15.06.18

Ferienjobs

Ferienjob

Bei Schulferien denken viele Schüler*innen berechtigterweise zuerst an Urlaub, an schulfreie Tage. Kein Wecker, der frühmorgens klingelt, kein einengender Schulplan und kein durchgetakteter Tagesablauf.

Erholung muss sein.





Hast du als Schüler*in schon daran gedacht, einen Teil der Schulferien herzugeben, um erste Arbeitserfahrungen zu sammeln - mit einem Ferienjob?

Der Begriff ist dir vielleicht schon begegnet. Oft wird der Punkt Ferienjob ab dem 7./8. Schuljahr in der Schule im Berufswahlunterricht angesprochen.

Ferienjobs bringen dir nur Vorteile:

  • Du bekommst einen ersten Einblick in die Arbeitswelt und triffst auf berufserfahrene Arbeitskräfte
  • Du erfährst, welche Arbeiten dir besser gefallen oder weniger zusagen
  • Du lernst den Berufsalltag, die Arbeitszeiten (weniger Pausen) und Arbeitsbedingungen in einem Betrieb kennen
  • Du entwickelst ein Gespür dafür, wie lange für einen Lohn gearbeitet werden muss
  • Ein Ferienjob kann bei der späteren Berufswahl und bei Bewerbungen helfen (vielleicht gelingt es dir Kontakte mit dem Berufsbildungsverantwortlichen für eine Schnupperlehre zu knüpfen, oder dich für eine Lehrstelle zu empfehlen)
  • Du lernst Erwachsene in neuen Rollen kennen, nämlich als Berufsfachkräfte und kannst ihnen Fragen stellen
  • Du erhältst einen Lohn für deine geleistete Arbeit

Frage in deinem Verwandten- und Bekanntenkreis nach Ferienjob-Angeboten.
Kontaktiere Unternehmen in deiner Umgebung.


Bewerbung für Ferienjob

Wie bei einer Schnupperlehre oder einem Praktikum verlangen die meisten Unternehmen eine Bewerbung.

  • Für Bewerbungen bist du selbst verantwortlich.
  • Mach dich vor einer Bewerbung über das Unternehmen schlau.
  • Besprich dich vorab mit deinen Eltern, sie können das Unternehmen, die Arbeit, die Anforderungen und (Umgebungs-)Bedingungen aufgrund Ihrer Erfahrung oft besser einschätzen.
  • Ist das Unternehmen nicht so bekannt, können sie sich bei diesem Unternehmen erkundigen.


Hinweis

Nach einem Ferienjob ist es empfehlenswert, dich mit den Eltern über deine Erfahrungen auszutauschen.

Du bist um eine (Arbeits-)Erfahrung reicher, weisst wie eine Bewerbung erstellt wird und hast deinen Kolleg*innen bei Schulbeginn sicherlich eine Menge zu erzählen.

15.05.18

Praktikum

Praktikum anstelle einer Lehre und Vorlehre





Eine Lehre EBA beziehungsweise EFZ dauert 2, 3 oder 4 Jahre. Schüler*innen verpflichten sich für diese Zeitdauer beim Lehrbetrieb.

Umgekehrt verpflichten sich die Ausbildungsunternehmen für eine umfassende Berufsbildung ihrer Lernenden.
Beide Seiten binden sich kraft des Lehrarbeitsvertrags für diese Lehrzeitdauer.

Im Schatten der beruflichen Grundbildung drängt sich in bestimmten Berufszweigen das Praktikum vor der Lehre vor.

Praktikumsstelle


Manche Unternehmen ziehen es vor, Praktikumsstellen anzubieten. Schulabgänger/innen werden vor der Lehre als Praktikant/innen angestellt.

In gewissen Branchen und Berufszweigen breitet sich das Praktikum übermässig aus (Praktikum vor der Lehre, Vorlehr-Praktikum) aus. Doch hier ist Vorsicht geboten:


  • Der Arbeitsvertrag ist bei ein Praktikum befristet.
  • Im Gegensatz zu einer Lehrstelle muss das Praktikumsarbeitsverhältnis nicht dem kantonalen Berufsbildungsamt gemeldet werden.
  • Gewerkschaften prangern an, dass nicht alle diese Praktikas einen Ausbildungszweck haben. Manche werden nicht ordentlich entlöhnt
  • Vereinzelt stellen Unternehmen sogar mehrere Praktikant*innen an, wobei nach dem Praktikum nur eine einzige Lehrstelle vergeben wird (Praktikant/innen konkurrieren also um eine einzige Lehrstelle).


Ein Praktikum ist nicht grundsätzlich schlecht. Es drängt sich beispielsweise auf, wenn du keinen Ausbildungsplatz findest.
Du kannst  Berufserfahrung sammeln und in deiner Berufswahl sicherer werden.

Doch du solltest darauf achten, dass du während der Praktikumszeit einen Schritt nach vorne machst und dazu lernst - und nicht plötzlich ohne Lehrstelle dastehst.

Wenn du beispielsweise mit mehreren, anderen Praktikant*innen in Wettbewerb um eine Lehrstelle treten musst, solltest du dir diesen  Schritt genau überlegen. Erhältst du die Lehrstelle nämlich nicht zugesprochen, bleibst du ohne Ausbildungsplatz zurück.


Vorlehre


Schau dir auch die Vorlehre an (sie wird nicht in allen Kantonen angeboten):
Die Vorlehre ist ein duales Brückenangebot für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Anschlusslösung nach dem 9. Schuljahr.

Falls du eine Berufswahl getroffen hast, aber keinen Ausbildungsplatz gefunden hast, ist eine Vorlehre eine Option.

Sie beinhaltet einen Schul- und einen Arbeits- beziehungsweise Praktikumsteil. Schultage, d.h. Unterricht in einer Berufsfachschule wechseln sich mit Arbeitstagen an einem Praktikumsplatz beziehungsweise in einem Vorlehrbetrieb ab.

Eine Vorlehre solltest du vorzugsweise im angestrebten Berufsfeld machen.

Bei einer Vorlehre schliesst du mit dem Vorlehrbetrieb oder dem Praktikumsanbieter einen (Vorlehrvertrag)ab. Vorlehrbetriebe benötigen übrigens eine Bildungsbewilligung.

Eine Vorlehre kann Vorteile bringen, denn sie

  • bestärkt dich in deiner Berufswahl oder macht deine beruflichen Optionen zumindest klarer,
  • verbessert deine Chancen, dass du danach eine berufliche Grundbildung antreten kannst und
  • du berufsfeldspezifischen Anforderungen am Arbeitsplatz und der Berufsfachschule gewachsen sein wirst. 

Beachte die  Bedingungen zu Anmeldungs- und Aufnahmeverfahren in deinem Kanton.

15.04.18

Der vermeintlich ideale Lehrbetrieb

Kratzen Schnupperlehren und Schnuppertage nur an der Oberfläche eines Lehrberufs?


Wie tief ist eigentlich der Einblick, den du während einer Schnupperlehre in einen Lehrberuf und einen Lehrbetrieb erhältst?

Welche Informationen du daraus gewinnst, hängt in hohem Masse von dir ab.




Berufsberater*innen und Lehrkräfte empfehlen Schülerinnen und Schülern in mehreren Berufsfeldern zu schnuppern.
Mehrere Schnupperlehren und -tage bringen Vorteile.

  • Du lernst mehrere Berufe kennen
  • Du blickst in die unterschiedlichsten Arbeitsumgebungen und -abteilungen hinein
  • Du lernst verschiedene Ausbildungsbetriebe und Unternehmenskulturen kennen
  • Du erfährst von den Bildungsverantwortlichen und Mitarbeitenden viel über den Berufsalltag

Diese Eindrücke erlauben dir, Vergleiche zwischen Lehrberufen und/oder Unternehmen zu ziehen.


Gehe gründlich vor, lass dich nicht blenden.

Tauche in den Lehrberuf ein, blicke auch hinter die Kulissen von Lehrberuf und Lehrbetrieb:

  • Mach dir während der Schnupperlehre oder während der Schnuppertage Notizen
  • Stelle der/dem Berufsbildner*in Fragen, auch über die Schattenseiten des Lehrberufs.
  • Fühle dem Lehrberuf, den Arbeitsbedingungen (z.B. Arbeitszeiten) und den Anforderungen der Berufsfachschule auf den Zahn.
  • Prüfe, ob dir die Arbeitsumgebung und die/der Berufsbildner*in passen (lass dich nicht vom Lernendenlohn beeindrucken).
  • Erstelle für jede Schnupperlehre einen Schnupperlehrbericht (diesen kannst du deiner Bewerbung beilegen).


Eine Lehre (EBA, EFZ) dauert 2-4 Jahre. Je besser du dich über den Lehrberuf und den Lehrbetrieb vorher erkundigst, desto

  • weniger erlebst du während der Lehre böse Überraschungen.
  • geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Lehre abbrechen wirst.

Lass dich bei der Berufswahl nicht zu fest von deinen Kolleg*innen beeinflussen. Sprich mit Lernenden, die schon in der Lehre sind - am besten mit solchen des Lehrbetriebs, der dich anspricht.

15.03.18

Grundlagentests / Eignungstests: Wieso eigentlich?

Die Herausforderung für Ausbildungsverantwortliche / Berufsbildner*innen




Viele Unternehmen verlangen von Schülerinnen und Schülern, dass sie neben den herkömmlichen Bewerbungsdokumenten zusätzlich einen Beleg eines Eignungstests (Grundlagentest) abgeben.
Wieso eigentlich?

Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Lehrstelle bewerben,

  • kommen nicht alle aus der gleichen Schule oder Schulklasse und
  • werden nicht alle von den gleichen Lehrpersonen unterrichtet.

Sie bringen somit einen verschiedenen schulischen Hintergrund und unterschiedliches Schulwissen mit. Das heisst: Die Schulnoten sind nicht unbedingt vergleichbar.

Dies macht es für Ausbildungsverantwortliche schwierig, Bewerber und Bewerberinnen zu vergleichen und richtig einzustufen, trotz Bewerbungsdokumenten.

Berufsbildungsverantwortliche behelfen sich bei der Einschätzung und Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern mit Grundlagentests beziehungsweise Eignungstests:

MULTICHECK: www.multicheck.ch; www.multicheck.org
BASIC-CHECK: www.basic-check.ch
STELLWERK-CHECK: www.stellwerk-check.ch
KOMPASS: kompass.nantys.com
YOUSTY: www.yousty.ch


Neu bietet auch YOUSTY einen Eignungstest (Berufs-Check) an.

Vorteil für dich:

  • Dieser Eignungstest ist für Schülerinnen und Schüler kostenlos
  • Die Testdauer beträgt nur 90 Minuten
  • Er erfordert keine Präsenz in einem Testcenter
  • Er kann direkt während der Schnupperlehre im Lehrbetrieb durchgeführt werden

Berufs-Check: www.yousty.ch

Informiere dich rechtzeitig über Anmeldungs-, Testdurchführungstermine und Orte.


Du findest Angaben dazu meistens auf der Webseite des Lehrstellenbetriebs (Navigationsrubrik: Lernende) oder beispielsweise beim jeweiligen Berufsverband (z.B. www.autoberufe.ch).



01.03.18

Seltene Lehrberufe auf der Höhe der Zeit

Seltene Lehrberufe



Die Lehre zur Kauffrau oder zum Kaufmann ist beliebt. Sie ist die am häufigsten gewählte Berufsausbildung in der Schweiz, wie das Bundesamt für Statistik belegt.

Durchforste doch mal die Tabelle des Bundesamtes für Statistik  (www.bfs-admin.ch) oder durchstöbere ein Berufsverzeichnis (wie z.B. berufskatalog.ch).

Sind dir die seltenen Lehrberufe aufgefallen? 


Seltene Lehrberufe sind Ausbildungen,

  • für die pro Jahr nur eine begrenzte Anzahl  Lehrstellenplätze ausgeschrieben wird und
  • die nur von einer kleineren Anzahl von Lernenden (über alle Lehrjahre hinweg) erlernt werden.

Selten bedeutet übrigens nicht, dass diese Berufe altmodisch oder nicht zukunftssicher sind.

Beispiele: Lehrberufe, die in der Schweiz fast keiner macht

Informiere dich auf der Webseite des Netzwerkes Kleinstberufe, wie traditionsreich und abwechslungsreich diese Berufsausbildungen sind:
Berufe und beteiligte Berufsverbände: www.kleinstberufe.ch 


So selten oder unauffällig sie scheinen, sie verstecken sich nicht. Ihren grossen Auftritt haben diese Berufslehren an der SwissSkills Berufsshow.
Berufsliste: www.swiss-skills.ch




15.02.18

Zeitpunkt von Lehrstellenausschreibungen

Zeitpunkt von Lehrstellenausschreibungen verschiebt sich nach vorne



In manchen Berufsbranchen ist die Nachfrage nach geeigneten Lernenden gross. Unternehmen bekunden Mühe damit, ihre Lehrstellen zu besetzen.

Einige unter ihnen fürchten, dass sie keine Lernenden für ihre Ausbildungsplätze gewinnen können.
So beginnen sie (zu) früh,
  • Lehrstellen auszuschreiben und nach Lernenden zu suchen, 
  • Lernende zu rekrutieren,
  • Lehrstellen zu besetzen.
Dadurch geraten andere Unternehmen in Versuchung, mit ihnen gleichzuziehen.
Sie müssen ansonsten befürchten, die besten Schülerinnen und Schüler zu verpassen.

Durch Unternehmen, die vorpreschen, gerätst du als Jugendliche/r unter Druck.
  • Du wirst schon im 7. Schuljahr beziehungsweise  im 8. Schuljahr zur Berufswahl und zu Lehrstellenbewerbungen gedrängt. 
  • Du unterzeichnest allenfalls einen Lehrvertrag, ohne die Berufswahl genau geprüft und begründet zu haben.
  • Schlechtestenfalls unterschreibst du einen Lehrvertrag übereilt und läufst Gefahr, die Lehre vorzeitig abzubrechen.
Bring dich nicht in Bedrängnis. Überlege dir deine Berufswahl trotzdem gründlich.

Am Lehrantrittszeitpunkt ändert sich nichts. Deine Lehre beginnst du unmittelbar nach Abschluss deiner offiziellen Schulzeit.


Mit der Webseite www.epijobjunior.ch hast du den Überblick über die Zeitabfolge und den Bewerbungsablauf.


Durchblick bei Berufswahl, Bewerbung und berufliche Grundbildung

Vertraut mit Berufswahl, Bewerbung und beruflicher Grundbildung



Start in eine neue Ära


Das Blog von BEWERBUNGSABLAUF.ch versorgt dich mit Informationen zu Berufswahl, Bewerbung, berufliche Grundbildung, Berufslehre, Mittelschulen, Brückenangebote, Zwischenlösungen, Berufslehre (berufliche Grundbildung), Lehrabbruch, Qualifikationsverfahren, Zweitlehre und Weiterbildung.

Webseite 

www.BEWERBUNGSABLAUF.ch


Wie eine Bewerbung aus Sicht Bewerber/-in und aus Sicht Unternehmen abläuft, erfährst du auf der Webseite von BEWERBUNGSABLAUF.ch.
Eine Zeitabfolge hilft dir, den Bewerbungsablauf einzuordnen.


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