15.04.23

Überfachliche Kompetenzen: Das 4K-Modell

Überfachliche Kompetenzen 




Das 4K-Modell

Du steckst mitten drin in deiner Berufslehre. Du bist am Ausbildungsarbeitsplatz, an der Berufsschule und in den überbetrieblichen Kursen stark gefordert. Du eignest dir während deiner beruflichen Grundbildung deine berufsbezogenen Fertigkeiten und Kenntnisse an. 

Nach einem erfolgreichem Qualifikationsverfahren wirst du dich zu einer Fachfrau beziehungsweise zu einem Fachmann in deinem Berufszweig gemausert haben. 

Trotzdem gehen Bildungsexpert:innen davon aus, dass dieses Wissen nicht ausreicht, um später in einem Beruf bestehen zu können. 

Da sich die Berufswelt schnell verändert, veraltet auch das Berufswissen  schnell. Berufsübergreifendere Kompetenzen werde immer wichtiger.

Aus diesem Grund wurden Konzepte wie das 4K-Modell erarbeitet. 

4K steht für 'Kritisches Denken und Problemlösen', 'Kommunikation', 'Kooperation' sowie 'Kreativität und Innovation'. Sie sind die vier Kompetenzen, die deine Berufsbildung ergänzen und dich fit für Berufsarbeitszukunft machen. 

Als Lernende:r eignest du dir diese zukunftstauglichen Skills hauptsächlich in der Berufsschule an. Dabei werden diese Kompetenzen im gesamten Unterricht angewendet und nicht in einem weiteren Unterrichtsfach gelehrt. 

Diese überfachlichen Kompetenzen, d.h. diese Zukunftsskills gehen über die berufsspezifischen Kompetenzen hinaus. Mit ihnen wirst du neue Anforderungen und Entwicklungen in deinem Beruf in der Zukunft besser meistern. 


Hinweis:

Ein Vorreiterrolle für dieses Ausbildungsmodell in der Schweiz hat die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) inne.




15.03.23

Schnupperlehre dank schnuppy.ch

SCHNUPPY.ch, die Plattform für Schnupperlehrstellen 



Plattform SCHNUPPY.ch

SCHNUPPY.ch ist eine Plattform der Gewerbevereine und der Schulen.

Jugendliche können hier nach Schnupperlehren suchen. 

Nachdem sie sich registriert haben, können sie sich auf Schnupperlehren bewerben. Schülerinnen und Schüler können sich direkt mit den Ausbildungsunternehmen austauschen und die Schnupperlehren verwalten und archivieren. 

Ein Schnupperlehrbericht bestätigt die erfolgreiche Teilnahme.

Auf der Webseite findest du Informationen, wie SCHNUPPY.ch funktioniert.
Lade dir die .pdf-Datei herunter, um dir einen Überblick über die Funktionen zu verschaffen. 

Ausbildungsbetriebe, die sich registriert haben,  können Schnupperlehren anbieten und Bewerbungen erhalten.

Schnupperlehrvarianten

Eine Schnupperlehre (2-5 Tage) ist eine von mehreren Schnuppervarianten, um mehr über einen Lehrberuf und einen Lehrbetrieb zu erfahren . 

Daneben kannst du auch an Informationsveranstaltungen (2-3 Stunden), Schnupperbesuchen (1 Tag), Schnupperlehren im Rahmen einer Lehrstellen-Selektion oder Schnupperlehre mit Selektionsverfahren (1-5 Tage, zusammen mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern) teilnehmen.

Angebot nicht in allen Kantonen verfügbar

Die Plattform ist zur Zeit nur im Kanton Zürich, Thurgau im Kanton Aargau und teilweise im Kanton St. Gallen verfügbar. 



15.02.23

Alles eine Frage des Anstands

Mit Anstand in der Lehre punkten 




Alarm

Lehrbetriebe schlagen Alarm: Immer mehr Auszubildende fehle es an Anstand und Manieren. 

Einige Lehrbetriebe bemängeln, dass Lernende am Arbeitsplatz kein angemessenes Verhalten und Auftreten mehr zeigen. Angeblich hat die Erziehung der Eltern versagt. Auch die von Schulen erbrachte Erziehungsarbeit stösst an ihre Grenzen. 

Jetzt sollen Lernende in den Kniggekurs. 

Werden Lernende zurecht an den Pranger gestellt? Übertreiben die Ausbildungsunternehmen?

Übertreibung?

Solche Anwürfe bergen die Gefahr, zu verallgemeinern und alle Jugendliche in einen Topf zu werfen. Die Mehrheit der Jugendlichen verhält sich nämlich, wie es sich in einem Lehrbeschäftigungsverhältnis geziemt. Zudem dürfen Jugendliche durchaus auch mal Fehler machen, ohne diese gleich aufzubauschen. 

Wo Lehrbetriebe allerdings nicht darüber hinwegschauen können, sind, wenn grundsätzliche Verhaltensweisen und Gepflogenheiten nicht beachtet werden. 

In solchen Fällen, soll ein Kniggekurs helfen, die Jugendlichen mit den Anforderungen an Lernende vertraut zu machen.

Kniggekurs

In einem Anstandskurs werden folgende Bereiche angesprochen:

  • Begrüssung
    Den Lernenden wird aufgezeigt, wie Arbeitskolleginnen, Berufsausbildner, Führungspersonen und Kunden begrüsst werden. 
  • Umgangsformen
    Die Umgangsformen werden auf den Prüfstand gestellt. Dabei wird ein respektvoller Umgang mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen geübt. Das Verständnis für Führungshierarchien wird gestärkt. Die Beziehung Lernende zu Kundinnen und Kunden wird angesprochen.
  • Kommunikation
    Die Kommunikation betrifft die Nutzung der richtigen Anrede und die Wortwahl in einem persönlichen Gespräch, Telefonat oder per E-Mail. 
  • Kleiderwahl
    Die Teilnehmer:innen lernen welche Kleidung angebracht ist. 
  • Sauberkeit am Arbeitsplatz
    Auch der Arbeitsplatz ist ein Feld, dass beackert wird. Hier geht es darum, dass der Arbeitsplatz ordentlich gehalten, der Schreibtisch, die Werkbank regelmässig aufgeräumt wird,  sowie Gläser und Verpackungsmüll in der Küche/Kantine abgeräumt werden.
  • Hygiene
    Die eigene Körperhygiene und das äussere Erscheinungsbild werden auch thematisiert. 

Unter anderem mit Rollenspielen und Videoanalysen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Fehlverhalten aufgezeigt. In der Gruppe werden Lösungsansätze erarbeitet und praktisch angewandt. 

Vorteil

Du bist davon betroffen?

  • Klar sind solche Mängelhinweise nicht gerade leicht zu verdauen, wenn du damit konfrontiert wirst (es geht übrigens nicht darum, dass du blossgestellt werden sollst). 
  • Fasse es als Teil deines Lern- und Reifeprozesses auf.  Du kannst dir nämlich eine Menge Ärger ersparen, wenn du diese Verbesserungsvorschläge aufgreifst. 

Falls es dich nicht betrifft, kannst du bei Bewerbungen für eine Lehrstelle und während der beruflichen Grundbildung mit Anstand punkten. Jeder Lehrbetrieb wünscht sich Lernende, die wissen, worauf es bei einer Berufslehre ankommt.

Keine Einbahnstrasse

Und wer jetzt meint, mit Anstand und Umgangsformen seien nur Jugendlichen angesprochen, der liegt falsch. 

Manche Kunden, Berufsausbildnerinnen, Führungskräfte und Arbeitskolleginnen, sind auch nicht immer gerade die besten Vorbilder. Hier darfst du sie als Lernende:r ruhig darauf ansprechen. Du musst solche Entgleisungen nicht einfach erdulden. Anstand und Respekt sind nämlich keine Einbahnstrasse.





15.01.23

Lehre abbrechen - eine Katastrophe?

Die Notbremse ziehen?



In der Sackgasse?

Hat dich die Berufslehre auf dem falschen Fuss erwischt? Überlegst du dir, deine Berufsausbildung abzubrechen?

Vorneweg: Wer eine Lehre abbricht, muss sich nicht als Versager oder Versagerin fühlen. Eine Lehre abzubrechen ist kein Weltuntergang. Jährlich brechen (leider) fast 25 Prozent der Lernenden ihre berufliche Grundbildung ab. 

Die Gründe für einen Lehrabbruch sind vielfältig. Die Lehrabbrecher und Lehrabbrecherinnen 

  • haben sich zum Lehrberuf andere Vorstellungen gemacht
  • haben ihre eigenen Interessen und Kompetenzen falsch eingeschätzt (deshalb sind Schnupperlehren so wichtig).
  • haben Bedingungen im Lehrbetrieb vorgefunden, die so bei den Bewerbungsgesprächen nicht ersichtlich waren.
  • haben sich im Laufe der Zeit nicht mehr mit den Berufsbildungsverantwortlichen im Ausbildungsunternehmen verstanden.


Der Ausweg

Bevor du ein Lehrverhältnis auflöst, solltest du dir klar darüber sein, dass diese Entscheidung einschneidend ist. 

Du solltest zuerst einmal die Folgen eines Lehrabbruchs gegen die Fortführung der Lehre gegeneinander abwägen. 

Vielleicht ziehst du nämlich die nicht so prickelnde Lehre einfach durch und machst erst danach einen Berufswechsel? Mit diesem Vorgehen kannst du einen eidgenössisch anerkannten Berufsabschluss vorweisen und stehst nicht schlimmstenfalls ohne abgeschlossene Ausbildung da. 

Hältst du es allerdings nicht mehr aus, solltest du die Notbremse ziehen. Ein Lehrabbruch ist an sich keine Katastrophe. Schwierig wird es erst, wenn du voreilig deine Lehre abbrichst und du keine Folgelösung vorweisen kannst. 

Gefällt dir der Lehrberuf nicht (mehr), ist eine Lehre in einem anderen Berufsfeld der Weg aus der Krise. Kommst du im Lehrbetrieb nicht (mehr) klar, solltest du dich nach einem anderen Ausbildungsunternehmen umsehen.

Übrigens: Die meisten  der Lehrabbrecher und Lehrabbrecherinnen finden eine Lösung und schliessen eine Lehre ab. 



15.12.22

Berufslehre in zwei Sprachen

Berufslehre in zwei Sprachen




In der Berufsschule und am Arbeitsplatz mehrere Sprachen sprechen


Sprachen öffnen neue Welten

In vielen Lehrberufen werden Sprachen immer wichtiger, gerade bei denjenigen mit Kundenkontakt. 

So erstaunt es nicht, dass die bilinguale berufliche Grundbildung Aufwind hat.


Langsam verkümmernde Fremdsprachenkenntnisse

Die in der obligatorischen Schulzeit erlernten Fremdsprachenkenntnisse gehen schnell wieder vergessen, wenn sie nicht eingesetzt werden.

In der Lehre liegen sie dann häufig brach. 

Gehen Lernende nur einen Tag pro Woche zu Schule, ist im dichtgedrängten Schulprogramm die Zeit zum Lernen einer Fremdsprache knapp bemessen.. 

Da so viel Lernstoff hineingequetscht werden muss, verkümmern Sprachkenntnisse mitunter während der Lehre. 

Das muss nicht immer so sein: Gerade in der kaufmännischen Ausbildung oder Lehrberufen in der Gastronomie sind Sprachen ein wichtiger Bestandteil. Der Kontakt mit ausländischen Lieferanten, Kunde und Gästen während der Arbeit, schafft Gelegenheiten, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse im Arbeitsalltag zu üben und zu erweitern.


Bilinguale berufliche Grundbildung

In einigen Lehrberufen werden Lehrlinge in zwei Sprachen unterrichtet.

Sie nehmen an einem bilingualen Unterricht in Berufsfachschulen teil. 

Der Unterricht erfolgt also zweisprachig. D.h. der Schulunterricht erfolgt entweder in Deutsch oder Französisch und zusätzlich in Englisch. 

Mehrheitlich ist der Unterrichtsteil 'Allgemeinbildender Unterricht' zweisprachig. In der Berufskunde ist er noch seltener anzutreffen (dies hängt auch vom Angebot an Berufsfachschullehrer:innen ab, die zweisprachig unterrichten können).

An diesem Unterricht schätzen die Lernenden z.B. dass sie ihr Schulenglisch mit fachsprachlichen Begriffen erweitern können oder an ihrem Arbeitsplatz die neu erworbenen Sprachkenntnisse direkt anwenden können.






15.11.22

Berufswahlagenda

 Berufswahlagenda für die Berufswahl




Wofür ist die Berufswahlagenda genau?

Die Berufswahlagenda ist eine Informationsbroschüre. Sie führt Schülerinnen und Schüler durch den Berufswahlprozess. 

Als Wegweiser bringt sie dir die Welt der Berufsbildung näher. Sie liefert einen kompakten und vollständigen Überblick über die Lehrberufe. 

Zusätzlich erfährst du eine Menge zu Berufsbesichtigungen, Schnupperlehren und Bewerbung. 

Die Berufswahlagenda richtet sich gleichermassen an Lehrpersonen. Diese können zudem Arbeitsblätter nutzen, die online heruntegeladen werden können. 

Viele Informationen in der Broschüre sind mit Webseitenlinks und/oder QR-Codes verknüpft. Diese führen zu Berufen, Berufsfeldern, Verbänden, Veranstaltungen, Ausbildungsgängen, und Videos.


Wie erhalte ich ein Exemplar der Berufswahlagenda?

Die zur Broschüre dazugehörende Webseite ist berufswahlagenda.ch

Die Agenda wird zur Zeit für einen Teil der deutschsprachigen Kantone abgegeben. Sie wird Klassen des 8. Schuljahres kostenlos zugestellt. Die Schulleitungen werden im Januar eines Jahres kontaktiert, um eine Bestellung aufzugeben. 

Falls du noch kein Exemplar erhalten hast, wende dich an deine Klassenlehrerin oder deinen Klassenlehrer.

Da jeder Kanton ein eigenes Schulsystem hat und der Ablauf der Berufswahl zwischen den Kantonen abweicht, ist die Broschüre auf den jeweiligen Kanton zugeschnitten. 

 





15.10.22

Mentoringprogramm JobCaddie.ch

 JOBCADDIE.ch - Mentoringprogramm





Angebot

Job Caddie bietet im Rahmen eines Mentoringprogramms eine Unterstützung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten in der Lehre und beim Berufseinstieg. 

Zur Seite steht dir also ein Mentor oder eine Mentorin. Diese/r bringt berufliche Erfahrung mit ein und verfügt über ein berufliches Netzwerk.


Schwerpunkte

Das Angebot von Job Caddie unterteilt sich in die folgenden Schwerpunkte:

  • Sorgen in der Lehre? Lehrvertrag aufgelöst?
  • Qualifikationsverfahren nicht bestanden? Lehre abgeschlossen und keine Arbeitsstelle?
  • Erwachsen und auf Lehrstellensuche? Erste Grundbildung angehen? 
  • Früher abgebrochene Lehre wieder aufnehmen? Eine Zweitlehre starten?


Vorgehen

So gehst du vor, um Teil eines Mentoringprogramms zu werden:

  1. Kontaktiere Job Caddie entweder per Telefon oder per Mail, um einen Termin für ein Aufnahmegespräch abzumachen.
  2. Hier gibst du an, was schulisch und beruflich bisher lief und welches Ziel du mit Hilfe von Job Caddie erreichen möchtest. 
  3. Danach wird dir eine Mentorin oder ein Mentor vermittelt, der zu dir passt. Mit ihr/ihm legst du Ziele und die Zusammenarbeit fest. 
  4. Danach beginnt die konkrete Unterstützung, wie zum Beispiel:

    • bei der Bestimmung deiner Ausgangsposition (berufliche Auslegeordnung)
    • bei deiner Zukunftsplanung
    • bei der Verfassung von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf
    • beim Üben von Vorstellungsgesprächen
    • zur Verbesserung deiner Lerntechniken für die Berufsschule.
    • Diese Liste widerspiegelt nur Beispiele. Natürlich richtet sich das Mentoringprogramm gezielt auf deine Herausforderungen aus, vor denen du stehst. 

Weitere Informationen

Hier erfährst du mehr über das Angebot: www.jobcaddie.ch.



Posts