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15.12.21

Wie dich Eltern, Begleitpersonen und Lehrpersonen bei Berufswahl und Lehrstellensuche unterstützen können

Beistand durch Eltern und Lehrpersonen bei Berufswahl und Lehrstellensuche



Etappen auf dem Weg zur Lehrstelle

Als Jugendlicher bist du bei Berufswahl und Lehrstellensuche gefordert. Der Weg führt über zahlreiche Etappen mit Stolpersteinen:

  • Lehrberufe, die für dich in Frage kommen könnten, aussuchen
  • Schnupperlehren machen und Informationstage besuchen
  • Bewerbungsdokumente erstellen
  • Lehrstelle suchen
  • Bewerbungsgespräche vorbereiten und führen
  • Lehrvertrag unterzeichnen
  • mit Bewerbungsabsagen umgehen

Vieles ist neu für dich. Da kommt es dir gelegen, wenn dich Eltern und Lehrpersonen darin unterstützen. Gehe auf sie zu, wenn du feststeckst oder an deine Grenzen stösst.

Die Lehrberufsinformationsplattform bewerbungsablauf.ch gibt dir mit der Zeitabfolge einen roten Faden vor. Der hilft dir, den Überblick zu behalten.


Herausforderung Lehrstellensuche und Umgang mit Bewerbungsabsagen

Gerade die Lehrstellensuche kann zu einer echten Geduldsprobe werden. Für den fehlenden Erfolg bei der Lehrstellensuche und damit verbundene Bewerbungsabsagen gibt es verschiedene Gründe:
  • Für den gleichen Lehrberuf und die gleiche Lehrstelle bewerben sich viele andere Jugendliche.
  • Für einen Lehrberuf sind nur wenige Lehrstellenangebote vorhanden.
  • Jugendliche erfüllen die Anforderungen nicht genügend für einen Lehrberuf (falsche Einschätzung der eigenen Möglichkeiten oder zu geringe Kenntnisse über den Lehrberuf).
  • Jugendliche kennen die Optionen zu wenig, offene Lehrstellen zu finden.
  • Die Bewerbungsdokumente weisen Mängel auf.
  • Jugendliche gehen zu wenig vorbereitet in Bewerbungsgespräche.
Verläuft die Lehrstellensuche schleppend und häufen sich die Bewerbungsabsagen, kannst du schnell überfordert sein. Schnell keimt der Drang auf, alles hinschmeissen und abtauchen zu wollen. 

Du solltest versuchen, Bewerbungsabsagen nicht als Niederlagen zu betrachten. Sie sollten Ansporn sein, dich noch mehr ins Zeug zu legen.

Du bist übrigens auch nicht alleine: Eltern, Begleitpersonen, Lehrpersonen deiner Schule und die kantonale Berufsberatungsstelle springen ein und stehen dir bei.

Wie Eltern, Begleitpersonen und Lehrpersonen helfen können

Deinen Eltern liegt viel daran, dass du eine für dich passende Lehrstelle findest. Sie arbeiten also nicht gegen dich, wenn sie dir Ratschläge oder Hinweise geben.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass dich deine Eltern ermuntern, loben, auf berufliche Optionen hinweisen und dich bei Bewerbungsabsagen trösten. 

Eltern können dich bei jeder Etappe auf dem Weg zu deiner Lehrstelle unterstützen. Dadurch können sie mithelfen, deine Lehrstellensuche erfolgreich zu gestalten.

Eine wichtige Stütze können sie, wie auch Lehrpersonen und Berufsberatungszentren BIZ, bei Bewerbungsabsagen sein. 

Eltern - und auch Lehrpersonen deiner Schule - können in allen Etappen mitwirken:
  • Sie können sich über das Lehrstellenangebot und das Vorgehen bei der Lehrstellensuche informieren.
  • Sie können dir bei der Suche nach offenen Lehrstellen helfen.
  • Sie können mit abklären, welche Anforderungen an die berufliche Grundbildung gestellt werden und inwieweit du die Anforderungen an einen bestimmten Lehrberuf erfüllst. 
  • Sie können die Anforderungen eines Lehrberufs recherchieren, überprüfen und besprechen.
  • Sie können dir berufliche Alternativen aufzuzeigen und diese mit dir besprechen (verwandte Berufe, Ausbildungswege).
  • Sie können mit Arbeitskolleg:innen und Bekannten sprechen, die vielleicht ein Unternehmen oder einen Berufsbildungsverantwortlichen kennen. 
  • Sie können bei Bedarf Lehrpersonen oder Berufsberatungsstellen darauf ansprechen und Rücksprache nehmen.
  • Sie können deine Bewerbungsdokumente überprüfen, korrigieren und Verbesserungsvorschläge anbringen
  • Sie können mit dir Bewerbungsgespräche üben
  • Sie können dich als Jugendliche/n bei Bewerbungsabsagen ermutigen, nicht voreilig aufzugeben.
Wenn dir deine Eltern und Lehrpersonen beistehen, bedeutet es aber nicht, dass du dich zurücklehnen kannst und ihnen die Arbeit überlassen kannst. Du musst dich selber mit ganzer Kraft einbringen.

Informiere dich bei deiner kantonalen Berufsberatungsstelle

Auf der Webseite der kantonalen Berufs- und Laufbahnberatungszentren finden sowohl du wie auch deine Eltern Informationen zur beruflichen Grundbildung und Lehrberufen (www.berufsberatung.ch).
Ihr könnte Angebote nutzen wie Einzelberatungen und Kurzberatungen.

Links 

Lehrstellensuche


Links Berufsanforderungen

sddb.ch (Elternratgeber Berufswahl, kostenpflichtig!)

Alternative Lehrberufe






15.05.21

Die erste Stelle nach der Lehre

Worauf muss bei der Bewerbung auf die erste Stelle geachtet werden?




Die erste Stelle nach der Lehre


Deine Bewerbung, die dir den Weg für deine jetzige Lehrstelle geebnet hat, liegt schon eine Weile zurück. 

Jetzt stehst du vor deinem Lehrabschluss und steckst mitten in deiner Lehrabschlussprüfung.  Die individuelle praktische Arbeit (IPA) liegt vielleicht schon hinter dir, das Qualifikationsverfahren steht noch bevor. 

Du bist also gefordert und zeitlich stark eingebunden. Trotzdem solltest du dir schon Gedanken machen, wie es danach weitergeht. 

Kann dir dein Lehrstellenbetrieb keine Stelle nach deiner Lehre anbieten, musst du dich schon vor Lehrabschluss um deine weitere berufliche Laufbahn kümmern.

Vielleicht gehst du die Berufsmaturität an oder machst einen Sprachaufenthalt und kannst so die Suche nach deiner ersten Arbeitsstelle hinauszögern. 

Hast du beschlossen deine erste Arbeitsstelle zu suchen, musst du dich früher oder später mit Bewerbungen befassen. 


Bewerbung


Von deiner Lehrstellenbewerbung weisst du, dass Bewerbungen per E-Mail (unverfängliche Mailadresse!) beziehungsweise Online-Bewerbungsformular Papierbewerbungen langsam aber sicher abgelöst haben. 

Egal, welcher Bewerbungskanal gefragt ist, der Anspruch an eine Bewerbungsdossier ist der gleiche.

  • Die Bewerbungsdokumente müssen vollständig, fehlerfrei und inhaltlich aktualisiert sein. Dazu zählen Bewerbungsbrief, Lebenslauf und Kopien von Zeugnisse (Lehrzeugnis) und Diplome.

  • Richte deine Aufmerksamkeit ganz besonders auf den Bewerbungsbrief.
    Mache dem Unternehmen klar, wieso du die Richtige, der Richtige für die ausgeschriebene Lehrstelle bist. 

  • Bedenke immer, dass hinter jeder Stelle ein Problem eines Unternehmens steckt, das es lösen muss. Erläutere nicht nur, weshalb du in diesem Unternehmen arbeiten möchtest. Zeige viel mehr auf, was du aus deiner Lehrzeit mitbringst, das für den neuen Job nützlich ist. Betone dabei besonders bedeutsame Erfahrungen aus deiner Lehre und hebe Fachkompetenzen durch Beispiele hervor. 

  • Dein (tabellarischer) Lebenslauf soll eine lückenlose Übersicht über die bisherige Laufbahn geben. Liste Qualifikationen wie IT-Kenntnisse, Sprachkompetenzen, Auslandaufenthalte und deine Freizeitaktivitäten mit auf.

  • Es lohnt sich übrigens, die Inhalte der Bewerbungsunterlagen gegenlesen zu lassen.

Erschwerte Arbeitsstellensuche für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger


Die aktuelle Situation hinterlässt gerade auch für Lernende mit erfolgreichem Lehrabschluss Spuren. 
  • Der Arbeitsmarkt steckt in Schwierigkeiten. 

  • Viele angehende Lehrabgänger/-innen werden nicht in ihrem angestammten Berufsfeld arbeiten können. 

Du solltest dich also darauf einstellen, dass du gegebenenfalls viele Bewerbungen abschicken musst und viele Absagen erhalten wirst. 

Du bist vielleicht auch gezwungen, dein Suchfeld auszuweiten und Jobs in anderen Branchen ins Auge zu fassen - oder auf ein Praktikum oder einen Sprachaufenthalt auszuweichen.

Bedenke dabei mit, dass es besser ist eine Arbeit in einem anderen Berufsfeld anzunehmen als eine Lücke im Lebenslauf zu riskieren. 

Vielleicht kannst du dich im Bereich, in dem du deinen Lehrabschluss gemacht hast, weiterbilden (um wieder in den angestammten Beruf einzusteigen, wenn sich eine Gelegenheit ergibt). 

Auch wenn sich die Lage nicht so schnell entspannt, hat du mit einer abgeschlossenen Lehre einen Trumpf in der Hand. 





15.10.19

Die Rolle der Schule bei der Berufswahl

Berufsorientierung und Berufswahlunterricht in der Schule 






Bist du bei der Berufswahl und Lehrstellensuche auf dich alleine gestellt? Nein.

Sich als Schüler*in in der Fülle an Lehrberufen zurecht zu finden, sich zwischen Lehrberufen zu entscheiden, ist nicht leicht.

Bei der Berufsorientierung und Berufswahl spielen deine Eltern oder Bezugspersonen aus deinem Umfeld eine überragende Rolle.

  • Sie unterstützen dich beispielsweise bei der Suche nach einer Schnupperlehre oder 
  • korrigieren dein Bewerbungsschreiben für eine Lehrstelle
Du darfst allerdings nicht vergessen, dass die Ausbildungszeit deiner Eltern schon ein paar Jahre zurückliegt. Häufig sind sie nicht auf dem neusten Wissenstand.

Hier springt deine Schule, d.h. deine Lehrerin oder dein Lehrer ein.


Welche Aufgabe kommt der Schule zu?

Auch die Schule bereitet dich auf das Lehrberufsleben vor. 

Im Unterricht wird der Berufsorientierung und der Berufswahl Platz eingeräumt. 
Du durchläufst alle Bereiche, die dir während Phase Schnupperlehre / Lehrstellenbewerbung begegnen. 
  • Du lernst, welches Berufsfelder und Berufe es überhaupt gibt. 
  • Du verschaffst dir einen Überblick über die Berufe.
  • Du bestimmst deine Ausgangslage und lernst deine Interessensgebiete und Stärke besser kennen.
  • Du erhältst von der Lehrerin, dem Lehrer Tipps zur Berufswahl
  • Du erfährst, was es mit einer Schnupperlehre auf sich hat und wo du anklopfen könntest
  • Du übst Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf zu schreiben (beides benötigst du für Bewerbungen für Schnupperlehren und Lehrstellen)
  • Du erfährst, worauf es bei einer Lehrstellenbewerbung ankommt und wie du vorgehen solltest
  • Du spielst in der Schulklasse ein Bewerbungsgespräch durch
  • Du machst dich auf die Suche, den passenden Lehrberuf zu finden

In der Regel gehst du mit deiner Klasse mit deiner Lehrperson zusätzlich an eine Ausbildungs- und Berufsbildungsmesse. Hier erfährst du die Lehrberufe aus erster Hand. 


Vieles hängt von der Schule und der Lehrperson ab

Eine Befragung von YOUSTY (www.yousty.ch, 2019) hat ergeben, die meisten Lernenden, den richtigen Lehrberuf gewählt haben und wieder eine Lehre machen würden.

Sie hat aber auch ergeben, dass einige Lernenden finden, ihre damaligen Lehrer*innen hätte zu wenig gut auf die Lehre vorbereitet. 

Das liegt darin begründet, 
  • dass einige Lehrpersonen sich nicht so genau auskennen, welche Anforderungen eine Lehrstelle und die Berufsfachschule an angehende Lernenden stellen. Das hängt auch damit zusammen, dass die wenigsten Lehrpersonen zuvor eine Lehre gemacht haben. 
  • dass eine Schule immer einen Spagat leisten muss: Einerseits muss es dir in den einzelnen Fächern Schulstoff vermitteln, andererseits muss noch genügend Zeit sein, dich auf eine Berufslehre vorzubereiten. Das ist für Lehrer nicht immer einfach.

Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du eine Lehrperson für deine Schulklasse hast, die sich auskennt und sich für die Schüler*innen einsetzt. 





15.05.19

Lehrstellen und Smartphones

Mit Social Recruiting für Lehrberufe werben







Lehrbetriebe gehen neue Wege um Jugendliche anzuwerben

In einigen Branchen tun sich die Lehrbetriebe schwer, ihre Lehrstellen zu besetzen und passende Lehrlinge zu finden.

Mit Webseiten über die Lehrberufe erreichen sie die Jugendlichen nur eingeschränkt, schliesslich sind Smartphones der beste Kumpel der Schüler*innen.

Sie müssen sich etwas einfallen lassen. Social Media Kanäle wie FACEBOOK, INSTAGRAMM, TWITTER und LINKEDIN sind eine Option Schüler*innen mobil anzusprechen.

Diese Aktivitäten laufen unter dem Stichwort Social Recruiting und bedeutet Ansprache und Beschaffung angehender Lernenden über soziale Medien.


Alles dreht sich um das Smartphone

Manche Lehrberufe sind bei Schüler*innen nicht zuoberst auf der Rangliste der begehrten Ausbildungen.
  • Lehrberufe, die sie mit körperlichen Anstrengungen oder Wetterkapriolen (Kälte, Hitze, Nässe) verbinden, erscheinen nicht so prickelnd. 
  • Viele Schüler*innen befassen sich nur mit Lehrberufen, die sie kennen oder mit Ausbildungsbetrieben, die ihnen bekannt sind. 
  • Sie übersehen gelegentlich, dass es viele kleinere und mittlere Unternehmen mit interessanten Lehrstellenangeboten gibt, die sich nicht so wie grössere Unternehmen in Szene setzen können. 
  • Zu allem Überfluss verbinden sie gewisse Lehrberufe mit unattraktiven Ausbildungsbedingungen (z.B. Arbeitszeiten bei Lehrberuf Köchin, Bäcker). 
Lehrberufe werden also teilweise kaum beachtet oder mit falschen Vorstellungen verbunden.

Liegt es alleine an den Schüler*innen? Sicher nicht.

Lehrbetriebe müssen in die Gänge kommen und auf die Schüler*innen zugehen.
  • Solche, welche Jugendliche nicht über Smartphones erreichen, haben schlechte Karten, die Aufmerksamkeit auf ihre Lehrstellenangebote zu lenken; 
  • schliesslich sind Smartphones für Schüler*innen der Informations- und Kommunikationskanal schlechthin.

Auf Smartphones angepasste Informationen sind das Gebot der Stunde

Lehrbetriebe aus Branchen, die ihre Lehrstellen nicht so schnell besetzen können, setzen alle Hebel in Bewegung, um den Lehrberuf bekannt zu machen und ins beste Licht zu rücken.
Der Branchenverband, an den sie angegliedert sind, unterstützt sie dabei.

Das Zauberwort heisst Information. Viele Eltern und Schüler*innen sehen einen Lehrberuf aus einem ganz anderen Blickwinkel, wenn sie ihn erst richtig kennenlernen.

Informationen über den Lehrberuf auf Webseiten zu verbreiten und zu hoffen, dass die Jugendlichen diese finden, genügt dazu längst nicht mehr.

Mittel der Wahl sind Social Media Plattformen wie z.B. FACEBOOK, INSTAGRAMM, TWITTER oder eigens für Smartphones programmierte Apps. Ausbildungsbetriebe gehen also dorthin, wo sich die Jugendlichen die meiste Zeit aufhalten.

Hier können Schüler*innen
  • sich über den Lehrberuf informieren und beispielsweise Videos zum Unternehmen oder zum Lehrberuf anschauen (und weiterempfehlen)
  • schon vor der Bewerbung Fragen an die Berufsbildungsverantwortlichen stellen oder sogar mit Lernenden chatten. 

Vorteil für dich als Schüler*in

Dank informieren und den Lehrbetrieb kontaktieren, ohne das Smartphone aus der Hand zu legen, verschafft dir Vorteile:
  • Du kannst dich unverbindlich über den Lehrberuf aus erster Hand informieren.
  • Du kannst hier schon für dich punkten und dich für eine Lehrstelle empfehlen. 
  • werden dich die Berufsbildungsverantwortlichen schon kennen, wenn du dich bewirbst.
Prüfe zuvor die Echtheit des Angebots, bevor du deine persönlichen Daten hinterlegst.


Es gibt ein Leben neben dem Smartphone

Gehe an Berufsausbildungsmessen bei Ausstellungsständen vorbei, deren Lehrberufe dir nicht so vertraut sind. Sprich mit den Ansprechspersonen an den Messeständen und lasse dir die Ausbildungsbedingungen erklären.
Vielleicht kannst du schon einen Lehrbetrieb ausfindig machen, bei du eine Schnupperlehre machen kannst. Frage nach einer Schnupperlehre und mach dir dein eigenes Bild zum Lehrberuf.



15.07.18

Schulnoten: Gewichtung bei Auswahl von Lernenden

Sind Schulnoten willkürlich? Wie wichtig sind sie bei der Auswahl von Bewerber*innen?




Soll auf Schulnoten in der Schule oder bei der Auswahl von Lernenden verzichtet werden? Keineswegs.

Schulnoten sind nicht nur in der Schule allgegenwärtig. Sie haben auch ein hohes Gewicht bei Bewerbungen für eine Lehrstelle. Oftmals werden sie aber überbewertet, leider.

  • Nicht alle Berufsbildungsverantwortlichen und Personalabteilungen, die für die Besetzung von Lehrstellen verantwortlich sind, fragen nach, wie eine Schulnote in einem Schulfach zustande gekommen ist.
     
  • Bewerten sie nur den Notendurchschnitt über alle Schulfächer hinweg oder sogar nur einzelne Schulfachnoten? Ziehen sie die Umstände mit ein?
     
  • Beachten sie bei Schulnotenvergleichen, dass sich Schulnoten von Schüler*innen aus verschiedenen Schulen nicht einfach so vergleichen lassen?
  • Welche Annahmen unterstellen sie dem Zusammenhang zwischen Schulnote und einer erfolgreichen Berufslehre?
Wie Schulnoten  bei der Auswahl von Lernenden bewertet und gewichtet werden, hängt vom jeweiligen Lehrbetrieb ab.


Schulnoten von schulischen Leistungsausweisen

Eine Schulnote in einem Schulzeugnis ist eine Leistungsmessung (Leistungsbewertung)

  • Sie ist meistens ein Durchschnitt von Schulnoten - bezogen auf ein Schulfach - von Schulprüfungen über einen bestimmten Zeitraum (Schultests, Schulprüfungen).
     
  • Schulnoten sind nicht willkürlich, da sie durch nachvollziehbare Verfahren entstanden und das Ergebnis aus mehreren Prüfungsnoten sind.
     
  • Sie sind jedoch nicht abschliessend (hierzu Auswirkungen von Schulnoten)
     
  • Eine Schulnote, d.h. eine schulische Leistung wird immer von Lehrpersonen vergeben. Sie hängt also auch von der Lehrperson ab.

Vergleichbarkeit und Messbarkeit von Schulnoten

Die Grundlage einer Schulnote sind Schulproben, Prüfungen, Tests, Leistungseinstufungsverfahren. Jede Lehrperson, jede Schulklasse und jede Schule hat ihre eigenen Verfahren. Die Ergebnisse (Schulnoten) von Schüler*innen von verschiedenen Schulen fallen daher unterschiedlich aus. Schulnoten können so eigentlich  nicht einfach miteinander verglichen werden.

Lehrpersonen unterscheiden sich von einander. Folglich weichen auch Bewertungen schulischer Leistungen voneinander ab (selbst wenn sie das gleiche Prüfungsverfahren, den gleichen Schultest anwenden).

Auch die Tagesform einer Schülerin, eines Schülers, die Schulklasse oder das Ausmass der schulischen Unterstützung durch Eltern und Lehrfachkräfte beeinflusst die Schulnote mit.

Die schulische Leistung, abgebildet durch Schulnoten, kann daher nie objektiv gemessen werden (selbst wenn die Dimensionen der Leistungsbewertung zur Beurteilung dafür erweitert werden, d.h. die Anzahl an Leistungsindikatoren erhöht wird).


Eignungstests (Grundlagentests) als Ersatz für Schulnoten?


Vergleiche zwischen Schüler*innen aus unterschiedlichen Schulen sind schwierig. Ausbildungsunternehmen weichen daher oft auf Eignungstests aus.

Die Ergebnisse solcher Grundlagentests können besser verglichen werden. Aber: Der Erfolg einer Berufslehre lässt sich mit solchen Tests nur zu einem kleinen Teil vorhersagen!


Auswirkungen von Schulnoten

Schulnoten sind bis zu einem gewissen Grad notwendig und auch in Ordnung. Doch es sollte nicht vergessen werden, dass Schulnoten Schüler*innen schubladisieren können und die Schüler*innen prägen. Sie verleiten zu Leistungsvergleichen, ohne die Hintergründe, deren Entstehungsgeschichte, mit zu bedenken.

Kompetente, für die Lernendenauswahl verantwortliche Mitarbeitende im Lehrbetrieb wissen darum. Sie deuten schulische Leistungen nie losgelöst von der Schülerin, vom Schüler, die/der sich bewirbt. Sie beachten die Entstehungshintergründe von Schulnoten mit.

Sie wissen, dass beste Schulnoten noch lange keine Garantie für eine erfolgreiche Berufslehre sind.


Bedeuten schlechtere Schulnoten in der Schule, schlechtere Schulnoten während der Lehrzeit? Falsch!

Schulnoten sollen weder überbetont noch verteufelt werden: Wichtig ist, dass du als Schüler*in dich von Schulnoten nicht zu stark beeindrucken und beeinflussen lässt.

Schulabgänger*innen, welche in der Schule schlechtere Schulnoten erbracht haben, müssen nicht zwangsläufig schlechtere Auszubildende sein. Schulnoten sind nur eine Bestimmungsgrösse einer erfolgreichen Berufslehre.

15.03.18

Grundlagentests / Eignungstests: Wieso eigentlich?

Die Herausforderung für Ausbildungsverantwortliche / Berufsbildner*innen




Viele Unternehmen verlangen von Schülerinnen und Schülern, dass sie neben den herkömmlichen Bewerbungsdokumenten zusätzlich einen Beleg eines Eignungstests (Grundlagentest) abgeben.
Wieso eigentlich?

Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Lehrstelle bewerben,

  • kommen nicht alle aus der gleichen Schule oder Schulklasse und
  • werden nicht alle von den gleichen Lehrpersonen unterrichtet.

Sie bringen somit einen verschiedenen schulischen Hintergrund und unterschiedliches Schulwissen mit. Das heisst: Die Schulnoten sind nicht unbedingt vergleichbar.

Dies macht es für Ausbildungsverantwortliche schwierig, Bewerber und Bewerberinnen zu vergleichen und richtig einzustufen, trotz Bewerbungsdokumenten.

Berufsbildungsverantwortliche behelfen sich bei der Einschätzung und Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern mit Grundlagentests beziehungsweise Eignungstests:

MULTICHECK: www.multicheck.ch; www.multicheck.org
BASIC-CHECK: www.basic-check.ch
STELLWERK-CHECK: www.stellwerk-check.ch
KOMPASS: kompass.nantys.com
YOUSTY: www.yousty.ch


Neu bietet auch YOUSTY einen Eignungstest (Berufs-Check) an.

Vorteil für dich:

  • Dieser Eignungstest ist für Schülerinnen und Schüler kostenlos
  • Die Testdauer beträgt nur 90 Minuten
  • Er erfordert keine Präsenz in einem Testcenter
  • Er kann direkt während der Schnupperlehre im Lehrbetrieb durchgeführt werden

Berufs-Check: www.yousty.ch

Informiere dich rechtzeitig über Anmeldungs-, Testdurchführungstermine und Orte.


Du findest Angaben dazu meistens auf der Webseite des Lehrstellenbetriebs (Navigationsrubrik: Lernende) oder beispielsweise beim jeweiligen Berufsverband (z.B. www.autoberufe.ch).



15.02.18

Zeitpunkt von Lehrstellenausschreibungen

Zeitpunkt von Lehrstellenausschreibungen verschiebt sich nach vorne



In manchen Berufsbranchen ist die Nachfrage nach geeigneten Lernenden gross. Unternehmen bekunden Mühe damit, ihre Lehrstellen zu besetzen.

Einige unter ihnen fürchten, dass sie keine Lernenden für ihre Ausbildungsplätze gewinnen können.
So beginnen sie (zu) früh,
  • Lehrstellen auszuschreiben und nach Lernenden zu suchen, 
  • Lernende zu rekrutieren,
  • Lehrstellen zu besetzen.
Dadurch geraten andere Unternehmen in Versuchung, mit ihnen gleichzuziehen.
Sie müssen ansonsten befürchten, die besten Schülerinnen und Schüler zu verpassen.

Durch Unternehmen, die vorpreschen, gerätst du als Jugendliche/r unter Druck.
  • Du wirst schon im 7. Schuljahr beziehungsweise  im 8. Schuljahr zur Berufswahl und zu Lehrstellenbewerbungen gedrängt. 
  • Du unterzeichnest allenfalls einen Lehrvertrag, ohne die Berufswahl genau geprüft und begründet zu haben.
  • Schlechtestenfalls unterschreibst du einen Lehrvertrag übereilt und läufst Gefahr, die Lehre vorzeitig abzubrechen.
Bring dich nicht in Bedrängnis. Überlege dir deine Berufswahl trotzdem gründlich.

Am Lehrantrittszeitpunkt ändert sich nichts. Deine Lehre beginnst du unmittelbar nach Abschluss deiner offiziellen Schulzeit.


Mit der Webseite www.epijobjunior.ch hast du den Überblick über die Zeitabfolge und den Bewerbungsablauf.


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