeln. Vorbildliche Ausbildungsbetriebe berücksichtigen dies bei der Auswahl ihrer Lernenden.





15.07.18

Schulnoten: Gewichtung bei Auswahl von Lernenden

Sind Schulnoten willkürlich? Wie wichtig sind sie bei der Auswahl von Bewerber*innen?




Soll auf Schulnoten in der Schule oder bei der Auswahl von Lernenden verzichtet werden? Keineswegs.

Schulnoten sind nicht nur in der Schule allgegenwärtig. Sie haben auch ein hohes Gewicht bei Bewerbungen für eine Lehrstelle. Oftmals werden sie aber überbewertet, leider.

  • Nicht alle Berufsbildungsverantwortlichen und Personalabteilungen, die für die Besetzung von Lehrstellen verantwortlich sind, fragen nach, wie eine Schulnote in einem Schulfach zustande gekommen ist.
     
  • Bewerten sie nur den Notendurchschnitt über alle Schulfächer hinweg oder sogar nur einzelne Schulfachnoten? Ziehen sie die Umstände mit ein?
     
  • Beachten sie bei Schulnotenvergleichen, dass sich Schulnoten von Schüler*innen aus verschiedenen Schulen nicht einfach so vergleichen lassen?
  • Welche Annahmen unterstellen sie dem Zusammenhang zwischen Schulnote und einer erfolgreichen Berufslehre?
Wie Schulnoten  bei der Auswahl von Lernenden bewertet und gewichtet werden, hängt vom jeweiligen Lehrbetrieb ab.


Schulnoten von schulischen Leistungsausweisen

Eine Schulnote in einem Schulzeugnis ist eine Leistungsmessung (Leistungsbewertung)

  • Sie ist meistens ein Durchschnitt von Schulnoten - bezogen auf ein Schulfach - von Schulprüfungen über einen bestimmten Zeitraum (Schultests, Schulprüfungen).
     
  • Schulnoten sind nicht willkürlich, da sie durch nachvollziehbare Verfahren entstanden und das Ergebnis aus mehreren Prüfungsnoten sind.
     
  • Sie sind jedoch nicht abschliessend (hierzu Auswirkungen von Schulnoten)
     
  • Eine Schulnote, d.h. eine schulische Leistung wird immer von Lehrpersonen vergeben. Sie hängt also auch von der Lehrperson ab.

Vergleichbarkeit und Messbarkeit von Schulnoten

Die Grundlage einer Schulnote sind Schulproben, Prüfungen, Tests, Leistungseinstufungsverfahren. Jede Lehrperson, jede Schulklasse und jede Schule hat ihre eigenen Verfahren. Die Ergebnisse (Schulnoten) von Schüler*innen von verschiedenen Schulen fallen daher unterschiedlich aus. Schulnoten können so eigentlich  nicht einfach miteinander verglichen werden.

Lehrpersonen unterscheiden sich von einander. Folglich weichen auch Bewertungen schulischer Leistungen voneinander ab (selbst wenn sie das gleiche Prüfungsverfahren, den gleichen Schultest anwenden).

Auch die Tagesform einer Schülerin, eines Schülers, die Schulklasse oder das Ausmass der schulischen Unterstützung durch Eltern und Lehrfachkräfte beeinflusst die Schulnote mit.

Die schulische Leistung, abgebildet durch Schulnoten, kann daher nie objektiv gemessen werden (selbst wenn die Dimensionen der Leistungsbewertung zur Beurteilung dafür erweitert werden, d.h. die Anzahl an Leistungsindikatoren erhöht wird).


Eignungstests (Grundlagentests) als Ersatz für Schulnoten?


Vergleiche zwischen Schüler*innen aus unterschiedlichen Schulen sind schwierig. Ausbildungsunternehmen weichen daher oft auf Eignungstests aus.

Die Ergebnisse solcher Grundlagentests können besser verglichen werden. Aber: Der Erfolg einer Berufslehre lässt sich mit solchen Tests nur zu einem kleinen Teil vorhersagen!


Auswirkungen von Schulnoten

Schulnoten sind bis zu einem gewissen Grad notwendig und auch in Ordnung. Doch es sollte nicht vergessen werden, dass Schulnoten Schüler*innen schubladisieren können und die Schüler*innen prägen. Sie verleiten zu Leistungsvergleichen, ohne die Hintergründe, deren Entstehungsgeschichte, mit zu bedenken.

Kompetente, für die Lernendenauswahl verantwortliche Mitarbeitende im Lehrbetrieb wissen darum. Sie deuten schulische Leistungen nie losgelöst von der Schülerin, vom Schüler, die/der sich bewirbt. Sie beachten die Entstehungshintergründe von Schulnoten mit.

Sie wissen, dass beste Schulnoten noch lange keine Garantie für eine erfolgreiche Berufslehre sind.


Bedeuten schlechtere Schulnoten in der Schule, schlechtere Schulnoten während der Lehrzeit? Falsch!

Schulnoten sollen weder überbetont noch verteufelt werden: Wichtig ist, dass du als Schüler*in dich von Schulnoten nicht zu stark beeindrucken und beeinflussen lässt.

Schulabgänger*innen, welche in der Schule schlechtere Schulnoten erbracht haben, müssen nicht zwangsläufig schlechtere Auszubildende sein. Schulnoten sind nur eine Bestimmungsgrösse einer erfolgreichen Berufslehre.

15.03.18

Grundlagentests / Eignungstests: Wieso eigentlich?

Die Herausforderung für Ausbildungsverantwortliche / Berufsbildner*innen




Viele Unternehmen verlangen von Schülerinnen und Schülern, dass sie neben den herkömmlichen Bewerbungsdokumenten zusätzlich einen Beleg eines Eignungstests (Grundlagentest) abgeben.
Wieso eigentlich?

Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Lehrstelle bewerben,

  • kommen nicht alle aus der gleichen Schule oder Schulklasse und
  • werden nicht alle von den gleichen Lehrpersonen unterrichtet.

Sie bringen somit einen verschiedenen schulischen Hintergrund und unterschiedliches Schulwissen mit. Das heisst: Die Schulnoten sind nicht unbedingt vergleichbar.

Dies macht es für Ausbildungsverantwortliche schwierig, Bewerber und Bewerberinnen zu vergleichen und richtig einzustufen, trotz Bewerbungsdokumenten.

Berufsbildungsverantwortliche behelfen sich bei der Einschätzung und Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern mit Grundlagentests beziehungsweise Eignungstests:

MULTICHECK: www.multicheck.ch; www.multicheck.org
BASIC-CHECK: www.basic-check.ch
STELLWERK-CHECK: www.stellwerk-check.ch
KOMPASS: kompass.nantys.com
YOUSTY: www.yousty.ch


Neu bietet auch YOUSTY einen Eignungstest (Berufs-Check) an.

Vorteil für dich:

  • Dieser Eignungstest ist für Schülerinnen und Schüler kostenlos
  • Die Testdauer beträgt nur 90 Minuten
  • Er erfordert keine Präsenz in einem Testcenter
  • Er kann direkt während der Schnupperlehre im Lehrbetrieb durchgeführt werden

Berufs-Check: www.yousty.ch

Informiere dich rechtzeitig über Anmeldungs-, Testdurchführungstermine und Orte.


Du findest Angaben dazu meistens auf der Webseite des Lehrstellenbetriebs (Navigationsrubrik: Lernende) oder beispielsweise beim jeweiligen Berufsverband (z.B. www.autoberufe.ch).



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