15.12.22

Berufslehre in zwei Sprachen

Berufslehre in zwei Sprachen




In der Berufsschule und am Arbeitsplatz mehrere Sprachen sprechen


Sprachen öffnen neue Welten

In vielen Lehrberufen werden Sprachen immer wichtiger, gerade bei denjenigen mit Kundenkontakt. 

So erstaunt es nicht, dass die bilinguale berufliche Grundbildung Aufwind hat.


Langsam verkümmernde Fremdsprachenkenntnisse

Die in der obligatorischen Schulzeit erlernten Fremdsprachenkenntnisse gehen schnell wieder vergessen, wenn sie nicht eingesetzt werden.

In der Lehre liegen sie dann häufig brach. 

Gehen Lernende nur einen Tag pro Woche zu Schule, ist im dichtgedrängten Schulprogramm die Zeit zum Lernen einer Fremdsprache knapp bemessen.. 

Da so viel Lernstoff hineingequetscht werden muss, verkümmern Sprachkenntnisse mitunter während der Lehre. 

Das muss nicht immer so sein: Gerade in der kaufmännischen Ausbildung oder Lehrberufen in der Gastronomie sind Sprachen ein wichtiger Bestandteil. Der Kontakt mit ausländischen Lieferanten, Kunde und Gästen während der Arbeit, schafft Gelegenheiten, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse im Arbeitsalltag zu üben und zu erweitern.


Bilinguale berufliche Grundbildung

In einigen Lehrberufen werden Lehrlinge in zwei Sprachen unterrichtet.

Sie nehmen an einem bilingualen Unterricht in Berufsfachschulen teil. 

Der Unterricht erfolgt also zweisprachig. D.h. der Schulunterricht erfolgt entweder in Deutsch oder Französisch und zusätzlich in Englisch. 

Mehrheitlich ist der Unterrichtsteil 'Allgemeinbildender Unterricht' zweisprachig. In der Berufskunde ist er noch seltener anzutreffen (dies hängt auch vom Angebot an Berufsfachschullehrer:innen ab, die zweisprachig unterrichten können).

An diesem Unterricht schätzen die Lernenden z.B. dass sie ihr Schulenglisch mit fachsprachlichen Begriffen erweitern können oder an ihrem Arbeitsplatz die neu erworbenen Sprachkenntnisse direkt anwenden können.






15.11.22

Berufswahlagenda

 Berufswahlagenda für die Berufswahl




Wofür ist die Berufswahlagenda genau?

Die Berufswahlagenda ist eine Informationsbroschüre. Sie führt Schülerinnen und Schüler durch den Berufswahlprozess. 

Als Wegweiser bringt sie dir die Welt der Berufsbildung näher. Sie liefert einen kompakten und vollständigen Überblick über die Lehrberufe. 

Zusätzlich erfährst du eine Menge zu Berufsbesichtigungen, Schnupperlehren und Bewerbung. 

Die Berufswahlagenda richtet sich gleichermassen an Lehrpersonen. Diese können zudem Arbeitsblätter nutzen, die online heruntegeladen werden können. 

Viele Informationen in der Broschüre sind mit Webseitenlinks und/oder QR-Codes verknüpft. Diese führen zu Berufen, Berufsfeldern, Verbänden, Veranstaltungen, Ausbildungsgängen, und Videos.


Wie erhalte ich ein Exemplar der Berufswahlagenda?

Die zur Broschüre dazugehörende Webseite ist berufswahlagenda.ch

Die Agenda wird zur Zeit für einen Teil der deutschsprachigen Kantone abgegeben. Sie wird Klassen des 8. Schuljahres kostenlos zugestellt. Die Schulleitungen werden im Januar eines Jahres kontaktiert, um eine Bestellung aufzugeben. 

Falls du noch kein Exemplar erhalten hast, wende dich an deine Klassenlehrerin oder deinen Klassenlehrer.

Da jeder Kanton ein eigenes Schulsystem hat und der Ablauf der Berufswahl zwischen den Kantonen abweicht, ist die Broschüre auf den jeweiligen Kanton zugeschnitten. 

 





15.10.22

Mentoringprogramm JobCaddie.ch

 JOBCADDIE.ch - Mentoringprogramm





Angebot

Job Caddie bietet im Rahmen eines Mentoringprogramms eine Unterstützung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten in der Lehre und beim Berufseinstieg. 

Zur Seite steht dir also ein Mentor oder eine Mentorin. Diese/r bringt berufliche Erfahrung mit ein und verfügt über ein berufliches Netzwerk.


Schwerpunkte

Das Angebot von Job Caddie unterteilt sich in die folgenden Schwerpunkte:

  • Sorgen in der Lehre? Lehrvertrag aufgelöst?
  • Qualifikationsverfahren nicht bestanden? Lehre abgeschlossen und keine Arbeitsstelle?
  • Erwachsen und auf Lehrstellensuche? Erste Grundbildung angehen? 
  • Früher abgebrochene Lehre wieder aufnehmen? Eine Zweitlehre starten?


Vorgehen

So gehst du vor, um Teil eines Mentoringprogramms zu werden:

  1. Kontaktiere Job Caddie entweder per Telefon oder per Mail, um einen Termin für ein Aufnahmegespräch abzumachen.
  2. Hier gibst du an, was schulisch und beruflich bisher lief und welches Ziel du mit Hilfe von Job Caddie erreichen möchtest. 
  3. Danach wird dir eine Mentorin oder ein Mentor vermittelt, der zu dir passt. Mit ihr/ihm legst du Ziele und die Zusammenarbeit fest. 
  4. Danach beginnt die konkrete Unterstützung, wie zum Beispiel:

    • bei der Bestimmung deiner Ausgangsposition (berufliche Auslegeordnung)
    • bei deiner Zukunftsplanung
    • bei der Verfassung von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf
    • beim Üben von Vorstellungsgesprächen
    • zur Verbesserung deiner Lerntechniken für die Berufsschule.
    • Diese Liste widerspiegelt nur Beispiele. Natürlich richtet sich das Mentoringprogramm gezielt auf deine Herausforderungen aus, vor denen du stehst. 

Weitere Informationen

Hier erfährst du mehr über das Angebot: www.jobcaddie.ch.



15.09.22

TOP-Ausbildungsbetrieb

 TOP-Ausbildungsbetrieb





TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) 

TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) unterstützt Unternehmen dabei, ihre Ausbildungsqualität zu erhöhen. Das Label kennzeichnet Unternehmen, die sich besonders intensiv bei der Ausbildung von Lehrlingen engagieren.

  • Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb ist eine Stiftung. Sie wird vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) empfohlen.
  • TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) ist aber auch ein Label, mit dem sich Ausbildungsunternehmen auszeichnen können.


Welche Ziele verfolgt TOP-Ausbildungsbetrieb

TAB sensibilisiert Betriebe und deren Ausbildner und Ausbildnerinnen auf die Erfolgsfaktoren der Ausbildung und bildet sie in Kursen gezielt weiter. 

Zusätzlich stellt sie Umsetzungsbegleiter vor Ort im Betrieb zu Verfügung. 

TAB ist ein ganzheitliches Fördersystem zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung.

Davon profitieren die Lernenden.


In drei Stufen zum ausgezeichneten Ausbildungsbetrieb

Ausbildungsunternehmen durchlaufen 3 Stufen, um sich mit als TOP-Ausbildungsbetrieb auszuloben.
TOP-Ausbildungsbetrieb werden ... 

Die Ausbildnerinnen und Ausbildner können sich und ihre Betriebe in individuellem Tempo Stufe für Stufe hocharbeiten. Zusätzlich können sie neben den Pflichtkursen nach Bedarf weitere Themenkurse besuchen.

Die Zertifizierung ist kostenpflichtig. Die Jahresbeiträge sind der Betriebsgrösse angepasst. 
Kosten ...




Stufe 1

Diese Stufe 1umfasst einen eintägigen Einstiegskurs sowie eine Selbstdeklaration, mit der die Betriebe bestätigen, dass sie alle grundlegenden Ausbildungsvorgaben erfüllen. Sie ist obligatorisch für Betriebe, welche in das System TOP-Ausbildungsbetrieb einsteigen möchten.

Stufe 2

Diese Stufe 2 beinhaltet zwei weitere Kurse. In diesen vermittelt die Organisation TAB Ausbildungswissen und analysiert den jeweiligen Betrieb auf Optimierungspotenzial.

Stufe 3

Diese Stufe 3erfordert zusätzliche Kriterien, welche die Betriebe erfüllen müssen. Zudem werden weitere Kurse besucht, die individuell auf die Anforderungen der Unternehmen abgestimmt werden. Das Assessment für Stufe 3 findet durch eine verbandsunabhängige Stelle statt.


Wie profitieren Unternehmen und Lernende davon?

Eine Berufslehre ist nicht nur für dich herausfordernd.

Auch für den Lehrbetrieb ist die Ausbildung von Lernenden eine Herausforderung. 

Die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner müssen nicht nur mit dem technischen und technologischen Fortschritt mithalten und produktiv sein, sondern auch Wissen vermitteln.
Zudem müssen sie ihre Rolle als Bezugsperson für die Lernenden wahrnehmen und sie auf ihrem Weg zur Berufskraft angemessen begleiten und mit ihnen ordentlich und altersgerecht umgehen.

Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb hilft diesen Lehrbetrieben, diese Aufgaben gerecht zu werden. 

Das Schulungssystem von TOP-Ausbildungsbetrieb unterstützt dabei die Berufsbildnerin, den Berufsbildner in der umfassenden Förderung ihrer Lernenden - nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. 

Damit können die Unternehmen werben (Lehrstellenmarketing) und Lehrvertragsauflösungen vorbeugen/entgegenwirken.

Als Lernende oder Lernender kannst du sicherer sein, dass du in deinem Lehrbetrieb optimal behandelt wirst, unterstützt wirst und viel dazulernst.



https://topausbildungsbetrieb.ch/


15.08.22

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT 




Einstieg in die Lehrberufswelt

Nicht allen Schülerinnen und Schüler, die die obligatorische Schulzeit abschliessen, gelingt ein Lehrberufseintritt gleich auf Anhieb. 

Einige bringen dafür die Voraussetzungen noch nicht mit. Ihre Ausgangslage für eine Berufslehre direkt im Anschluss an die Schulzeit ist erschwert.

Hier setzt das Integrations- und Präventionsprogramm LIFT an.

LIFT bereitet Jugendliche mit erschwerter Ausgangslage mit Arbeitseinsätzen in Betrieben auf den Einstieg in die Berufswelt vor. 


Erschwerte Ausgangslage

Das Programm LIFT ist Jugendlichen mit erschwerter Ausgangslage vorbehalten: Damit sind Schülerinnen und Schüler gemeint, bei denen der Weg in die Berufsarbeitswelt vielleicht nicht optimal verläuft.

Meistens sind sie schulisch schwächer und besuchen Regelklassen der unteren Leistungsniveaus (das heisst aber überhaupt nicht, dass sie 'dumm' sind). 

Darunter fallen beispielsweise Jugendliche mit Migrationshintergrund, die die Landessprache noch nicht beherrschen. 

Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus einem schwierigen familiären Umfeld oder haben zuhause wenig, ungegnügende Unterstützung. 

Andere wiederum haben Lernschwierigkeiten. 


Angebot von LIFT

Das Kernelement dieses Angebots sind Kurzeinsätze in Betrieben, sogenannte Wochenarbeitsplätze. Sie finden in der Regel an einem Nachmittag statt und dauern zwei bis vier Stunden. 

Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse. 

Die Jugendlichen verpflichten sich in drei verschiedenen Betrieben für je drei Monate zu arbeiten. Das Angebot erstreckt sich also über 9 Monate. 

Für die Arbeitseinsätze erhalten die Jugendlichen einen Stundenlohn. 

Die Einsätze werden mit Modulkursen (schulische Ausbildung) vorbereitet und begleitet. 

Geht der Einsatz in einem Betrieb zu Ende, gibt es eine Besprechung. Die Jugendlichen erhalten eine schriftliche Beurteilung. Diese kann als Arbeitszeugnis für Bewerbungen für eine Lehrstelle verwendet werden. 


Freiwilligkeit

Das Programmangebot beruht auf Freiwilligkeit. Die Motivation, daran teilzunehmen, muss von den Jugendlichen kommen. 

Gefällt ein Betrieb nicht, hat die Jugendliche, der Jugendliche die Möglichkeit, das Programm in einem neuen Betrieb fortzusetzen oder abzubrechen. 

Die Rate der Jugendlichen, die aussteigen, ist übrigens sehr tief. 

Meistens empfehlen die Lehrkräfte die Jugendlichen zur Teilnahme am Programm LIFT.


Anforderungen

Die Jugendlichen müssen sich für die Wochenarbeitsplätze bewerben. 

Ausserdem müssen sie sich in einer Vereinbarung verpflichten, den Einsatz auch tatsächlich zu leisten.


Ziele von LIFT

Die Jugendlichen, welche am LIFT-Programm teilnehmen, sollen eine Lehrstelle finden und so den Einstieg in die Berufarbeitswelt finden. 

Das Programm unterstützt sie, dieses Ziel zu erreichen. 

Die Jugendlichen erleben bei den Kurzeinsätzen, wie es in einem Betrieb abläuft. Sie können Arbeitserfahrungen sammeln und Erfolgserlebnisse verbuchen.

Sie begegnen Aufgaben und Arbeitstätigkeiten, wie sie sie später auch in der Berufslehre vorfinden werden.


Vorteile

Der Vorteile solcher Einsätze liegt auf der Hand: 

  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer merken, dass sie Arbeiten erfolgreich erledigen können. 
  • Das stärkt das Selbstvertrauen. Sie erlernen zusätzliche Sozialkompetenzen.
  • Wenn noch Schwächen vorhanden sind, werden diese spätestens beim Beurteilungsgespräch angesprochen/aufgegriffen. 

In den Modulkursen werden die Erfahrungen aus den Einsätzen besprochen und Verbesserungen ergriffen/eingeleitet. 


Grund für Teilnahme und Erfolgsquote 

Natürlich spricht der Lohn für eine Teilnahme. Rückmeldungen von Jugendlichen zeigen, dass bei den Arbeitseinsätzen Punkte wie Selbstbestätigung, Lob vom Betrieb, Dabeisein im Team zunehmend in den Vordergrund rücken. 

Sie erfahren, dass sie gebraucht und wertgeschätzt werden. Sie können Selbstvertrauen aufbauen und die eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten stärken. 

Durch die Arbeitserfahrungen werden sie bestärkt, dass sie eine Berufslehre packen können.

Zusätzlich wird ihnen der Übergang in die Berufslehre leichter fallen, da sie schon wissen, wie es in einem Betrieb läuft.

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die am Programm teilgenommen haben, schaffen es zu einer Lehrstelle. Das Programm zeitigt also Erfolg.

Der Rest besucht ein Brückenangebot oder wechselt zu einem Praktikum oder macht einen Auslandaufenthalt.



LIFT ist ein Verein.

Er ist in 21 Kantonen, an über 340 Standorten und in rund 400 Schulhäusern gegenwärtig. Schweizweit nehmen rund 3000 Schülerinnen und Schüler am Programm teil.

www.jugendprojekt-lift.ch
www.chance-lift.ch



15.07.22

Der Lehrvertrag

 Der Lehrvertrag




Bestandteile eines Lehrvertrags

Der Lehrvertrag ist die Grundvoraussetzung, eine Lehrstelle bei einem Ausbildungsunternehmen antreten zu können.

Der Lehrvertrag wird unterschrieben, bevor die obligatorische Schulzeit beendet ist, jedoch vor dem Lehrstellenantritt. 

Aber wie ist eigentlich ein Lehrvertrag aufgebaut? 

Welche Bestandteile enthält ein Lehrvertrag?

Folgende Bestandteile sind erforderlich, damit du deine Lehre reibungslos beginnen kannst:

  • Lehrvertragsnummer, Lehrbetriebsnummer, Typ berufliche Grundbildung (EBA, EFZ)
  • Daten Lehrbetrieb
  • Angaben zu lernender Person (inklusive AHV-Nummer, Ausländerausweis (Niederlassung, Status)
  • Angaben zu gesetzlicher Vertretung
  • Berufsbezeichnung, Bildungsdauer, Probezeitdauer
  • Angaben zum Lehrbetrieb (verantwortliche/r Berufsbildner:in im Lehrberuf
  • Berufsfachschule, Berufsmaturität, überbetriebliche Kurse (üK)
  • Entschädigung (Lohn)
  • Arbeitszeit
  • Lohn
  • Berufsnotwendige Beschaffungen (z.B. Werkzeuge, Berufskleider) und Kostenübernahme
  • Versicherungen (Unfallversicherung, Krankentaggeldversicherung)
  • Beilagen zum Lehrvertrag, Regelungen
  • Eingabefelder für Änderung Bildungsdauer oder Auflösung des Lehrvertrags
  • Unterschriften
  • Genehmigung kantonale Behörde (kantonales Berufsbildungs- und Mittelschulamt / Berufsinspektorat)

Sieh dir eine Mustervorlage eines Lehrvertrags an:
Muster-Lehrvertrag.pdf


Lehrbetriebsportal: Beispiel Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Bern

Im Kanton Bern können Lehrbetriebe Lehrverträge papierlos, d.h. online erfassen, einreichen und genehmigen lassen (Lehrvertragsmanagement).
Zusätzlich können auch die Daten zum Ausbildungsunternehmen und zu den Berufsbildner:innen verwaltet und mutiert werden.
www.be.ch/lehrbetriebsportal.ch 


Auf der Webseite www.BEWERBUNGSABLAUF.ch findest du alle Einzelheiten zu einem Lehrvertrag




15.06.22

Zeitpunkt Unterzeichnung Lehrverträge

Damit Lehrverträge nicht immer wie früher unterzeichnet werden




Zeitspannen für Bewerbung für offene Lehrstellen und Unterzeichnung des Lehrvertrags

Die richtige Wahl eines Lehrberufs setzt voraus, dass der Berufswahlprozess allen Schülerinnen und Schüler ausreichend Zeit lässt für Berufserkundungen, Schnupperlehren, Bewerbungen und die Unterzeichnung eines Lehrvertrags oder zur Anmeldung für eine schulische Ausbildung (z.B. 10. Schuljahr, Gymnasium).

Leider hat sich die Unsitte eingeschlichen, Lehrverträge immer wie früher abzuschliessen. Wenn sich die Zeitspanne für Bewerbungen verkürzt, schadet es Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrbetrieben gleichermassen. 


Wettlauf, der keine Gewinner kennt

Abhängig von Angebot von Lehrstellen und Nachfrage nach Lehrstellen kann ein Wettlauf um Ausbildungsplätze entstehen. 

Dadurch geraten Schülerinnen und Schüler - und ihr Umfeld (Eltern) - unter Druck, sich schnell entscheiden zu müssen.

Eine Entscheidung für einen Lehrberuf, welche verfrüht und überhastig gefällt wird, kann sich allerdings als falsch herausstellen. 

Voreilig den falschen Lehrberuf gewählt zu haben, endet oftmals in einem Lehrabbruch.


Verpflichtung der Verbundpartner gegen diesen Wettlauf

Um nicht ins Hintertreffen zu gelangen, sind Schülerinnen und Schüler genötigt, sich immer früher und schneller entscheiden zu müssen. 

Der zeitliche Ablauf des Berufswahlprozesses, d.h. der Berufswahlfahrplan gerät aus den Fugen.

Den Schülerinnen und Schüler verbleibt weniger Zeit, sich mit Lehrberufen auseinanderzusetzen, berufliche Optionen auszuloten und Ausbildungsbetriebe gegeneinander abzuwägen.

Um diesem Wettlauf entgegenzuwirken, haben sich die Verbundpartner Grundsätze auferlegt.

Verbundpartner sind alle Institutionen, Organisationen und Unternehmen, die sich mit der Berufsbildung befassen. Dazu zählen der Bund, die Kantone, die Organisationen der Arbeitswelt (z.B. Branchenverbände) und die Ausbildungsunternehmen. 


Grundsätze zu Bewerbung und Lehrvertragsabschluss

Mit den Grundsätzen zu Berufswahlprozess und Lehrstellenbesetzung für zukünftige Lernende verpflichten sich die Verbundpartner der Berufsbildung dafür, dass

  1. offene Lehrstellen frühestens im August des Jahres vor Lehrbeginn zur Bewerbung ausgeschrieben werden.
  2. Lehrverträge frühestens ein Jahr vor Lehrbeginn abgeschlossen werden.
  3. Lehrverträge frühestens im September des Jahres vor Lehrbeginn genehmigt werden.


Vorteile für Lehrbetriebe

Für die beteiligten Ausbildungsunternehmen sind diese Grundsätze zwar nicht bindend. Sie müssen sich nicht unbedingt daran halten.

Sie müssen allerdings mit Nachteilen rechnen, wenn einzelne Lehrbetriebe ausscheren. 

Schliesst ein Lehrbetrieb seinen Lehrvertrag mit Schülerinnen und Schülern vorher ab (also vor August des Jahres vor Lehrbeginn), haben die anderen Lehrbetriebe das Nachsehen. Im nächsten Jahr müssen die anderen Lehrbetriebe - wohl oder übel - nachziehen; schliesslich wollen auch sie sich die, für die Lehrstelle besten Schülerinnen und Schüler sichern.

Um genau diesen Wettlauf zu verhindern, tun alle gut daran, sich an die Grundsätze zu halten.

Es bringt übrigens auch den Lehrbetrieben nichts, wenn die Lernenden plötzlich merken, dass sie sich in der Lehrberufswahl vertan haben. 


Nicht vergessen:

Nur Betriebe mit Bildungsbewilligung sind berechtigt, Lernende auszubilden. Entsprechend sollen Lehrstellen nur von diesen Betrieben ausgeschrieben werden.




Posts