15.10.19

Die Rolle der Schule bei der Berufswahl

Berufsorientierung und Berufswahlunterricht in der Schule 






Bist du bei der Berufswahl und Lehrstellensuche auf dich alleine gestellt? Nein.

Sich als Schüler*in in der Fülle an Lehrberufen zurecht zu finden, sich zwischen Lehrberufen zu entscheiden, ist nicht leicht.

Bei der Berufsorientierung und Berufswahl spielen deine Eltern oder Bezugspersonen aus deinem Umfeld eine überragende Rolle.

  • Sie unterstützen dich beispielsweise bei der Suche nach einer Schnupperlehre oder 
  • korrigieren dein Bewerbungsschreiben für eine Lehrstelle
Du darfst allerdings nicht vergessen, dass die Ausbildungszeit deiner Eltern schon ein paar Jahre zurückliegt. Häufig sind sie nicht auf dem neusten Wissenstand.

Hier springt deine Schule, d.h. deine Lehrerin oder dein Lehrer ein.


Welche Aufgabe kommt der Schule zu?

Auch die Schule bereitet dich auf das Lehrberufsleben vor. 

Im Unterricht wird der Berufsorientierung und der Berufswahl Platz eingeräumt. 
Du durchläufst alle Bereiche, die dir während Phase Schnupperlehre / Lehrstellenbewerbung begegnen. 
  • Du lernst, welches Berufsfelder und Berufe es überhaupt gibt. 
  • Du verschaffst dir einen Überblick über die Berufe.
  • Du bestimmst deine Ausgangslage und lernst deine Interessensgebiete und Stärke besser kennen.
  • Du erhältst von der Lehrerin, dem Lehrer Tipps zur Berufswahl
  • Du erfährst, was es mit einer Schnupperlehre auf sich hat und wo du anklopfen könntest
  • Du übst Bewerbungsschreiben und einen Lebenslauf zu schreiben (beides benötigst du für Bewerbungen für Schnupperlehren und Lehrstellen)
  • Du erfährst, worauf es bei einer Lehrstellenbewerbung ankommt und wie du vorgehen solltest
  • Du spielst in der Schulklasse ein Bewerbungsgespräch durch
  • Du machst dich auf die Suche, den passenden Lehrberuf zu finden

In der Regel gehst du mit deiner Klasse mit deiner Lehrperson zusätzlich an eine Ausbildungs- und Berufsbildungsmesse. Hier erfährst du die Lehrberufe aus erster Hand. 


Vieles hängt von der Schule und der Lehrperson ab

Eine Befragung von YOUSTY (www.yousty.ch, 2019) hat ergeben, die meisten Lernenden, den richtigen Lehrberuf gewählt haben und wieder eine Lehre machen würden.

Sie hat aber auch ergeben, dass einige Lernenden finden, ihre damaligen Lehrer*innen hätte zu wenig gut auf die Lehre vorbereitet. 

Das liegt darin begründet, 
  • dass einige Lehrpersonen sich nicht so genau auskennen, welche Anforderungen eine Lehrstelle und die Berufsfachschule an angehende Lernenden stellen. Das hängt auch damit zusammen, dass die wenigsten Lehrpersonen zuvor eine Lehre gemacht haben. 
  • dass eine Schule immer einen Spagat leisten muss: Einerseits muss es dir in den einzelnen Fächern Schulstoff vermitteln, andererseits muss noch genügend Zeit sein, dich auf eine Berufslehre vorzubereiten. Das ist für Lehrer nicht immer einfach.

Du kannst dich glücklich schätzen, wenn du eine Lehrperson für deine Schulklasse hast, die sich auskennt und sich für die Schüler*innen einsetzt. 





15.09.19

Anrecht auf eine Schnupperlehre?

Anrecht auf eine Schnupperlehre?




Schnupperlehre verschafft dir einen Einblick

Eine Schnupperlehre ist eine der besten Optionen, sich ein Bild von einem Lehrberuf und einem Ausbildungsunternehmen zu machen.

Du bekommst aus erster Hand mit, ob sich deine Berufsvorstellungen mit der Wirklichkeit decken.

Die meisten Lehrbetriebe erwarten von Schüler*innen, dass sie eine Schnupperlehre (mit Schnupperlehrbericht) im Berufsfeld vorweisen, bevor sie sich bewerben.


Schnupperlehre aus der Sicht der Lehrbetriebe

Ein Schnupperlehrangebot kommt nicht aus dem Nichts. Hinter der Kulisse betreiben Berufsbildungsverantwortliche und Personalabteilungen einen beträchtlichen Aufwand, um den Schnupperlernenden eine interessante Schnupperlehre bieten zu können.

Da die Zahl der Schnupperlehrplätze begrenzt ist, kann der Lehrbetrieb Schüler*innen gezielt und auswählen.
Da kann es schon mal vorkommen, dass auch Schüler*innen mit besten Schulnoten hinten anstehen müssen und das Nachsehen haben (bei den Schulnoten zählen übrigens die jeweiligen Notendurchschnitte auf Sekundarstufe).

Grundsätzlich gilt: Der Lehrbetrieb bestimmt die Bedingungen. Genügst du diesen Anforderungen (noch) nicht, so musst du diese Entscheidung hinnehmen.  Das heisst aber nicht, dass du dich nicht auf die eigentliche Lehrstelle bewerben kannst.

Wie wählerisch ein Lehrbetrieb sein kann, hängt natürlich auch vom Berufsfeld ab. Für manche Lehrberufe ist die Anzahl Schüler*innen, die sich für eine Schnupperlehre in diesem Lehrberuf interessieren, klein.

Wie ergatterst du dir deine Schnupperlehre?

Da die Schulnoten ein wichtiges Auswahlkriterium sind, solltest du dich in der Schule anstrengen.

Erkundige dich frühzeitig nach Unternehmen, die Schnupperlehren anbieten. Kontaktiere die Ansprechpartner telefonisch.

Lass den Kopf nicht hängen, wenn du beim bevorzugten Lehrbetrieb nicht den Vorzug erhältst. Schau dich nach einem alternativen Schnupperlehrplatz um. Danach kannst du dich immer noch bei deinem bevorzugten Lehrbetrieb bewerben.




15.08.19

Praktische Ausbildung (PrA)

Praktische Ausbildung (PrA)





Gymnasium oder Berufslehre?

Schüler*innen stehen in den beiden letzten Jahren ihrer obligatorischen Schulzeit grundsätzlich vor einer Frage: Schulausbildung oder berufliche Grundbildung (EBA, EFZ)?

Schüler*innen mit den besseren Schulnoten wählen häufig das Gymnasium. Doch längst nicht alle gehen diesen Weg. Eine kaufmännische Lehre oder ein Lehrberuf im Handwerk haben nämlich auch ihren Reiz. Die beruflichen Aussichten nach der Berufslehre sind auch hier verlockend.

Doch welchen Weg beschreiten eigentlich Schüler*innen, die mit Einschränkungen, z.B. Lernschwierigkeiten zu kämpfen haben?


EBA und Praktische Ausbildung

Schüler*innen, mit schulischen Schwierigkeiten und schlechteren Schulnoten können eine zweijährige berufliche Grundbildung (Lehre, Berufslehre) ins Auge fassen. Sie führt zu einem anerkannten Abschluss, dem eidgenössischen Berufsattest EBA.

Nicht alle Schüler*innen bringen jedoch die Voraussetzungen für eine solche berufliche Grundbildung mit. Für sie sind die Einstiegshürden für eine EBA-Ausbildung zu hoch (z.B. Lerngeschwindigkeit an der Berufsfachschule).

Trotzdem können sie eine berufliche Ausbildung absolvieren: die praktische Ausbildung PrA.


Praktische Ausbildung PrA als Berufsbildungsangebot

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten,  welche z.B. die obligatorische Schulzeit in einer sonderpädagogischen Schule absolviert haben, bleibt eine berufliche Grundbildung oft verwehrt.

Die Praktische Ausbildung (PrA) ist ein niederschwellige Angebot. Es ermöglicht ihnen, einen beruflischen Abschluss zu erreichen.

Mit der Praktischen Ausbildung (PrA) können Jugendliche ohne Zugang zu einer anerkannten beruflichen Grundbildung also einen Berufsausweis erwerben, der ihre beruflichen Kompetenzen dokumentiert.

Die Praktische Ausbildung (PrA) ist ein institutionalisiertes Berufsbildungsangebot für Jugendliche mit Einschränkungen, welche den Anforderungen einer beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) nicht gewachsen sind.

Getragen wird sie vom nationalen Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderung (INSOS).

Schweizweit bieten über 170 INSOS-Institutionen PrA-Ausbildungsplätze an. Sie bilden jedes Jahr rund 1’200 Jugendliche mit Behinderung aus. Diese können zwischen über 50 Berufsrichtungen wählen.

www.insos.ch/praktische-ausbildung


Erfolgsaussichten

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten und schlechteren Schulnoten entgeht zwar den Zugang zu einer beruflichen Grundbildung mit EBA oder EFZ, aber sie leisten gleichermassen eine wertvollen und wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

30-40% dieser Jugendlichen finden übrigens  nach Abschluss der praktischen Ausbildung (PrA) einen Anschlusslösung im (ersten) Arbeitsmarkt oder hängen eine zweijährige berufliche Grundbildung an.

Die restlichen finden normalerweise eine Beschäftigung in einem geschützten Arbeitsbereich.



15.07.19

Bewerbungsschreiben: Der Türöffner

Bewerbungsschreiben: Der Türöffner für Bewerbungsgespräch und Lehrstelle






Bewerbungsschreiben

Jede Bewerbung für eine Lehrstelle sollte an die Gegebenheiten der Lehrstelle und des Lehrbetriebs angepasst sein.

Bewirbst du dich beispielsweise für eine Lehrstelle in einer Gärtnerei, welche Schnittblumen anpflanzt, kannst du in deiner Bewerbung darauf hinweisen, dass du gerne mit Pflanzen arbeitest und zu Hause im Garten mithilfst.

Egal für welche Lehrstelle eines Berufsfelds du dich bewirbst: An gewissen Bewerbungsdokumenten lässt sich nur wenig oder überhaupt nichts ändern.

  • Am Nachweisdokument Grundlagentest beziehungsweise Eignungstest wie auch an deinen Schulzeugnissen kannst du überhaupt nichts abändern.
  • Am Inhalt deines Lebenslaufs kannst du auch nur wenig ändern.
  • Beim Bewerbungsschreiben hast du schon viel mehr Spielraum.

Sinn des Bewerbungsschreibens

Bei einem ordentlich gestalteten Lebenslauf kannst du sicherlich schon mal punkten. Auch mit guten Schulnoten kannst du beim Berufsbildungsverantwortlichen und der Personalchefin auffallen.

Bei einer Bewerbung auf deine bevorzugte Lehrstelle geht es aber dem Unternehmen um mehr als nur Schulnoten. Es möchte anhand deiner Bewerbungsdokumente herausfinden, ob es dich für ein Bewerbungsgespräch einladen soll oder nicht.

Du musst also versuchen, dich von den anderen Bewerber*innen für die Lehrstelle abzugrenzen. Das gelingt dir - in der ersten Bewerbungsphase vor dem Bewerbungsgespräch - eigentlich nur mit einem Bewerbungsschreiben.


Die Macht des Bewerbungsschreibens

Im Bewerbungsschreiben - oft auch als Motivationsschreiben oder dritte Seite bezeichnet - solltest du begründen, wieso du der geeignete Bewerber für die Lehrstelle bist.

  • Richte den Inhalt auf die Lehrstelle und den Lehrbetrieb aus. 
  • Erkläre, wieso du dich gerade auf diese Lehrstelle und diesen Ausbildungsbetrieb bewirbst.
  • Nimm Bezug auf Schnupperlehren, welche du in diesem Berufsfeld schon gemacht hast und die dich dazu gebracht haben, eine Lehrstelle in diesem Berufsfeld zu suchen. 
  • Lasse deine Begeisterung für den Beruf und das Unternehmen auf den Bildungsverantwortlichen, die Mitarbeiterin der Personalabteilung überspringen. 
  • Greife deine Freizeitbeschäftigungen auf, die du neben der Schule verfolgst (z.B. RC-Helikopter bei einer Lehrstelle als Elektroniker). 
  • Im Bewerbungsschreiben zeigt sich, ob du dich mit dem Lehrstellenangebot und dem Ausbildungsunternehmen schon näher auseinandergesetzt hast oder nicht. Je mehr Bezugspunkte du zum Unternehmen schaffst, umso besser. 
  • Verwende nie das gleiche Bewerbungsschreiben für verschiedene Lehrbetriebe. Passe den Inhalt immer an die Lehrstelle an.

Bewerbungsschreiben: Deine Chance

Mit einem Bewerbungsschreiben hast du keine Garantie, dass du für ein Bewerbungsgespräch eingeladen wirst oder die Lehrstelle zugesprochen erhältst.

Du kannst aber deine Chancen erhöhen.

Ein Bewerbungsschreiben schreibt sich nicht einfach so. Du musst dafür Zeit aufwenden. Begnügst du dich nur mit Standardsätzen von Vorlagen, wirst du es nicht schaffen, dich als Persönlichkeit und Lehrstellenwärterin Nr. 1 hervorzuheben.




15.06.19

Zwischenzeugnisse während der Lehrzeit

Zwischenzeugnis während der Lehrzeit





Anspruch auf ein Zwischenzeugnis


Eigentlich hast du während deiner Lehre genügend zu tun. Ausbildung im Lehrbetrieb, überbetriebliche Kurse und Berufsfachschule lasten dich aus. Und genügend Zeit für Freizeitbeschäftigungen solltest du auch noch haben.
Ein Zwischenzeugnis ist nun wirklich nicht vorrangig.

Wieso kannst du trotzdem in die Lage geraten, ein Zwischenzeugnis vom Lehrbetrieb einfordern zu müssen?


Lehrabbruch / Lehrstellenwechsel

Nun, nicht bei allen Lernenden läuft die Lehre so rund. Andere wiederum gefällt der Lehrberuf nun doch nicht so, wie ursprünglich gedacht.

Droht ein vorzeitiger Lehrabbruch, musst du dich nach einem neuen Ausbildungsplatz umschauen.

Ein neuer Lehrbetrieb schaut bei einem Lehrabbrecher genauer hin. Er möchte genau wissen, wie er sich im alten Lehrbetrieb angestellt hat und wieso es zum Lehrabbruch gekommen ist.

Ein Zwischenzeugnis, ausgestellt vom alten Lehrbetrieb, gibt dem neuen Lehrbetrieb Einblick in die vergangenen Lehrzeitraum im alten Ausbildungsbetrieb.
Es beschreibt,
  • welche Arbeitstätigkeiten und Aufgaben der Lehrabbrecher in der bisherigen Lehrzeit bewältigt hat, 
  • seine bisherigen Leistungen und 
  • sein Verhalten.
Falls du deine Lehre abbrechen möchtest, solltest du unbedingt und umgehend ein Zwischenzeugnis anfordern. Du hast ein Anrecht darauf, dass dir der alte Lehrbetrieb einen solchen Beleg ausstellt.

Ein Zwischenzeugnis ist ein entscheidendes Bewerbungsdokument, welches du deiner Bewerbung bei einem Lehrbetrieb beilegen kannst.


Bewerbung für Arbeitsstelle, die du nach Lehrabschluss antrittst.

Selbst wenn deine Lehrzeit reibungslos verläuft, bist möglicherweise angehalten, ein Zwischenzeugnis zu verlangen.

Wird dich der Lehrbetrieb nach der Lehre nicht weiter beschäftigen, musst du schon während der Lehrzeit eine neue Arbeitsstelle suchen und dich bewerben.

Eigentlich wäre ein Lehrabschlusszeugnis für diese Bewerbungen ideal.
Da das Lehrabschlusszeugnis  erst am Ende der Lehre, manchmal sogar erst am letzten Lehrarbeitstag ausgehändigt wird, fehlt dir ein Nachweis für deine Lehre; und darauf warten kannst du nicht.

Den fehlenden Nachweis überbrückst du beziehungsweise erbringst du mit einem Zwischenzeugnis.

Du solltest dir deshalb für die Stellensuche ein solches Zwischenzeugnis ausstellen lassen.
  • Frage deinen Lehrbetrieb rechtzeitig für ein Zwischenzeugnis (das steht dir zu).
  • Mit diesem Zeugnis kannst du deine bisherige Lehrzeit in deinen Bewerbungen belegen. 
  • Du legst es deinen Bewerbungen bei. Dieses Dokument ist nämlich häufig, die einzige Referenz, mit der sich Lehrabgänger*innen bewerben können. 
In diesem Fall unterscheidet sich der Inhalt eines solchen Zwischenzeugnisses nicht bedeutsam vom Lehrabschlusszeugnis.
  • Am Ende der Lehrzeit wird das Zeugnis nur noch ergänzt. 
  • Im Lehrzeugnis wird ausdrücklich auf den erfolgreichen Lehrabschluss hingewiesen. 


Zwischenzeugnis

Grundsätzlich hast du keinen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis.

Ausnahmen, wo du Anspruch auf ein Zwischenzeugnis hast, sind also ein Lehrabbruch oder die Notwendigkeit sich vor dem Lehrabschluss auf eine Arbeitsstelle zu bewerben, die an deinen Lehrabschluss anknüpft.



15.05.19

Lehrstellen und Smartphones

Mit Social Recruiting für Lehrberufe werben







Lehrbetriebe gehen neue Wege um Jugendliche anzuwerben

In einigen Branchen tun sich die Lehrbetriebe schwer, ihre Lehrstellen zu besetzen und passende Lehrlinge zu finden.

Mit Webseiten über die Lehrberufe erreichen sie die Jugendlichen nur eingeschränkt, schliesslich sind Smartphones der beste Kumpel der Schüler*innen.

Sie müssen sich etwas einfallen lassen. Social Media Kanäle wie FACEBOOK, INSTAGRAMM, TWITTER und LINKEDIN sind eine Option Schüler*innen mobil anzusprechen.

Diese Aktivitäten laufen unter dem Stichwort Social Recruiting und bedeutet Ansprache und Beschaffung angehender Lernenden über soziale Medien.


Alles dreht sich um das Smartphone

Manche Lehrberufe sind bei Schüler*innen nicht zuoberst auf der Rangliste der begehrten Ausbildungen.
  • Lehrberufe, die sie mit körperlichen Anstrengungen oder Wetterkapriolen (Kälte, Hitze, Nässe) verbinden, erscheinen nicht so prickelnd. 
  • Viele Schüler*innen befassen sich nur mit Lehrberufen, die sie kennen oder mit Ausbildungsbetrieben, die ihnen bekannt sind. 
  • Sie übersehen gelegentlich, dass es viele kleinere und mittlere Unternehmen mit interessanten Lehrstellenangeboten gibt, die sich nicht so wie grössere Unternehmen in Szene setzen können. 
  • Zu allem Überfluss verbinden sie gewisse Lehrberufe mit unattraktiven Ausbildungsbedingungen (z.B. Arbeitszeiten bei Lehrberuf Köchin, Bäcker). 
Lehrberufe werden also teilweise kaum beachtet oder mit falschen Vorstellungen verbunden.

Liegt es alleine an den Schüler*innen? Sicher nicht.

Lehrbetriebe müssen in die Gänge kommen und auf die Schüler*innen zugehen.
  • Solche, welche Jugendliche nicht über Smartphones erreichen, haben schlechte Karten, die Aufmerksamkeit auf ihre Lehrstellenangebote zu lenken; 
  • schliesslich sind Smartphones für Schüler*innen der Informations- und Kommunikationskanal schlechthin.

Auf Smartphones angepasste Informationen sind das Gebot der Stunde

Lehrbetriebe aus Branchen, die ihre Lehrstellen nicht so schnell besetzen können, setzen alle Hebel in Bewegung, um den Lehrberuf bekannt zu machen und ins beste Licht zu rücken.
Der Branchenverband, an den sie angegliedert sind, unterstützt sie dabei.

Das Zauberwort heisst Information. Viele Eltern und Schüler*innen sehen einen Lehrberuf aus einem ganz anderen Blickwinkel, wenn sie ihn erst richtig kennenlernen.

Informationen über den Lehrberuf auf Webseiten zu verbreiten und zu hoffen, dass die Jugendlichen diese finden, genügt dazu längst nicht mehr.

Mittel der Wahl sind Social Media Plattformen wie z.B. FACEBOOK, INSTAGRAMM, TWITTER oder eigens für Smartphones programmierte Apps. Ausbildungsbetriebe gehen also dorthin, wo sich die Jugendlichen die meiste Zeit aufhalten.

Hier können Schüler*innen
  • sich über den Lehrberuf informieren und beispielsweise Videos zum Unternehmen oder zum Lehrberuf anschauen (und weiterempfehlen)
  • schon vor der Bewerbung Fragen an die Berufsbildungsverantwortlichen stellen oder sogar mit Lernenden chatten. 

Vorteil für dich als Schüler*in

Dank informieren und den Lehrbetrieb kontaktieren, ohne das Smartphone aus der Hand zu legen, verschafft dir Vorteile:
  • Du kannst dich unverbindlich über den Lehrberuf aus erster Hand informieren.
  • Du kannst hier schon für dich punkten und dich für eine Lehrstelle empfehlen. 
  • werden dich die Berufsbildungsverantwortlichen schon kennen, wenn du dich bewirbst.
Prüfe zuvor die Echtheit des Angebots, bevor du deine persönlichen Daten hinterlegst.


Es gibt ein Leben neben dem Smartphone

Gehe an Berufsausbildungsmessen bei Ausstellungsständen vorbei, deren Lehrberufe dir nicht so vertraut sind. Sprich mit den Ansprechspersonen an den Messeständen und lasse dir die Ausbildungsbedingungen erklären.
Vielleicht kannst du schon einen Lehrbetrieb ausfindig machen, bei du eine Schnupperlehre machen kannst. Frage nach einer Schnupperlehre und mach dir dein eigenes Bild zum Lehrberuf.



15.04.19

Berufseinstieg- auf sich alleine gestellt?

Berufseinstieg- auf sich alleine gestellt?





Lehre abgeschlossen und erste Arbeitsstelle angetreten?


Auf eine abgeschlossene Berufslehre folgt meistens die erste Arbeitsstelle. Jetzt kommt es auf dich an.

Während der beruflichen Grundbildung hast du immer eine/n Begleiter*in an deiner Seite. Nach Abschluss deiner Lehre fallen Rückmeldungen der/des Berufsbildungsverantwortliche*n weg.

  • Mit Antritt einer Arbeitsstelle bist du plötzlich auf dich alleine gestellt.
  • Du trägst von nun an die volle Verantwortung für deine Arbeit und dein Verhalten.
  • Du hast keine Berufsbildende mehr, die dich begleiten und die du fragen kannst.
  • Hast du das Glück, dass dich der Lehrbetrieb weiter beschäftigt, bist du mit den Arbeitsvorgängen und Berufsgepflogenheiten schon vertrauter.

Fehlen dir Routine oder Wissen können sich schnell Verunsicherung oder sogar Überforderung und Demotivation breit machen. Im schlimmsten Fall steigst du aus dem Beruf aus.

Es ist ein schwacher Trost zu wissen, dass alle Berufseinsteiger*innen vor den gleichen Herausforderungen stehen.

Programme für Einsteiger*innen

Da es vielen Berufseinsteiger*innen genau gleich ergeht, bieten Unternehmen Programme für Einsteiger*innen an.

Berufseinsteiger*innen werden nicht ins kalte Wasser geworfen.

  • Sie erhalten eine Mentorin, einen Mentoren - also eine feste Bezugsperson während und teilweise auch nach der Einarbeitungszeit.
    Diese Bezugsperson führt sie in die Arbeitsabläufe, die Teamstrukturen und das Unternehmen ein. Sie ist Ansprechpartnerin, der fachliche Frage gestellt werden können und bei der Schwierigkeiten angesprochen werden können.
  • Standortgespräche helfen, die Entwicklung der Berufseinsteiger*innen zu beurteilen und allenfalls bei Anzeichen von Über- oder Unterforderung mit Korrekturen einzugreifen.
  • Teilweise findet während der Einarbeitungszeit ein Schulungsprogramm statt, in der beispielsweise der Rollenwechsel von der Ausbildung ins Erwerbsleben  und Arbeitssituationen besprochen werden. Während der Schultag können sie sich mit den anderen Berufseinsteiger*innen austauschen. 

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