15.02.23

Alles eine Frage des Anstands

Mit Anstand in der Lehre punkten 




Alarm

Lehrbetriebe schlagen Alarm: Immer mehr Auszubildende fehle es an Anstand und Manieren. 

Einige Lehrbetriebe bemängeln, dass Lernende am Arbeitsplatz kein angemessenes Verhalten und Auftreten mehr zeigen. Angeblich hat die Erziehung der Eltern versagt. Auch die von Schulen erbrachte Erziehungsarbeit stösst an ihre Grenzen. 

Jetzt sollen Lernende in den Kniggekurs. 

Werden Lernende zurecht an den Pranger gestellt? Übertreiben die Ausbildungsunternehmen?

Übertreibung?

Solche Anwürfe bergen die Gefahr, zu verallgemeinern und alle Jugendliche in einen Topf zu werfen. Die Mehrheit der Jugendlichen verhält sich nämlich, wie es sich in einem Lehrbeschäftigungsverhältnis geziemt. Zudem dürfen Jugendliche durchaus auch mal Fehler machen, ohne diese gleich aufzubauschen. 

Wo Lehrbetriebe allerdings nicht darüber hinwegschauen können, sind, wenn grundsätzliche Verhaltensweisen und Gepflogenheiten nicht beachtet werden. 

In solchen Fällen, soll ein Kniggekurs helfen, die Jugendlichen mit den Anforderungen an Lernende vertraut zu machen.

Kniggekurs

In einem Anstandskurs werden folgende Bereiche angesprochen:

  • Begrüssung
    Den Lernenden wird aufgezeigt, wie Arbeitskolleginnen, Berufsausbildner, Führungspersonen und Kunden begrüsst werden. 
  • Umgangsformen
    Die Umgangsformen werden auf den Prüfstand gestellt. Dabei wird ein respektvoller Umgang mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen geübt. Das Verständnis für Führungshierarchien wird gestärkt. Die Beziehung Lernende zu Kundinnen und Kunden wird angesprochen.
  • Kommunikation
    Die Kommunikation betrifft die Nutzung der richtigen Anrede und die Wortwahl in einem persönlichen Gespräch, Telefonat oder per E-Mail. 
  • Kleiderwahl
    Die Teilnehmer:innen lernen welche Kleidung angebracht ist. 
  • Sauberkeit am Arbeitsplatz
    Auch der Arbeitsplatz ist ein Feld, dass beackert wird. Hier geht es darum, dass der Arbeitsplatz ordentlich gehalten, der Schreibtisch, die Werkbank regelmässig aufgeräumt wird,  sowie Gläser und Verpackungsmüll in der Küche/Kantine abgeräumt werden.
  • Hygiene
    Die eigene Körperhygiene und das äussere Erscheinungsbild werden auch thematisiert. 

Unter anderem mit Rollenspielen und Videoanalysen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Fehlverhalten aufgezeigt. In der Gruppe werden Lösungsansätze erarbeitet und praktisch angewandt. 

Vorteil

Du bist davon betroffen?

  • Klar sind solche Mängelhinweise nicht gerade leicht zu verdauen, wenn du damit konfrontiert wirst (es geht übrigens nicht darum, dass du blossgestellt werden sollst). 
  • Fasse es als Teil deines Lern- und Reifeprozesses auf.  Du kannst dir nämlich eine Menge Ärger ersparen, wenn du diese Verbesserungsvorschläge aufgreifst. 

Falls es dich nicht betrifft, kannst du bei Bewerbungen für eine Lehrstelle und während der beruflichen Grundbildung mit Anstand punkten. Jeder Lehrbetrieb wünscht sich Lernende, die wissen, worauf es bei einer Berufslehre ankommt.

Keine Einbahnstrasse

Und wer jetzt meint, mit Anstand und Umgangsformen seien nur Jugendlichen angesprochen, der liegt falsch. 

Manche Kunden, Berufsausbildnerinnen, Führungskräfte und Arbeitskolleginnen, sind auch nicht immer gerade die besten Vorbilder. Hier darfst du sie als Lernende:r ruhig darauf ansprechen. Du musst solche Entgleisungen nicht einfach erdulden. Anstand und Respekt sind nämlich keine Einbahnstrasse.





15.01.23

Lehre abbrechen - eine Katastrophe?

Die Notbremse ziehen?



In der Sackgasse?

Hat dich die Berufslehre auf dem falschen Fuss erwischt? Überlegst du dir, deine Berufsausbildung abzubrechen?

Vorneweg: Wer eine Lehre abbricht, muss sich nicht als Versager oder Versagerin fühlen. Eine Lehre abzubrechen ist kein Weltuntergang. Jährlich brechen (leider) fast 25 Prozent der Lernenden ihre berufliche Grundbildung ab. 

Die Gründe für einen Lehrabbruch sind vielfältig. Die Lehrabbrecher und Lehrabbrecherinnen 

  • haben sich zum Lehrberuf andere Vorstellungen gemacht
  • haben ihre eigenen Interessen und Kompetenzen falsch eingeschätzt (deshalb sind Schnupperlehren so wichtig).
  • haben Bedingungen im Lehrbetrieb vorgefunden, die so bei den Bewerbungsgesprächen nicht ersichtlich waren.
  • haben sich im Laufe der Zeit nicht mehr mit den Berufsbildungsverantwortlichen im Ausbildungsunternehmen verstanden.


Der Ausweg

Bevor du ein Lehrverhältnis auflöst, solltest du dir klar darüber sein, dass diese Entscheidung einschneidend ist. 

Du solltest zuerst einmal die Folgen eines Lehrabbruchs gegen die Fortführung der Lehre gegeneinander abwägen. 

Vielleicht ziehst du nämlich die nicht so prickelnde Lehre einfach durch und machst erst danach einen Berufswechsel? Mit diesem Vorgehen kannst du einen eidgenössisch anerkannten Berufsabschluss vorweisen und stehst nicht schlimmstenfalls ohne abgeschlossene Ausbildung da. 

Hältst du es allerdings nicht mehr aus, solltest du die Notbremse ziehen. Ein Lehrabbruch ist an sich keine Katastrophe. Schwierig wird es erst, wenn du voreilig deine Lehre abbrichst und du keine Folgelösung vorweisen kannst. 

Gefällt dir der Lehrberuf nicht (mehr), ist eine Lehre in einem anderen Berufsfeld der Weg aus der Krise. Kommst du im Lehrbetrieb nicht (mehr) klar, solltest du dich nach einem anderen Ausbildungsunternehmen umsehen.

Übrigens: Die meisten  der Lehrabbrecher und Lehrabbrecherinnen finden eine Lösung und schliessen eine Lehre ab. 



15.12.22

Berufslehre in zwei Sprachen

Berufslehre in zwei Sprachen




In der Berufsschule und am Arbeitsplatz mehrere Sprachen sprechen


Sprachen öffnen neue Welten

In vielen Lehrberufen werden Sprachen immer wichtiger, gerade bei denjenigen mit Kundenkontakt. 

So erstaunt es nicht, dass die bilinguale berufliche Grundbildung Aufwind hat.


Langsam verkümmernde Fremdsprachenkenntnisse

Die in der obligatorischen Schulzeit erlernten Fremdsprachenkenntnisse gehen schnell wieder vergessen, wenn sie nicht eingesetzt werden.

In der Lehre liegen sie dann häufig brach. 

Gehen Lernende nur einen Tag pro Woche zu Schule, ist im dichtgedrängten Schulprogramm die Zeit zum Lernen einer Fremdsprache knapp bemessen.. 

Da so viel Lernstoff hineingequetscht werden muss, verkümmern Sprachkenntnisse mitunter während der Lehre. 

Das muss nicht immer so sein: Gerade in der kaufmännischen Ausbildung oder Lehrberufen in der Gastronomie sind Sprachen ein wichtiger Bestandteil. Der Kontakt mit ausländischen Lieferanten, Kunde und Gästen während der Arbeit, schafft Gelegenheiten, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse im Arbeitsalltag zu üben und zu erweitern.


Bilinguale berufliche Grundbildung

In einigen Lehrberufen werden Lehrlinge in zwei Sprachen unterrichtet.

Sie nehmen an einem bilingualen Unterricht in Berufsfachschulen teil. 

Der Unterricht erfolgt also zweisprachig. D.h. der Schulunterricht erfolgt entweder in Deutsch oder Französisch und zusätzlich in Englisch. 

Mehrheitlich ist der Unterrichtsteil 'Allgemeinbildender Unterricht' zweisprachig. In der Berufskunde ist er noch seltener anzutreffen (dies hängt auch vom Angebot an Berufsfachschullehrer:innen ab, die zweisprachig unterrichten können).

An diesem Unterricht schätzen die Lernenden z.B. dass sie ihr Schulenglisch mit fachsprachlichen Begriffen erweitern können oder an ihrem Arbeitsplatz die neu erworbenen Sprachkenntnisse direkt anwenden können.






15.11.22

Berufswahlagenda

 Berufswahlagenda für die Berufswahl




Wofür ist die Berufswahlagenda genau?

Die Berufswahlagenda ist eine Informationsbroschüre. Sie führt Schülerinnen und Schüler durch den Berufswahlprozess. 

Als Wegweiser bringt sie dir die Welt der Berufsbildung näher. Sie liefert einen kompakten und vollständigen Überblick über die Lehrberufe. 

Zusätzlich erfährst du eine Menge zu Berufsbesichtigungen, Schnupperlehren und Bewerbung. 

Die Berufswahlagenda richtet sich gleichermassen an Lehrpersonen. Diese können zudem Arbeitsblätter nutzen, die online heruntegeladen werden können. 

Viele Informationen in der Broschüre sind mit Webseitenlinks und/oder QR-Codes verknüpft. Diese führen zu Berufen, Berufsfeldern, Verbänden, Veranstaltungen, Ausbildungsgängen, und Videos.


Wie erhalte ich ein Exemplar der Berufswahlagenda?

Die zur Broschüre dazugehörende Webseite ist berufswahlagenda.ch

Die Agenda wird zur Zeit für einen Teil der deutschsprachigen Kantone abgegeben. Sie wird Klassen des 8. Schuljahres kostenlos zugestellt. Die Schulleitungen werden im Januar eines Jahres kontaktiert, um eine Bestellung aufzugeben. 

Falls du noch kein Exemplar erhalten hast, wende dich an deine Klassenlehrerin oder deinen Klassenlehrer.

Da jeder Kanton ein eigenes Schulsystem hat und der Ablauf der Berufswahl zwischen den Kantonen abweicht, ist die Broschüre auf den jeweiligen Kanton zugeschnitten. 

 





15.10.22

Mentoringprogramm JobCaddie.ch

 JOBCADDIE.ch - Mentoringprogramm





Angebot

Job Caddie bietet im Rahmen eines Mentoringprogramms eine Unterstützung für Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten in der Lehre und beim Berufseinstieg. 

Zur Seite steht dir also ein Mentor oder eine Mentorin. Diese/r bringt berufliche Erfahrung mit ein und verfügt über ein berufliches Netzwerk.


Schwerpunkte

Das Angebot von Job Caddie unterteilt sich in die folgenden Schwerpunkte:

  • Sorgen in der Lehre? Lehrvertrag aufgelöst?
  • Qualifikationsverfahren nicht bestanden? Lehre abgeschlossen und keine Arbeitsstelle?
  • Erwachsen und auf Lehrstellensuche? Erste Grundbildung angehen? 
  • Früher abgebrochene Lehre wieder aufnehmen? Eine Zweitlehre starten?


Vorgehen

So gehst du vor, um Teil eines Mentoringprogramms zu werden:

  1. Kontaktiere Job Caddie entweder per Telefon oder per Mail, um einen Termin für ein Aufnahmegespräch abzumachen.
  2. Hier gibst du an, was schulisch und beruflich bisher lief und welches Ziel du mit Hilfe von Job Caddie erreichen möchtest. 
  3. Danach wird dir eine Mentorin oder ein Mentor vermittelt, der zu dir passt. Mit ihr/ihm legst du Ziele und die Zusammenarbeit fest. 
  4. Danach beginnt die konkrete Unterstützung, wie zum Beispiel:

    • bei der Bestimmung deiner Ausgangsposition (berufliche Auslegeordnung)
    • bei deiner Zukunftsplanung
    • bei der Verfassung von Bewerbungsschreiben und Lebenslauf
    • beim Üben von Vorstellungsgesprächen
    • zur Verbesserung deiner Lerntechniken für die Berufsschule.
    • Diese Liste widerspiegelt nur Beispiele. Natürlich richtet sich das Mentoringprogramm gezielt auf deine Herausforderungen aus, vor denen du stehst. 

Weitere Informationen

Hier erfährst du mehr über das Angebot: www.jobcaddie.ch.



15.09.22

TOP-Ausbildungsbetrieb

 TOP-Ausbildungsbetrieb





TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) 

TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) unterstützt Unternehmen dabei, ihre Ausbildungsqualität zu erhöhen. Das Label kennzeichnet Unternehmen, die sich besonders intensiv bei der Ausbildung von Lehrlingen engagieren.

  • Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb ist eine Stiftung. Sie wird vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) empfohlen.
  • TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) ist aber auch ein Label, mit dem sich Ausbildungsunternehmen auszeichnen können.


Welche Ziele verfolgt TOP-Ausbildungsbetrieb

TAB sensibilisiert Betriebe und deren Ausbildner und Ausbildnerinnen auf die Erfolgsfaktoren der Ausbildung und bildet sie in Kursen gezielt weiter. 

Zusätzlich stellt sie Umsetzungsbegleiter vor Ort im Betrieb zu Verfügung. 

TAB ist ein ganzheitliches Fördersystem zur Stärkung der betrieblichen Ausbildung.

Davon profitieren die Lernenden.


In drei Stufen zum ausgezeichneten Ausbildungsbetrieb

Ausbildungsunternehmen durchlaufen 3 Stufen, um sich mit als TOP-Ausbildungsbetrieb auszuloben.
TOP-Ausbildungsbetrieb werden ... 

Die Ausbildnerinnen und Ausbildner können sich und ihre Betriebe in individuellem Tempo Stufe für Stufe hocharbeiten. Zusätzlich können sie neben den Pflichtkursen nach Bedarf weitere Themenkurse besuchen.

Die Zertifizierung ist kostenpflichtig. Die Jahresbeiträge sind der Betriebsgrösse angepasst. 
Kosten ...




Stufe 1

Diese Stufe 1umfasst einen eintägigen Einstiegskurs sowie eine Selbstdeklaration, mit der die Betriebe bestätigen, dass sie alle grundlegenden Ausbildungsvorgaben erfüllen. Sie ist obligatorisch für Betriebe, welche in das System TOP-Ausbildungsbetrieb einsteigen möchten.

Stufe 2

Diese Stufe 2 beinhaltet zwei weitere Kurse. In diesen vermittelt die Organisation TAB Ausbildungswissen und analysiert den jeweiligen Betrieb auf Optimierungspotenzial.

Stufe 3

Diese Stufe 3erfordert zusätzliche Kriterien, welche die Betriebe erfüllen müssen. Zudem werden weitere Kurse besucht, die individuell auf die Anforderungen der Unternehmen abgestimmt werden. Das Assessment für Stufe 3 findet durch eine verbandsunabhängige Stelle statt.


Wie profitieren Unternehmen und Lernende davon?

Eine Berufslehre ist nicht nur für dich herausfordernd.

Auch für den Lehrbetrieb ist die Ausbildung von Lernenden eine Herausforderung. 

Die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner müssen nicht nur mit dem technischen und technologischen Fortschritt mithalten und produktiv sein, sondern auch Wissen vermitteln.
Zudem müssen sie ihre Rolle als Bezugsperson für die Lernenden wahrnehmen und sie auf ihrem Weg zur Berufskraft angemessen begleiten und mit ihnen ordentlich und altersgerecht umgehen.

Die Organisation TOP-Ausbildungsbetrieb hilft diesen Lehrbetrieben, diese Aufgaben gerecht zu werden. 

Das Schulungssystem von TOP-Ausbildungsbetrieb unterstützt dabei die Berufsbildnerin, den Berufsbildner in der umfassenden Förderung ihrer Lernenden - nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. 

Damit können die Unternehmen werben (Lehrstellenmarketing) und Lehrvertragsauflösungen vorbeugen/entgegenwirken.

Als Lernende oder Lernender kannst du sicherer sein, dass du in deinem Lehrbetrieb optimal behandelt wirst, unterstützt wirst und viel dazulernst.



https://topausbildungsbetrieb.ch/


15.08.22

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT

Integrations- und Präventionsprogramm LIFT 




Einstieg in die Lehrberufswelt

Nicht allen Schülerinnen und Schüler, die die obligatorische Schulzeit abschliessen, gelingt ein Lehrberufseintritt gleich auf Anhieb. 

Einige bringen dafür die Voraussetzungen noch nicht mit. Ihre Ausgangslage für eine Berufslehre direkt im Anschluss an die Schulzeit ist erschwert.

Hier setzt das Integrations- und Präventionsprogramm LIFT an.

LIFT bereitet Jugendliche mit erschwerter Ausgangslage mit Arbeitseinsätzen in Betrieben auf den Einstieg in die Berufswelt vor. 


Erschwerte Ausgangslage

Das Programm LIFT ist Jugendlichen mit erschwerter Ausgangslage vorbehalten: Damit sind Schülerinnen und Schüler gemeint, bei denen der Weg in die Berufsarbeitswelt vielleicht nicht optimal verläuft.

Meistens sind sie schulisch schwächer und besuchen Regelklassen der unteren Leistungsniveaus (das heisst aber überhaupt nicht, dass sie 'dumm' sind). 

Darunter fallen beispielsweise Jugendliche mit Migrationshintergrund, die die Landessprache noch nicht beherrschen. 

Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus einem schwierigen familiären Umfeld oder haben zuhause wenig, ungegnügende Unterstützung. 

Andere wiederum haben Lernschwierigkeiten. 


Angebot von LIFT

Das Kernelement dieses Angebots sind Kurzeinsätze in Betrieben, sogenannte Wochenarbeitsplätze. Sie finden in der Regel an einem Nachmittag statt und dauern zwei bis vier Stunden. 

Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse. 

Die Jugendlichen verpflichten sich in drei verschiedenen Betrieben für je drei Monate zu arbeiten. Das Angebot erstreckt sich also über 9 Monate. 

Für die Arbeitseinsätze erhalten die Jugendlichen einen Stundenlohn. 

Die Einsätze werden mit Modulkursen (schulische Ausbildung) vorbereitet und begleitet. 

Geht der Einsatz in einem Betrieb zu Ende, gibt es eine Besprechung. Die Jugendlichen erhalten eine schriftliche Beurteilung. Diese kann als Arbeitszeugnis für Bewerbungen für eine Lehrstelle verwendet werden. 


Freiwilligkeit

Das Programmangebot beruht auf Freiwilligkeit. Die Motivation, daran teilzunehmen, muss von den Jugendlichen kommen. 

Gefällt ein Betrieb nicht, hat die Jugendliche, der Jugendliche die Möglichkeit, das Programm in einem neuen Betrieb fortzusetzen oder abzubrechen. 

Die Rate der Jugendlichen, die aussteigen, ist übrigens sehr tief. 

Meistens empfehlen die Lehrkräfte die Jugendlichen zur Teilnahme am Programm LIFT.


Anforderungen

Die Jugendlichen müssen sich für die Wochenarbeitsplätze bewerben. 

Ausserdem müssen sie sich in einer Vereinbarung verpflichten, den Einsatz auch tatsächlich zu leisten.


Ziele von LIFT

Die Jugendlichen, welche am LIFT-Programm teilnehmen, sollen eine Lehrstelle finden und so den Einstieg in die Berufarbeitswelt finden. 

Das Programm unterstützt sie, dieses Ziel zu erreichen. 

Die Jugendlichen erleben bei den Kurzeinsätzen, wie es in einem Betrieb abläuft. Sie können Arbeitserfahrungen sammeln und Erfolgserlebnisse verbuchen.

Sie begegnen Aufgaben und Arbeitstätigkeiten, wie sie sie später auch in der Berufslehre vorfinden werden.


Vorteile

Der Vorteile solcher Einsätze liegt auf der Hand: 

  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer merken, dass sie Arbeiten erfolgreich erledigen können. 
  • Das stärkt das Selbstvertrauen. Sie erlernen zusätzliche Sozialkompetenzen.
  • Wenn noch Schwächen vorhanden sind, werden diese spätestens beim Beurteilungsgespräch angesprochen/aufgegriffen. 

In den Modulkursen werden die Erfahrungen aus den Einsätzen besprochen und Verbesserungen ergriffen/eingeleitet. 


Grund für Teilnahme und Erfolgsquote 

Natürlich spricht der Lohn für eine Teilnahme. Rückmeldungen von Jugendlichen zeigen, dass bei den Arbeitseinsätzen Punkte wie Selbstbestätigung, Lob vom Betrieb, Dabeisein im Team zunehmend in den Vordergrund rücken. 

Sie erfahren, dass sie gebraucht und wertgeschätzt werden. Sie können Selbstvertrauen aufbauen und die eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten stärken. 

Durch die Arbeitserfahrungen werden sie bestärkt, dass sie eine Berufslehre packen können.

Zusätzlich wird ihnen der Übergang in die Berufslehre leichter fallen, da sie schon wissen, wie es in einem Betrieb läuft.

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen, die am Programm teilgenommen haben, schaffen es zu einer Lehrstelle. Das Programm zeitigt also Erfolg.

Der Rest besucht ein Brückenangebot oder wechselt zu einem Praktikum oder macht einen Auslandaufenthalt.



LIFT ist ein Verein.

Er ist in 21 Kantonen, an über 340 Standorten und in rund 400 Schulhäusern gegenwärtig. Schweizweit nehmen rund 3000 Schülerinnen und Schüler am Programm teil.

www.jugendprojekt-lift.ch
www.chance-lift.ch



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