15.10.20

Der Lohn ist nicht entscheidend bei der Berufswahl, oder doch?

Der Lohn in der Berufslehre



Bestimmt der Lohn die Berufswahl?

Lassen sich Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl durch den Lohn blenden oder folgen sie ihren Interessen?

Die Lohnunterschiede verschiedener Lehrberufe sind gross. 

  • Ein Unterschied im 1. Ausbildungsjahr hebt sich auch im 3. oder 4. Lehrjahr nicht mehr auf. 
  • Wer mit einem tiefen Lohn einsteigt, dessen Lohn bleibt während der gesamten Lehrzeit tiefer. 

Diese Lohnschere bleibt normalerweise auch nach der Lehre bestehen. Sie beginnt sich erst mit einer Weiterbildung, einer Führungsfunktion oder einer Spezialisierung zu schliessen.

Auf diesem Hintergrund ist die Versuchung gegeben, bei der Berufswahl zu fest auf den Lohn zu schielen.

Trotzdem sollte deine Berufswahl nicht zu stark vom Lehrlingslohn beeinflusst werden. 
Wieso eigentlich nicht?


Ein tieferer Lehrlingslohn ist kein Ausschlusskriterium

Ein tiefer Lehrlingslohn lässt die eine oder andere Schülerin, den einen oder anderen Schüler leicht die Nase rümpfen. Er hält sie/ihn ab, sich den Lehrberuf genauer anzuschauen. 

Das ist nachvollziehbar, aber nicht immer verständlich und klug: Was bringt dir ein Lehrberuf, in dem du zwar mehr verdienst, der dir aber eigentlich gar nicht behagt? 

Bei der Wahl des Lehrberufs sollten deine Interessen und deine Neigungen klar im Vordergrund stehen.

Überlege mal: 
Eine Berufslehre, die dir zusagt, absolvierst du in Windeseile. Eine Berufslehre, die du nur wegen des Lohns machst, kann sich in die Länge ziehen.
Es ist sicherlich keine prickelnde Vorstellung, sich durch eine öde Berufslehre zu schleppen, nur weil du einen höheren Lehrlingslohn verdienst.


Wie viel Lohn erhalten Lernenden in den einzelnen Berufslehren?

Im Lohnbuch der Schweiz findest du die Antwort. Es wird von der Volkswirtschaftsdirektion (Amt für Wirtschaft und Arbeit) des Kanton Zürich herausgegeben (www.zh.ch).

Das Lohnbuch nennt die gesamtschweizerisch empfohlenen Löhne von Lernenden in den einzelnen Ausbildungslehrjahren. 

  • Es deckt auf, dass die Löhne abhängig von der Berufsbranche und dem Lehrberuf unterschiedlich ausfallen. 
  • Gleichzeitig zeigt es, dass es auch Unterschiede bei den Lohnsprüngen zwischen den Lehrjahren gibt. 
  • Der Lohnsprung gibt an, um viel der Lohn im folgenden Ausbildungsjahr gegenüber dem vorherigen Jahr steigt. 


Lohnverhandlungen vor und während der Berufslehre

Während der Lehre

Der Lohn in einem Beruf ist auch Verhandlungssache. Grundsätzlich hält sich jeder Berufszweig an Mindestlöhne und ortsübliche Löhne beziehungsweise an den Gesamtarbeitsvertrag. 

Die Lohnhöhe während der Berufslehre dagegen, ist nicht verhandelbar.  Der Lernendenlohn wird vom Ausbildungsunternehmen vorgegeben.

Berufseinstieg

Nach der Berufslehre kannst du durch eine geschickte Lohnverhandlung deinen Lohn mitbestimmen. 

  • Übernimmt dich der Ausbildungsbetrieb nach abgeschlossener Berufslehre, ist dir freigestellt, deinen Lohn zu verhandeln. 
  • Bewährst du dich in der Berufslehre, steigen deine Chancen, vom Ausbildungsunternehmen übernommen zu werden. Gleichzeitig bringst du dich in eine optimale Ausgangspositionen bei der Lohnverhandlung.
  • Einen Wechsel des Betriebs ist häufig auch mit einer Lohnerhöhung verbunden, wenn du geschickt verhandelst.

Mit einer entsprechenden Weiterbildung und Spezialisierung wird dein Lohn weiter steigen.


Link

Mehr zu Lohn während der Berufslehre
www.bewerbungsablauf.ch





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