15.07.22

Der Lehrvertrag

 Der Lehrvertrag




Bestandteile eines Lehrvertrags

Der Lehrvertrag ist die Grundvoraussetzung, eine Lehrstelle bei einem Ausbildungsunternehmen antreten zu können.

Der Lehrvertrag wird unterschrieben, bevor die obligatorische Schulzeit beendet ist, jedoch vor dem Lehrstellenantritt. 

Aber wie ist eigentlich ein Lehrvertrag aufgebaut? 

Welche Bestandteile enthält ein Lehrvertrag?

Folgende Bestandteile sind erforderlich, damit du deine Lehre reibungslos beginnen kannst:

  • Lehrvertragsnummer, Lehrbetriebsnummer, Typ berufliche Grundbildung (EBA, EFZ)
  • Daten Lehrbetrieb
  • Angaben zu lernender Person (inklusive AHV-Nummer, Ausländerausweis (Niederlassung, Status)
  • Angaben zu gesetzlicher Vertretung
  • Berufsbezeichnung, Bildungsdauer, Probezeitdauer
  • Angaben zum Lehrbetrieb (verantwortliche/r Berufsbildner:in im Lehrberuf
  • Berufsfachschule, Berufsmaturität, überbetriebliche Kurse (üK)
  • Entschädigung (Lohn)
  • Arbeitszeit
  • Lohn
  • Berufsnotwendige Beschaffungen (z.B. Werkzeuge, Berufskleider) und Kostenübernahme
  • Versicherungen (Unfallversicherung, Krankentaggeldversicherung)
  • Beilagen zum Lehrvertrag, Regelungen
  • Eingabefelder für Änderung Bildungsdauer oder Auflösung des Lehrvertrags
  • Unterschriften
  • Genehmigung kantonale Behörde (kantonales Berufsbildungs- und Mittelschulamt / Berufsinspektorat)

Sieh dir eine Mustervorlage eines Lehrvertrags an:
Muster-Lehrvertrag.pdf


Lehrbetriebsportal: Beispiel Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Bern

Im Kanton Bern können Lehrbetriebe Lehrverträge papierlos, d.h. online erfassen, einreichen und genehmigen lassen (Lehrvertragsmanagement).
Zusätzlich können auch die Daten zum Ausbildungsunternehmen und zu den Berufsbildner:innen verwaltet und mutiert werden.
www.be.ch/lehrbetriebsportal.ch 


Auf der Webseite www.BEWERBUNGSABLAUF.ch findest du alle Einzelheiten zu einem Lehrvertrag




15.06.22

Zeitpunkt Unterzeichnung Lehrverträge

Damit Lehrverträge nicht immer wie früher unterzeichnet werden




Zeitspannen für Bewerbung für offene Lehrstellen und Unterzeichnung des Lehrvertrags

Die richtige Wahl eines Lehrberufs setzt voraus, dass der Berufswahlprozess allen Schülerinnen und Schüler ausreichend Zeit lässt für Berufserkundungen, Schnupperlehren, Bewerbungen und die Unterzeichnung eines Lehrvertrags oder zur Anmeldung für eine schulische Ausbildung (z.B. 10. Schuljahr, Gymnasium).

Leider hat sich die Unsitte eingeschlichen, Lehrverträge immer wie früher abzuschliessen. Wenn sich die Zeitspanne für Bewerbungen verkürzt, schadet es Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrbetrieben gleichermassen. 


Wettlauf, der keine Gewinner kennt

Abhängig von Angebot von Lehrstellen und Nachfrage nach Lehrstellen kann ein Wettlauf um Ausbildungsplätze entstehen. 

Dadurch geraten Schülerinnen und Schüler - und ihr Umfeld (Eltern) - unter Druck, sich schnell entscheiden zu müssen.

Eine Entscheidung für einen Lehrberuf, welche verfrüht und überhastig gefällt wird, kann sich allerdings als falsch herausstellen. 

Voreilig den falschen Lehrberuf gewählt zu haben, endet oftmals in einem Lehrabbruch.


Verpflichtung der Verbundpartner gegen diesen Wettlauf

Um nicht ins Hintertreffen zu gelangen, sind Schülerinnen und Schüler genötigt, sich immer früher und schneller entscheiden zu müssen. 

Der zeitliche Ablauf des Berufswahlprozesses, d.h. der Berufswahlfahrplan gerät aus den Fugen.

Den Schülerinnen und Schüler verbleibt weniger Zeit, sich mit Lehrberufen auseinanderzusetzen, berufliche Optionen auszuloten und Ausbildungsbetriebe gegeneinander abzuwägen.

Um diesem Wettlauf entgegenzuwirken, haben sich die Verbundpartner Grundsätze auferlegt.

Verbundpartner sind alle Institutionen, Organisationen und Unternehmen, die sich mit der Berufsbildung befassen. Dazu zählen der Bund, die Kantone, die Organisationen der Arbeitswelt (z.B. Branchenverbände) und die Ausbildungsunternehmen. 


Grundsätze zu Bewerbung und Lehrvertragsabschluss

Mit den Grundsätzen zu Berufswahlprozess und Lehrstellenbesetzung für zukünftige Lernende verpflichten sich die Verbundpartner der Berufsbildung dafür, dass

  1. offene Lehrstellen frühestens im August des Jahres vor Lehrbeginn zur Bewerbung ausgeschrieben werden.
  2. Lehrverträge frühestens ein Jahr vor Lehrbeginn abgeschlossen werden.
  3. Lehrverträge frühestens im September des Jahres vor Lehrbeginn genehmigt werden.


Vorteile für Lehrbetriebe

Für die beteiligten Ausbildungsunternehmen sind diese Grundsätze zwar nicht bindend. Sie müssen sich nicht unbedingt daran halten.

Sie müssen allerdings mit Nachteilen rechnen, wenn einzelne Lehrbetriebe ausscheren. 

Schliesst ein Lehrbetrieb seinen Lehrvertrag mit Schülerinnen und Schülern vorher ab (also vor August des Jahres vor Lehrbeginn), haben die anderen Lehrbetriebe das Nachsehen. Im nächsten Jahr müssen die anderen Lehrbetriebe - wohl oder übel - nachziehen; schliesslich wollen auch sie sich die, für die Lehrstelle besten Schülerinnen und Schüler sichern.

Um genau diesen Wettlauf zu verhindern, tun alle gut daran, sich an die Grundsätze zu halten.

Es bringt übrigens auch den Lehrbetrieben nichts, wenn die Lernenden plötzlich merken, dass sie sich in der Lehrberufswahl vertan haben. 


Nicht vergessen:

Nur Betriebe mit Bildungsbewilligung sind berechtigt, Lernende auszubilden. Entsprechend sollen Lehrstellen nur von diesen Betrieben ausgeschrieben werden.




15.05.22

StickTo App: Finde deine Berufung

StickTo - deine App für Berufserkundungen




Was bringt dir die StickTo-App?

StickTo ist ein soziales Netzwerk für Schülerinnen und Schüler, die sich über Lehrberufe schlau machen möchten.

  • Durchstöbere Jobkarten und lerne Berufe und Ausbildungen kennen.

  • Vernetze dich mit Berufsbildungsverantwortlichen der Lehrbetriebe verschiedener Arbeits- und Ausbildungsbereiche und mit Gleichgesinnten.

  • Private Chats, Feed und Mini-Podcasts machen es dir leicht, von Berichten aus Praktikum, und Ausbildung zu erfahren, Fragen zu stellen und Erfahrungen zu teilen.


Hol dir die StickTo - App

Lade die App einfach über den Apple AppStore oder den Google PlayStore  herunter. 

Die App ist kostenlos.




Hinweis

Obschon die App von StickTo auf den Lehrberufsmarkt in Deutschland ausgerichtetist,  empfiehlt sie sich auch für Schülerinnen und Schüler aus der Schweiz.

Mitunter unterscheiden sich die Berufsbezeichnungen von denjenigen in der Schweiz. Die vorgestellten Lehrberufe in den Videos geben dennoch einen vergleichbaren Einblick in Lehrberufe. 







15.04.22

Berufe via Instagram-Stream erkunden

 'Lehrberufe-Live!' bringt Berufswahl und Berufserkundung direkt ins Schulzimmer




Wie erkundest du eigentlich Lehrberufe?

Berufe erkundest du normalerweise mit einer Schnupperlehre, Berufslehrevideos, mittels Chats mit Lernenden eines Ausbildungsbetriebs und Berufsmessen.

Neu kannst du dich auch mit Instagram über Lehrberufe schlau machen. Mit sogenannten Instagram-Streams wird live aus dem Lehrbetrieb gesendet. 

Ein Beispiel ist LehrberufeLive!, welches die bisherigen Angebote für deine Berufswahl und für Berufserkundungen ergänzt..


Mit einem Instagram-Stream hautnah am Lehrberuf

LehrberufeLive! bringt die Berufwelt via Instagram-Stream in die Klassenzimmer. 

Dabei berichten Lernende aus dem Lehrbetrieb von ihrer Arbeit. Sie beantworten im Chat auch Fragen von Schülerinnen und Schülern zum Lehrberuf. 


Welchen Zweck verfolgt 'Lehrberufe'Live!?

LehrberufeLive! bringt Jugendliche im Berufswahlalter und Lernende zusammen. Das dazu verwendete Medium ist ein Instagram-Stream. 

Zu einem festen Zeitpunkt wird aus mehreren Lehrbetrieben gleichzeitig in die Klassenzimmer gesendet. Der Sendezeitpunkt ist so gewählt, dass er in den Berufswahlunterricht der Volkschulen passt. 

Die Videos wurden nicht im Vorfeld vorab aufgenommen, im Gegenteil: Die Streams erfolgen in Echtzeit direkt aus dem Lehrbetrieb. Du bist also live dabei. 


Wann finden die Live-Streams statt?

Diese Streams finden an vorher festgelegten Zeitterminen statt. 


Wie läuft ein solcher Stream ab, wer steckt dahinter?

In jedem Lehrbetrieb sind jeweils zwei Lernende als Tandem unterwegs. Sie wurden zuvor dafür betreffend Technik geschult. Für die Inhalte und das Drehbuch sind allerdings die Lernenden verantwortlich. Unterstützt werden sie teilweise von ihren Berufsbildungsverantwortlichen. 

Diese beiden Lernenden berichten während 45 Minuten, also während der Dauer einer Schullektion, über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen mit der Lehre.

Sie geben so einen echten, ungefilterten Einblick in den Arbeitsalltag während der beruflichen Grundbildung.


Wie werden die Volkschulen und die Eltern unterstützt? 

Die Volkschulen werden im Vorfeld einer Stream-Veranstaltung von den BIZ Berufs- und Informationszentren des Kantons Bern - sie betreibt die interaktive Plattform - angeschrieben. Sie erhalten ein Dossier mit Arbeitsaufträgen sowie einen Elternbrief.

Die Eltern werden also auch mit einbezogen. Sie können sich die Streams auch anschauen und die Wunschberufe ihrer Kinder besser verstehen. Durch die gewonnenen Einblicke können sie ihre Kinder bei der Berufswahl auch besser unterstützen.


Was bringt 'LehrberufeLive!' den Lehrbetrieben?

Die beteiligten Lehrbetriebe kommen mit ihren Lehrberufen und Angeboten für berufliche Grundbildung direkt per Video-Stream in die Klassenzimmer. 

Schülerinnen und Schüler können dabei direkt während des Streams mittels Live-Chat Fragen stellen. Auch danach können sie auf der Webseite des Lehrbetriebs Fragen einbringen und so mit dem Ausbildungsunternehmen in Kontakt treten.

Lehrbetriebe machen so Werbung für ihr Unternehmen und können erste Kontakte mit Schülerinnen und Schüler knüpfen..


Instagram-Streams für Lehrbetriebe und Schülerinnen, Schüler

Lehrbetriebe können potentielle Lernende kennenlernen. 

Schülerinnen und Schüler können die erste Kontakthürde nehmen und vielleicht schon die Weichen stellen für einen Schnuppertag oder eine Schnupperlehre.

Solche Instagram-Streams ersetzen also eine Schnupperlehre keineswegs. Sie sind eine Vorstufe, um einen ersten Blick hinter die Kulissen eines Ausbildungsbetriebs zu erhaschen.


Wer ist für das Angebot verantwortlich?

Auf der interaktiven Plattform von LehrberufeLive! für die Berufswahl und Lehrstellensuche finden Schulen, Schülerinnen, Schüler, Eltern, Lehrpersonen und Ausbildungsbetriebe weitere Informationen zum Angebot.

www.lehrberufe-live.ch

Hinter 'LehrberufeLive!' stecken das BIZ Berufs- und Laufbahnberatung des Kantons Bern und das Lehrstellennetz. 


Hinweis an Lehrkräfte

Schülerinnen und Schüler sollten im Umgang mit sozialen Medien wie Instagram im Unternehmensumfeld geschult werden. Insbesondere sollte sie wissen, dass in Live-Chats Regeln eingehalten werden müssen. Unpassende Kommentare und Fragen bringen Schülerinnen und Schüler bei den Lehrbetrieben nämlich schnell ins Abseits.

Lehrpersonen müssen zwei bis drei Schullektionen für die Teilnahme sowie die Vor- und Nachbereitung mit einberechnen. 



15.03.22

Rekrutenschule, Militärdienst, Zivildienst während oder nach der Berufslehre

Rekrutenschule, Militärdienst oder Zivildienst während oder nach der Berufslehre




Pflicht zum Militärdienst

Grundsätzlich sind alle männlichen Schweizer Staatsangehörigen militärdienstpflichtig und müssen die Rekrutenschule absolvieren. Der Militärdienst ist also Pflicht. Dabei gilt die gesetzliche Militärdienstpflicht auch während der beruflichen Grundbildung.

Schweizerinnen dagegen können freiwillig Militärdienst leisten.


Zeitpunkt Rekrutenschule

Die Rekrutenschule fällt in den Zeitpunkt, an dem die (erste) berufliche Grundbildung abgeschlossen wird. Der Abschluss dieser beruflichen Erstausbildung hat dabei Vorrang vor der militärischen Ausbildung. 

Lehrabgänger:innen müssen damit rechnen, dass sie vor Beginn der Rekrutenschule (RS) keine Stelle finden, um die Zeit zwischen bestandenem Abschlussprüfung und Rekrutenschule zu überbrücken. 


Rekrutenschule

Der Beginn der Rekrutenschule wird während der Rekrutierung (Aushebung für Militärdienst) festgelegt.

Die Rekrutenschule kann auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. 

Die Rekrutenschule dauert 18 Wochen (mit wenigen Ausnahmen) und in der Regel von

  • Januar bis Mai: Kalenderwochen 3 bis 20
  • Juni bis Oktober: Kalenderwochen 26 bis 43

Der Abschluss der beruflichen Grundbildung erfolgt spätestens in der Kalenderwoche 25.

Rekrutenschule nach Abschluss der Berufslehre

Im Normalfall schliesst sich die Rekrutenschule an den Abschluss der Berufslehre an. 

  • Befindet sich die lernende Person im letzten Lehrjahr, kann die Rekrutenschule, welche nach Abschluss der Berufslehre beginnt, nicht verschoben werden.
  • Die Lehrverträge sind mehrheitlich auf Ende Juli / Mitte August terminiert. Dies bedingt Flexibilität aufseiten der Armee und aufseiten der Lehrbetriebe – zugunsten der Lernenden.
  • Sofern die lernende Person das Qualifikationsverfahren abgeschlossen hat, kann sie vor Abschluss der beruflichen Grundbildung in die Rekrutenschule einrücken. Die Lehrbetriebe können unterstützen, indem sie ihre Lernenden so freistellen, dass diese ihre militärische Grundausbildung in der Kalenderwoche 26 beginnen können.

Rekrutenschule während fortlaufender Berufslehre

Wer vor oder zu Beginn der Rekrutenschule erfährt, dass er/sie eine oder mehrere Prüfungen nicht bestanden hat, kann einen Antrag auf Verschiebung oder Unterbrechung des Militärdienstes stellen, um die Lehrabschluss- bzw. Maturaprüfungen zu wiederholen.

Die berufliche Grundbildung und die Rekrutenschule können sich zeitlich überschneiden:
Dabei sind folgende Varianten möglich:
  • Qualifikationsverfahren bestanden, vertragliche Lehrzeit noch nicht beendet:
    Sofern die lernende Person das Qualifikationsverfahren abgeschlossen hat, kann sie vor Abschluss der beruflichen Grundbildung in die RS einrücken. Die restliche, vertraglich vereinbarte Lehrzeit muss nicht nachgeholt werden.
  • Abschlussprüfung Berufslehre während der Rekrutenschule:
    Lernende werden für die Teilnahme an Abschlussprüfungen wie auch an offiziellen Lehrabschlussfeiern von der Rekrutenschule beurlaubt.
  • Qualifikationsverfahren nicht bestanden (WK-Modell):
    Eine lernende Person tritt die RS an, hat die Abschlussprüfung aber nicht bestanden.
    • Ist es möglich, das Qualifikationsverfahren ohne Besuch des Berufsfachschulunterrichts ein Jahr später zu wiederholen, kann die lernende Person die RS antreten.
    • Muss die lernende Person die Berufsfachschule weiterhin besuchen, kann sie die begonnene RS abbrechen und nach der Wiederholungsprüfung erneut starten. 
  • Lehrabschlussprüfung nicht bestanden (Durchdiener-Modell):
    Beginnt eine lernende Person die Rekrutenschule im Durchdiener-Modell (Dauer: zehn Monate) und hat sie die Abschlussprüfung aber nicht bestanden, muss sie sich, um an der Prüfung des folgenden Jahres teilzunehmen, bis Ende September bei der zuständigen Fachstelle Qualifikationsverfahren melden (Sitz des Lehrbetriebs ist massgebend).


Zivildienst

Eine Option zum Militärdienst ist der Zivildienst. Nach Zivildienstgesetz muss aber 1,5-mal so lange Zivildienst wie Militärdienst geleistet werden.

Die Dauer des zivilen Ersatzdienstes beträgt also das 1,5-Fache der üblichen militärischen Dienstpflicht.

Gleich wie beim Militärdienst besteht auch beim Zivildienst eine Pflicht zur Dienstleistung. Im Falle einer noch nicht abgeschlossenen Berufslehre müssen die Einsätze deshalb mit der Ausbildung koordiniert werden. 

Lernende Personen, welche aus bestimmten Gründen keinen Militärdienst leisten können, müssen ein Gesuch für einen zivilen Ersatzdienst stellen.


Weitere Informationen und Quellennachweis:

BEROF.ch 

BERUFSBILDUNG.ch

ZIVI.ADMIN.ch

PROJUVENTUTE.ch

VBAO.ch 



15.02.22

PrA: Praktische Ausbildung für alle mit Lernschwierigkeiten

PrA, das niederschwellige berufliche Gundbildungsangebot




Was bedeutet PrA?


PrA steht für Praktische Ausbildung. 

Sie richtet sich an Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, die noch keinen Zugang zu einem anerkannten Berufsabschluss (EBA, EFZ) haben.
  • Als niederschwelliges Bildungsangebot ist auch sie eine berufliche Grundbildung.
  • Sie ergänzt die beruflichen Grundbildungen und Berufsabschlüsse EBA und EFZ.
  • Sie fördert die berufliche Integration.

Momentan werden 80 PrA-Berufe angeboten. 
Hier findest du die Ausbildungsprogramme und Kompetenzprofile: Ausbildungsprogramme 

In der Schweiz ist die Organisation INSOS für die PrA verantwortlich. 
Sie ist es auch, die PrA-Ausbildungsstätten eine Bildungsbewilligung erteilt.


Wer kommt für eine PrA in Frage?


Die PrA richtet sich in erster Linie an Jugendliche, die die obligatorische Schule absolviert und Lernschwierigkeiten haben. 

Diese Jugendlichen erfüllen die Anforderungen (noch) nicht, um eine berufliche Grundbildung mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) oder Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) zu absolvieren.

Grundsätzlich steht die PrA allen Menschen offen, die keinen Zugang zu einem anerkannten Berufsabschluss (EBA, EFZ) haben; also nicht nur Jugendlichen.


Lernschwierigkeiten


Nicht alle Schülerinnen und Schüler tun sich während der obligatorischen Schulzeit gleich leicht beim Lernen. Niemand hat sich sein Leistungsvermögen selbst ausgesucht.

Gehörst du zu den Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten? 

Dann hast du vielleicht ein paar Hürden mehr zu nehmen als andere.

Wichtig ist, dass du während der PrA an dich glaubst, dich bei Unwägbarkeiten durchboxt und eifrig lernst. 

Mit der PrA schaffst du dir berufliche Perspektiven. So steht dir der Weg offen, eine Berufslehre EBA oder EFZ anzugehen.

Ohne Praktische Ausbildung (oder auch ohne Berufslehre) dagegen wirst du schnell abgehängt und ausgeschlossen. 


Welche beruflichen Aussichten hast du nach erfolgreicher PrA?


Nach einer abgeschlossenen Praktischen Ausbildung kannst du 
  • in das Arbeitsleben eintreten und deinen erlernten Beruf im ersten oder zweiten Arbeitsmarkt ausüben.
  • eine EBA- oder EFZ-Berufslehre beginnen
  • dich in einem Unternehmen oder in Bildungsinstitutionen weiterbilden.

PrA-Ausweis als Ausbildungsnachweis

Für alle Praktischen Ausbildungen (PrA) wird ein Ausweis ausgestellt.

Bei bestimmten PrA kannst du auch einen Individuellen Kompetenznachweis (IKN) erlangen. 
Dieser wird von den Organisationen der Arbeitswelt (OdA) der jeweiligen Berufe anerkannt.



Quellennachweis und weitere Informationen:





15.01.22

Lehrstellenmarkt Schweiz

 Lehrstellenmarkt Schweiz 



Angebot und Nachfrage von Lehrstellen

Fast zwei Drittel aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger wählen eine berufliche Grundbildung für die Ausbildung nach ihrer obligatorischen Schulzeit.

Sie fragen also Berufslehren nach. 

Wo eine Nachfrage besteht, muss auch ein Angebot vorhanden sein, um die Nachfrage zu decken. 

Hier kommen die Lehrbetriebe ins Spiel, die eben dieses Lehrstellenangebote schaffen. 


Stabiler Lehrstellenmarkt

Steigt die Zahl an Schulabgängerinnen und Schulabgängern muss folglich auch die Anzahl der Lehrstellen steigen, damit der Lehrstellenmarkt im Gleichgewicht bleibt. 

  • Allerdings sind Unternehmen nicht verpflichtet, Lehrstellen anzubieten.
    Der stabile Lehrstellenmarkt zeigt aber, dass viele unter ihnen Lehrberufe anbieten. Manche Branchen haben sogar Schwierigkeiten, ihre Lehrstellen zu besetzen.
  • Umgekehrt bist du als Schülerin, Schüler nicht verpflichtet, ein Lehrstellenangebot anzunehmen.
    Es ist aber zu deinem Vorteil, wenn du deinen Blick weitest. So erfährst du von Lehrberufen, an die du sonst gar nie gedacht hättest (z.B.: www.kleinstberufe.ch). Beliebte Lehrberufe müssen übrigens nicht immer die für die geeignetsten Lehrberufe sein.


Unternehmen wollen sich Fachkräfte sichern

Unternehmen, die Lernende ausbilden, haben natürlich einen Hintergedanken: Sie betrachten eine Berufsbildung als Investition. Sie erzeugen so ihren eigenen Fachkräfte-Nachwuchs. 

Gerade im KMU-Bereich (also bei kleineren und mittleren Unternehmen) sind die meisten Führungskräfte den Weg über eine Berufslehre gegangen. Für sie ist ausbilden selbstverständlich. 

  • Sie wollen Wissen weitergeben. 
  • Ihnen ist klar, dass sie über die Berufsbildung genau diejenigen Fachkräfte erhalten, die sie in ihrem Unternehmen benötigen.


Du als Schülerin, Schüler willst die passende Lehrstelle

Du als Schüler, Schülerin verfolgst natürlich deine eigenen Ziele: Du möchtest dir die für dich passende Lehrstelle in deinem Lieblingslehrberuf schnappen. 

Dank vorheriger Schnupperlehre oder vorgängigem Informationstag gehst du auf die Lehrbetriebe zu, die dir eine optimale Ausbildung bieten.

Damit du nichts verpasst, solltest du die  Entwicklung des Lehrstellenmarkts im Auge behalten.


Die Webseite Lehrstellenpuls.ch

Die Webseite Lehrstellenpuls.ch deckt die Trends auf dem Lehrstellenmarkt auf: www.lehrstellenpuls.ch.

So gibt sie beispielsweise - nach Berufsgruppen getrennt - wieder, wie viele Lehrbetriebe weniger, gleich viel oder sogar mehr Lernende behalten. 

Ausserdem zeigt sie zukünftige Lehrstellen pro Berufsfeld (offene Lehrstellen gegenüber besetzten Lehrstellen).




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