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15.02.23

Alles eine Frage des Anstands

Mit Anstand in der Lehre punkten 




Alarm

Lehrbetriebe schlagen Alarm: Immer mehr Auszubildende fehle es an Anstand und Manieren. 

Einige Lehrbetriebe bemängeln, dass Lernende am Arbeitsplatz kein angemessenes Verhalten und Auftreten mehr zeigen. Angeblich hat die Erziehung der Eltern versagt. Auch die von Schulen erbrachte Erziehungsarbeit stösst an ihre Grenzen. 

Jetzt sollen Lernende in den Kniggekurs. 

Werden Lernende zurecht an den Pranger gestellt? Übertreiben die Ausbildungsunternehmen?

Übertreibung?

Solche Anwürfe bergen die Gefahr, zu verallgemeinern und alle Jugendliche in einen Topf zu werfen. Die Mehrheit der Jugendlichen verhält sich nämlich, wie es sich in einem Lehrbeschäftigungsverhältnis geziemt. Zudem dürfen Jugendliche durchaus auch mal Fehler machen, ohne diese gleich aufzubauschen. 

Wo Lehrbetriebe allerdings nicht darüber hinwegschauen können, sind, wenn grundsätzliche Verhaltensweisen und Gepflogenheiten nicht beachtet werden. 

In solchen Fällen, soll ein Kniggekurs helfen, die Jugendlichen mit den Anforderungen an Lernende vertraut zu machen.

Kniggekurs

In einem Anstandskurs werden folgende Bereiche angesprochen:

  • Begrüssung
    Den Lernenden wird aufgezeigt, wie Arbeitskolleginnen, Berufsausbildner, Führungspersonen und Kunden begrüsst werden. 
  • Umgangsformen
    Die Umgangsformen werden auf den Prüfstand gestellt. Dabei wird ein respektvoller Umgang mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen geübt. Das Verständnis für Führungshierarchien wird gestärkt. Die Beziehung Lernende zu Kundinnen und Kunden wird angesprochen.
  • Kommunikation
    Die Kommunikation betrifft die Nutzung der richtigen Anrede und die Wortwahl in einem persönlichen Gespräch, Telefonat oder per E-Mail. 
  • Kleiderwahl
    Die Teilnehmer:innen lernen welche Kleidung angebracht ist. 
  • Sauberkeit am Arbeitsplatz
    Auch der Arbeitsplatz ist ein Feld, dass beackert wird. Hier geht es darum, dass der Arbeitsplatz ordentlich gehalten, der Schreibtisch, die Werkbank regelmässig aufgeräumt wird,  sowie Gläser und Verpackungsmüll in der Küche/Kantine abgeräumt werden.
  • Hygiene
    Die eigene Körperhygiene und das äussere Erscheinungsbild werden auch thematisiert. 

Unter anderem mit Rollenspielen und Videoanalysen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Fehlverhalten aufgezeigt. In der Gruppe werden Lösungsansätze erarbeitet und praktisch angewandt. 

Vorteil

Du bist davon betroffen?

  • Klar sind solche Mängelhinweise nicht gerade leicht zu verdauen, wenn du damit konfrontiert wirst (es geht übrigens nicht darum, dass du blossgestellt werden sollst). 
  • Fasse es als Teil deines Lern- und Reifeprozesses auf.  Du kannst dir nämlich eine Menge Ärger ersparen, wenn du diese Verbesserungsvorschläge aufgreifst. 

Falls es dich nicht betrifft, kannst du bei Bewerbungen für eine Lehrstelle und während der beruflichen Grundbildung mit Anstand punkten. Jeder Lehrbetrieb wünscht sich Lernende, die wissen, worauf es bei einer Berufslehre ankommt.

Keine Einbahnstrasse

Und wer jetzt meint, mit Anstand und Umgangsformen seien nur Jugendlichen angesprochen, der liegt falsch. 

Manche Kunden, Berufsausbildnerinnen, Führungskräfte und Arbeitskolleginnen, sind auch nicht immer gerade die besten Vorbilder. Hier darfst du sie als Lernende:r ruhig darauf ansprechen. Du musst solche Entgleisungen nicht einfach erdulden. Anstand und Respekt sind nämlich keine Einbahnstrasse.





15.11.22

Berufswahlagenda

 Berufswahlagenda für die Berufswahl




Wofür ist die Berufswahlagenda genau?

Die Berufswahlagenda ist eine Informationsbroschüre. Sie führt Schülerinnen und Schüler durch den Berufswahlprozess. 

Als Wegweiser bringt sie dir die Welt der Berufsbildung näher. Sie liefert einen kompakten und vollständigen Überblick über die Lehrberufe. 

Zusätzlich erfährst du eine Menge zu Berufsbesichtigungen, Schnupperlehren und Bewerbung. 

Die Berufswahlagenda richtet sich gleichermassen an Lehrpersonen. Diese können zudem Arbeitsblätter nutzen, die online heruntegeladen werden können. 

Viele Informationen in der Broschüre sind mit Webseitenlinks und/oder QR-Codes verknüpft. Diese führen zu Berufen, Berufsfeldern, Verbänden, Veranstaltungen, Ausbildungsgängen, und Videos.


Wie erhalte ich ein Exemplar der Berufswahlagenda?

Die zur Broschüre dazugehörende Webseite ist berufswahlagenda.ch

Die Agenda wird zur Zeit für einen Teil der deutschsprachigen Kantone abgegeben. Sie wird Klassen des 8. Schuljahres kostenlos zugestellt. Die Schulleitungen werden im Januar eines Jahres kontaktiert, um eine Bestellung aufzugeben. 

Falls du noch kein Exemplar erhalten hast, wende dich an deine Klassenlehrerin oder deinen Klassenlehrer.

Da jeder Kanton ein eigenes Schulsystem hat und der Ablauf der Berufswahl zwischen den Kantonen abweicht, ist die Broschüre auf den jeweiligen Kanton zugeschnitten. 

 





15.10.21

Plattform für Rechtsfragen während der Lehrzeit

Rechte und Pflichten von Lernenden am Arbeitsplatz




Herausforderungen während der beruflichen Grundbildung

Du hast während deiner Schulzeit sicherlich schon Höhen und Tiefen erlebt.

Ohne den Teufel an die Wand zu malen, läuft auch während der Lehrzeit nicht immer alles rund. 

Da ist es vorteilhaft, deine Rechten und Pflichten genauer zu kennen. 

So bist du bei Schwierigkeiten im Ausbildungsunternehmen oder in der Berufsschule besser gewappnet. Du weisst dann besser, wie du dich wehren kannst und an wen du dich wenden kannst.


Plattform, welche bei Rechtsfragen hilft

Die Plattform vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) klärt Rechtsfragen bei Lernenden. 

Themengebiete sind beispielsweise Arbeitsgesetz, Ferien, Arbeitslosenversicherung, Arbeitsschutz, Berufsschule.

  • Wie in einem Online-Lexikon findest du dort auch zu jedem Begriff kurze Erklärungen. 
  • Jede der Inhalte ist von Juristinnen und Juristen des SGB vorgängig geprüft worden. Damit kannst du sie als wasserdichte Grundlage im Konfliktfall verwenden.
    Zusätzlich wird auf die passenden Gesetzesparagraphen verlinkt. 
  • Falls du bei einem Konfliktfall weitere Hilfe benötigst, sind auf der Plattform auch passenden Ansprechpartner:innen aufgelistet.






15.12.20

Stipendien für die berufliche Grundbildung

Wie kommst du zu Stipendien für deine Berufslehre?



Stipendien für die berufliche Grundbildung

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass nur Studentinnen und Studenten aus dem Hochschulbereich Stipendien beantragen können.

Dabei wird übersehen, dass die Mehrzahl der Stipendien von Lernenden einer beruflichen Grundbildung bezogen werden.

Auch Auszubildende können also während ihrer Ausbildung einmalige oder wiederkehrende Unterstützungsbeiträge beantragen. 

Um Stipendien zu beantragen, muss du dich an eine Stipendienstelle wenden.

Doch was sind Stipendien überhaupt? Musst du sie nach dem Abschluss deiner Lehre wieder zurückerstatten? Und wie musst du überhaupt vorgehen?


Sind Stipendien Ausbildungsdarlehen?

Stipendien sind wie Ausbildungsdarlehen einmalige oder wiederkehrende Unterstützungsbeiträge.

Ausbildungsdarlehen müssen nach Abschluss der Ausbildung zurückbezahlt werden.
Stipendien dagegen müssen normalerweise nicht zurückerstattet werden.

Stipendien sind also keine Ausbildungsdarlehen und müssen folglich nicht zurückbezahlt werden. 


Bist du stipendienberechtigt?

Um überhaupt Stipendien zu erhalten, sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse von dir und deinen Eltern massgeblich. Bei Ausländerinnen und Ausländern zählt zudem der Aufenthaltsstatus und die Aufenthaltsdauer.

Um deinen Anspruch auf Stipendien zu klären, müssen bei der Stipendienstelle neben der eigenen Steuererklärung und derjenigen deiner Eltern auch Dokumente wie beispielsweise Sozialversicherungsleistungen, Unterhaltszahlungen, Scheidungsurteil eingereicht werden.  


Stipendien beantragen

Die Stipendienstelle benötigt von dir einen Stipendienantrag, um abzuklären, ob du stipendienberechtigt bist oder nicht.

Jeder Kanton hat seine eigene Stipendienstelle (zusätzlich gibt es eine Reihe privater Stiftungen und Fonds, die auch Unterstützung (ohne Rückzahlungspflicht) bieten).

  • In der Regel ist die zuständige Stipendienstelle, bei der du ein Antrag stellen musst, der Wohnkanton deiner Eltern. 
  • Wohnst du also in einem anderen Kanton, ist nicht die Stipendienstelle dieses Kantons für die Stipendienvergaben zuständig. 

An diese Stipendienstelle richtest du deinen Antrag und sendest du die Dokumente zu.


Stipendiengesuch muss pünktlich und vollständig eingereicht werden. 

Wenn du ein Stipendium beantragst, musst du darauf achten, den Antrag pünktlich einzureichen. Natürlich müssen auch die Dokumente, die du abgeben musst, vollständig sein.

Informiere dich deshalb rechtzeitig, wie du bei einem Stipendienantrag genau vorgehen musst. 


Links zu Stipendien auf einen Blick

www.berufsberatung.ch
Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen

stipendien.educa.ch
Adressen der kantonalen Stipendienstellen, Hintergrundinformationen zum Stipendienwesen in der Schweiz

sbfi.admin.ch
Bundesbeiträge an Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen

stipendium.ch
Stiftungen, Fonds und Vereine, die Stipendien vergeben

educaswiss.ch
Schweizerische Stiftung für Bildungsförderung und Bildungsfinanzierung, Vermittlung von Bildungsdarlehen

swissuniversities.ch
Stipendien für Auslandstudien



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15.10.20

Der Lohn ist nicht entscheidend bei der Berufswahl, oder doch?

Der Lohn in der Berufslehre



Bestimmt der Lohn die Berufswahl?

Lassen sich Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl durch den Lohn blenden oder folgen sie ihren Interessen?

Die Lohnunterschiede verschiedener Lehrberufe sind gross. 

  • Ein Unterschied im 1. Ausbildungsjahr hebt sich auch im 3. oder 4. Lehrjahr nicht mehr auf. 
  • Wer mit einem tiefen Lohn einsteigt, dessen Lohn bleibt während der gesamten Lehrzeit tiefer. 

Diese Lohnschere bleibt normalerweise auch nach der Lehre bestehen. Sie beginnt sich erst mit einer Weiterbildung, einer Führungsfunktion oder einer Spezialisierung zu schliessen.

Auf diesem Hintergrund ist die Versuchung gegeben, bei der Berufswahl zu fest auf den Lohn zu schielen.

Trotzdem sollte deine Berufswahl nicht zu stark vom Lehrlingslohn beeinflusst werden. 
Wieso eigentlich nicht?


Ein tieferer Lehrlingslohn ist kein Ausschlusskriterium

Ein tiefer Lehrlingslohn lässt die eine oder andere Schülerin, den einen oder anderen Schüler leicht die Nase rümpfen. Er hält sie/ihn ab, sich den Lehrberuf genauer anzuschauen. 

Das ist nachvollziehbar, aber nicht immer verständlich und klug: Was bringt dir ein Lehrberuf, in dem du zwar mehr verdienst, der dir aber eigentlich gar nicht behagt? 

Bei der Wahl des Lehrberufs sollten deine Interessen und deine Neigungen klar im Vordergrund stehen.

Überlege mal: 
Eine Berufslehre, die dir zusagt, absolvierst du in Windeseile. Eine Berufslehre, die du nur wegen des Lohns machst, kann sich in die Länge ziehen.
Es ist sicherlich keine prickelnde Vorstellung, sich durch eine öde Berufslehre zu schleppen, nur weil du einen höheren Lehrlingslohn verdienst.


Wie viel Lohn erhalten Lernenden in den einzelnen Berufslehren?

Im Lohnbuch der Schweiz findest du die Antwort. Es wird von der Volkswirtschaftsdirektion (Amt für Wirtschaft und Arbeit) des Kanton Zürich herausgegeben (www.zh.ch).

Das Lohnbuch nennt die gesamtschweizerisch empfohlenen Löhne von Lernenden in den einzelnen Ausbildungslehrjahren. 

  • Es deckt auf, dass die Löhne abhängig von der Berufsbranche und dem Lehrberuf unterschiedlich ausfallen. 
  • Gleichzeitig zeigt es, dass es auch Unterschiede bei den Lohnsprüngen zwischen den Lehrjahren gibt. 
  • Der Lohnsprung gibt an, um viel der Lohn im folgenden Ausbildungsjahr gegenüber dem vorherigen Jahr steigt. 


Lohnverhandlungen vor und während der Berufslehre

Während der Lehre

Der Lohn in einem Beruf ist auch Verhandlungssache. Grundsätzlich hält sich jeder Berufszweig an Mindestlöhne und ortsübliche Löhne beziehungsweise an den Gesamtarbeitsvertrag. 

Die Lohnhöhe während der Berufslehre dagegen, ist nicht verhandelbar.  Der Lernendenlohn wird vom Ausbildungsunternehmen vorgegeben.

Berufseinstieg

Nach der Berufslehre kannst du durch eine geschickte Lohnverhandlung deinen Lohn mitbestimmen. 

  • Übernimmt dich der Ausbildungsbetrieb nach abgeschlossener Berufslehre, ist dir freigestellt, deinen Lohn zu verhandeln. 
  • Bewährst du dich in der Berufslehre, steigen deine Chancen, vom Ausbildungsunternehmen übernommen zu werden. Gleichzeitig bringst du dich in eine optimale Ausgangspositionen bei der Lohnverhandlung.
  • Einen Wechsel des Betriebs ist häufig auch mit einer Lohnerhöhung verbunden, wenn du geschickt verhandelst.

Mit einer entsprechenden Weiterbildung und Spezialisierung wird dein Lohn weiter steigen.


Link

Mehr zu Lohn während der Berufslehre
www.bewerbungsablauf.ch





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15.06.20

Schwierigere Lehrstellensuche

Schwierigere Lehrstellensuche für Schüler*innen mit schlechteren Schulnoten



Herausforderungen für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler

Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die damit verbunden Unsicherheiten wirken sich auf die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze aus.

Die Zahl der angeboten Lehrstellen bricht in manchen Berufszweigen ein. Eine Entspannung ist erst später wieder in Sicht, wenn überhaupt. Gemäss dem Studienautor der Lehrstellenstudie, Stefan Wolter der Universität Bern, könnten in den nächsten 5 Jahren insgesamt 15'000 Ausbildungsplätze (EFZ, EBA) verloren gehen. 

Dieser Einbruch fällt in eine Zeit, in der die Anzahl Schulabgängerinnen und Schulabgänger wieder steigt.

Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler mit schlechteren Schulnoten haben das Nachsehen. Für sie wird es schwierig eine Lehrstelle zu finden. Sie bleiben oftmals auf der Strecke.

Ein holpriger Weg steht bevor

Für Schülerinnen und Schülern mit schulischen Unzulänglichkeiten kann die Lehrstellensuche zu einem Kraftakt werden, mit ungewissem Ausgang.

Die meisten Unternehmen suchen nach den besten Schülerinnen und Schülern, die auch im Eignungstest bestens abgeschlossen haben (dabei vergessen sie mitunter, dass leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler nicht unbedingt schlechtere Lernende sein müssen). 

Fallen deine Schulnoten nicht so toll aus und hast du beim Grundlagentest nicht so gut abgeschnitten, musst du dich auf eine Durststrecke einstellen. 
Die Lehrstellensuche kann sich hinziehen. Du musst damit rechnen, dass du viele Bewerbungsabsagen erhältst. 

Gegenkurs geben

Deine Chancen, eine Lehrstelle zu ergattern, müssen trotzdem nicht schlecht sein. 
  • Du solltest dich nicht auf einen einzigen Beruf versteifen. Du solltest auch Berufe in Betracht ziehen, die bei dir nicht an erster Stelle gestanden sind.
  • In manchen Branchen und Berufsfeldern sind noch Lehrstellen frei. 
  • Nutze den Trend, dass es immer mehr unbesetzte Lehrstellen kurz vor Schuljahresende gibt, für dich aus.
  • Vielleicht überzeugst du mit handwerklichen Geschick und schaffst es, den Lehrbetrieb mit deiner Person und Persönlichkeit, für dich zu gewinnen (kluge Ausbildungsunternehmen wissen, dass du dich während der Lehre noch weiterentwickeln wirst; schon mancher Lehrling konnte seine schulischen Leistungen verbessern).
  • Wenn du schon in der Schnupperlehre gezeigt hast, was in dir steckt, steigerst du deine Chancen auf einen Lehrstellenplatz. 
  • Punkte mit besten Referenzen.
  • Frage in deinem Bekanntenkreis (z.B. im Sportklub) nach offenen Lehrstellen oder die/der deinen von dir angestrebten Lehrberuf schon ausübt.

In jedem Fall darfst du nicht den Kopf hängen lassen, wenn es mit der Lehrstellensuche nicht auf Anhieb klappt. 

Zwischenjahr

Solltest du einsehen müssen, dass eine Lehrstellensuche aussichtlos ist, solltest du dich nach einem Brückenangebot (10. Schuljahr, berufsvorbereitendes Schuljahr) oder einer Zwischenlösung (Sprach-/Austauschjahr) umschauen.

Während dieses Zwischenjahres solltest du dich schon wieder mit der Lehrstellensuche beschäftigen. 

Denke jedoch daran, dass du dich im nächsten Jahr mit den dann neuen Schulabgänger*innen messen musst.
Daher ist es gar nicht schlecht, wenn du dich direkt nach Schulabschluss nach alternativen Lehrberufen umschaust und dich darauf bewirbst.

Merke dir

Du darfst bei der Lehrstellensuche in keinem Fall eine falsche Zurückhaltung zeigen. 
Selbst schlechtere Schulnoten sind kein Grund, an dir zu zweifeln!  Schulnoten sind nur ein Teil, der deine Person ausmacht. Du bist viel mehr als die Schulnoten es widerspiegeln können. 

Du wirst dich während der Lehre weiter entwickeln. Vorbildliche Ausbildungsbetriebe berücksichtigen dies bei der Auswahl ihrer Lernenden.





15.06.19

Zwischenzeugnisse während der Lehrzeit

Zwischenzeugnis während der Lehrzeit





Anspruch auf ein Zwischenzeugnis


Eigentlich hast du während deiner Lehre genügend zu tun. Ausbildung im Lehrbetrieb, überbetriebliche Kurse und Berufsfachschule lasten dich aus. Und genügend Zeit für Freizeitbeschäftigungen solltest du auch noch haben.
Ein Zwischenzeugnis ist nun wirklich nicht vorrangig.

Wieso kannst du trotzdem in die Lage geraten, ein Zwischenzeugnis vom Lehrbetrieb einfordern zu müssen?


Lehrabbruch / Lehrstellenwechsel

Nun, nicht bei allen Lernenden läuft die Lehre so rund. Andere wiederum gefällt der Lehrberuf nun doch nicht so, wie ursprünglich gedacht.

Droht ein vorzeitiger Lehrabbruch, musst du dich nach einem neuen Ausbildungsplatz umschauen.

Ein neuer Lehrbetrieb schaut bei einem Lehrabbrecher genauer hin. Er möchte genau wissen, wie er sich im alten Lehrbetrieb angestellt hat und wieso es zum Lehrabbruch gekommen ist.

Ein Zwischenzeugnis, ausgestellt vom alten Lehrbetrieb, gibt dem neuen Lehrbetrieb Einblick in die vergangenen Lehrzeitraum im alten Ausbildungsbetrieb.
Es beschreibt,
  • welche Arbeitstätigkeiten und Aufgaben der Lehrabbrecher in der bisherigen Lehrzeit bewältigt hat, 
  • seine bisherigen Leistungen und 
  • sein Verhalten.
Falls du deine Lehre abbrechen möchtest, solltest du unbedingt und umgehend ein Zwischenzeugnis anfordern. Du hast ein Anrecht darauf, dass dir der alte Lehrbetrieb einen solchen Beleg ausstellt.

Ein Zwischenzeugnis ist ein entscheidendes Bewerbungsdokument, welches du deiner Bewerbung bei einem Lehrbetrieb beilegen kannst.


Bewerbung für Arbeitsstelle, die du nach Lehrabschluss antrittst.

Selbst wenn deine Lehrzeit reibungslos verläuft, bist möglicherweise angehalten, ein Zwischenzeugnis zu verlangen.

Wird dich der Lehrbetrieb nach der Lehre nicht weiter beschäftigen, musst du schon während der Lehrzeit eine neue Arbeitsstelle suchen und dich bewerben.

Eigentlich wäre ein Lehrabschlusszeugnis für diese Bewerbungen ideal.
Da das Lehrabschlusszeugnis  erst am Ende der Lehre, manchmal sogar erst am letzten Lehrarbeitstag ausgehändigt wird, fehlt dir ein Nachweis für deine Lehre; und darauf warten kannst du nicht.

Den fehlenden Nachweis überbrückst du beziehungsweise erbringst du mit einem Zwischenzeugnis.

Du solltest dir deshalb für die Stellensuche ein solches Zwischenzeugnis ausstellen lassen.
  • Frage deinen Lehrbetrieb rechtzeitig für ein Zwischenzeugnis (das steht dir zu).
  • Mit diesem Zeugnis kannst du deine bisherige Lehrzeit in deinen Bewerbungen belegen. 
  • Du legst es deinen Bewerbungen bei. Dieses Dokument ist nämlich häufig, die einzige Referenz, mit der sich Lehrabgänger*innen bewerben können. 
In diesem Fall unterscheidet sich der Inhalt eines solchen Zwischenzeugnisses nicht bedeutsam vom Lehrabschlusszeugnis.
  • Am Ende der Lehrzeit wird das Zeugnis nur noch ergänzt. 
  • Im Lehrzeugnis wird ausdrücklich auf den erfolgreichen Lehrabschluss hingewiesen. 


Zwischenzeugnis

Grundsätzlich hast du keinen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis.

Ausnahmen, wo du Anspruch auf ein Zwischenzeugnis hast, sind also ein Lehrabbruch oder die Notwendigkeit sich vor dem Lehrabschluss auf eine Arbeitsstelle zu bewerben, die an deinen Lehrabschluss anknüpft.



15.10.18

Typischer Frauenberuf, typischer Männerberuf? Muss dich nicht kümmern!

Geschlechtstypische und -untypische Berufe





In welchem der Berufe arbeiten tendenziell mehr Frauen als Männer?

Kleinkindererzieher*in
Strassenbauer*in
Bootbauer*in
Automatiker*in
(Landschafts-)Gärter*in
Goldschmied*in
Mediamatiker*in
Kosmetiker*in
Informatiker*in
Polygraf*in
Steinmetz*in
Elektroinstallateur*in
Gesundheitsfachfrau/-mann



Viele Lehrpersonen, Eltern und Schüler*innen kennen die genauen Zahlen zu den Geschlechteranteilen in Lehrberufen eigentlich nicht.

Trotzdem verbinden sie gewisse Berufe eher mit Männern beziehungsweise Frauen.

Diese Einschätzungen kommen nicht von ungefähr.

Die Geschlechterverteilung bei Lehrberufen zeigt, dass in einigen Lehrberufen zahlenmässig der Anteil weiblicher Lernender gering ist (z.B. Informatik). Umgekehrt machen in einigen Lehrberufen männliche Lernende nur einen Bruchteil der Lernenden aus (Gesundheitswesen).

Genaue Zahlen zum Verhältnis Anzahl Frauen zu Anzahl Männer in einem Lehrberuf beziehungsweise Beruf liefert das Bundesamt für Statistik (www.bfs.admin.ch).


Ungleichverteilung: Gründe

Wieso sind die Geschlechteranteile in einigen Lehrberufen eigentlich so krass ungleich verteilt
Wieso spielt das Geschlecht bei der Berufswahl überhaupt eine Rolle?
Wieso sind Lehrberufe oft mit einer Geschlechterrolle verknüpft?

  • Ist der Anteil männlicher Lernender gross, hält es Schülerinnen oft davon ab, diesen Lehrberuf zu wählen.
    Ist umgekehrt der Anteil weiblicher Lernender in einem Lehrberuf hoch, halten Schüler davon Abstand.
     
  • Fehlende Vorbilder lassen Schüler*innen denken, dass ein Beruf nicht zum eigenen Geschlecht passt.
     
  • Der unterschwellige Druck von Mitschüler*innen und des Umfelds trägt ebenfalls dazu bei, von einem für das eigene Geschlecht "untypischen" Lehrberuf abzusehen.
     
  • Die meisten Jugendlichen beschränken sich im Berufswahlprozess auf wenige scheinbar geschlechtstypischere Berufe und Ausbildungswege.
    Kommt hinzu, dass bei Schülerinnen die Mehrheit der Berufslehren auf wenige Berufe fällt. Dagegen wählen Schüler ihren Lehrberuf aus einem grösseren Spektrum an Berufen.
     
  • Gleichaltrige Schüler*innen, Eltern, Lehrpersonen nehmen - natürlich nicht absichtlich - teilweise eine geschlechterbezogene Perspektive ein. Die Kategorien Frauen-/Männerberufe sind ihnen gewohnt. Diese Einteilung wird oft nicht hinterfragt.
     
  • Gewisse Berufe sind durch ihre jeweiligen Traditionen geschlechtsspezifisch geprägt.

So erstaunt es nicht, dass - zumindest in der Schweiz - Schülerinnen mehrheitlich typische Frauenberufe und Schüler hauptsächlich typische Männerberufe wählen.


Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass in zunehmender Zahl Schüler*innen geschlechtsuntypische Lehrberufe wählen. 

Sie geben nicht viel auf die Unterteilung in "männlich" oder "weiblich" Lehrberufe.
Sie lassen sich von Mitschüler*innen nicht reinreden. Sie gehen ihren eigenen Weg.

Tue es ihnen gleich. Weite deinen Blickwinkel auch auf geschlechtsuntypischere Berufe.



Interaktives Lernspiel für den Berufswahlunterricht Like2Be


Das interaktive Lernspiel Like2Be (Webseite www.like2be.ch) versucht eingeengte Sichten aufzubrechen:

Das Spiel verfolgt dabei drei Ziele

  • den Berufswahlhorizont weiten
  • den Blick über die die Berufswahl hinaus auf die berufliche Laufbahn lenken
  • die Zuordnung von Geschlecht zu Beruf zu hinterfragen. 

In diesem Spiel erfährst du, dass nicht entscheidend ist, ob der Beruf zu deinem Geschlecht passt oder wie viel Ansehen der Beruf hat. Es zählen einzig und allein deine Neigungen und deine Eignung.

Letztlich gilt: Jeder Beruf kann in Frage kommen, unabhängig vom eigenen Geschlecht. Er muss einfach zu dir passen.
Das heisst aber nicht, dass du dich bei der Berufswahl nicht auch nach äusseren Gegebenheiten richten musst (findest du beispielsweise in bevorzugten Lehrberuf keine Lehrstelle
oder bringst du die Leistungsvoraussetzungen nicht mit, weichst du flexibel auf eine Lehrstellenalternative aus, die dir zuerst nicht so behagt).

Weitere Angebote, die Rollenbilder aufbrechen


Unterhalb findest du Angebote, die den Blickwinkel - auch für geschlechtsuntypischere Berufe - während der Berufswahl öffnen:

www.gleichstellung.zh.ch/deckauf
www.nationalerzukunftstag.ch
www.schulprojektavanti.ch
www.beruf-bilder.ch
www.like2be.ch


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